I clicked pre order before realising this is just a script for a play which is beyond tedious to read. I made it a few acts in before my brain froze in complete boredom. This is a Potter fans cash grab and I'm extremely annoyed that I fell for it. The premise that people might learn to like reading stilted sentences and stage directions because they were made to read Shakespeare plays in in Schools is ludicrous . Extremely disappointed that JK Rowlings was on board with THIS one. (Mesick 2016) 

Ohne an dieser Stelle auf die Orthographie- und Grammatikfehler des zitierten Auszugs aus einer Online-Rezension zu Harry Potter and the Cursed Child einzugehen, soll dieser zur Illustration des Punktes herangezogen werden, in dem sich dramatische Texte von den Texten der übrigen literarischen Gattungen unterscheiden: Ausgerichtet sind erstere primär auf ihre szenische Aufführung. Auch wenn die jeweilige Textvorlage demzufolge zwar durch Lesende rezipiert werden kann – und nicht immer ein solch "tedious read" (ebd.) sein muss, wie die zitierte Rezensentin in Bezug auf Harry Potter and the Cursed Child moniert –, stellt die textgebundene Lektüre nur eine nachgeordnete Rezeptionsmöglichkeit dar. Die Realisation des Dramas und damit seine primäre Rezeption findet im Rahmen der Aufführung statt. Dieses für das Drama spezifische Verhältnis ist zudem als Grund dafür zu benennen, dass in den folgenden Fachlexikoneinträgen nicht allein auf verschiedene Textvorlagen zurückgegriffen wird, sondern auch filmische Beispiele eingeflochten werden, um der konkreten Inszenierung und der verschiedenen dramatischen Inszenierungsmodi Rechnung zu tragen.

Darüber hinaus greift die zitierte Rezension noch einen weiteren Aspekt auf, der die genannte zweiseitige Rezeption dramatischer Texte auch auf struktureller Ebene festschreibt. So setzt sich ein dramatischer Text üblicherweise aus zwei verschiedenen Textsorten zusammen: Aus dem Haupt- und dem Nebentext – der Figurenrede und den "stage directions" (Mesick 2016). Zum Nebentext gehört neben dem genannten Element zudem das Personenverzeichnis, der Titel oder die Szenenbezeichnungen, wobei diese unterschiedlichen Elemente mitunter durchaus narratives Potential besitzen können. Dieses Potential lässt sich bspw. im eingangs verrissenen Harry Potter and the Cursed Child nachweisen. So werden mithilfe des Nebentextes zahlreiche Zeit- und Ortssprünge erzählend überwunden und dem Lesenden, dem die Mimik der Darstellenden fehlt, somit Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten ermöglicht. 

And with that, time moves ever onwards – ALBUS'S eyes become darker, his face grows more sallow. He’s still an attractive boy, but he's trying not to admit it. And suddenly he’s back on platform nine and three-quarters with his dad – who is still trying to persuade his son (and himself) that everything is okay. Both have aged another year. (Rowling, Tiffany und Thorne 2016, S. 27)  


Bibliografie

Primärliteratur

  • Rowling, J. K.; Tiffany, John; Thorne, Jack: Harry Potter and the Cursed Child. London: Little, Brown, 2016. 

Sekundärliteratur