Inhalt 

Detective Peter braucht dringend einen Auftrag, sonst muss er sein Detektivbüro schließen. Wie gerufen taucht plötzlich eine bezaubernde Auftraggeberin – eine Katze – bei ihm auf, welche ihre Freundin, die Ente, vermisst. Peter bekommt die Aufgabe, letztere schnellstmöglich zu finden. In der Hoffnung, einen Ratschlag zu bekommen, führt es den jungen Detektiv bei seiner Suche zunächst zu seinem Großvater in die Bar "Zum Diamanten", in der dieser als Pianist arbeitet. Während Peters Besuch entpuppt sich diese Bar als Ort geheimnisvoller Begebenheiten. Die Auftraggeberin ist hier als Sängerin tätig, zwei getarnte Polizisten sind in geheimer Mission zu Gast. Mysteriöse Türen lassen darüber rätseln, was sich hinter ihnen verbirgt und dubiose Gestalten scheinen zwielichtige Geschäfte mit dem Barbesitzer, einem unheimlichen Werwolf mit diamantbesetztem Reißzahn, abzuwickeln. Detective Peter ahnt sogleich, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ein Gespräch der Polizisten, das er belauscht, verrät ihm, dass neben der Ente auch sechs Geißlein, ein Rotkäppchen und eine Großmutter vermisst werden. Außerdem gerät der Barbesitzer Mister Werwolf durch sein Schmuggelgeschäft mit Diamanten gleich ins Visier des jungen Detektivs. Der Rat des Großvaters, einen Blick hinter die geheimnisvollen Türen zu werfen, ist schließlich der Schlüssel zur Lösung. Dort stößt Peter auf einen rätselhaften Zauberspruch, mit welchem sich eine weitere, verborgene Türe öffnen lässt. Neben etlichem Federvieh sind auch die Ente, die sechs Geißlein sowie das Rotkäppchen und die Großmutter dort in Käfigen gefangen. Peter gelingt es schließlich, alle Gefangenen zu befreien und mit Hilfe seiner Sekretärin Miss Birdy, einer aufgeweckten Vogeldame, den Barbesitzer als Täter zu entlarven: Dieser Bösewicht benutzte die wertvollen Käfigeier des gefangen Federviehs zum Tausch gegen Diamanten.

Kritik

Schon der Titel der musikalischen Detektivgeschichte Wer hat Angst vor Mister Werwolf? deutet auf die intertextuelle Eingebundenheit des Textes hin. Die Geschichte ist durch die thematisch ähnliche Rahmenhandlung, die Namensverwandtschaft des Protagonisten Peter sowie das Auftreten derselben Figuren stark an das Märchen Peter und der Wolf angelehnt.

Die Tatsache, dass Rotkäppchen sowie deren Großmutter und sechs Geißlein ebenfalls zu den entführten Figuren gehören, lässt auf intertextuelle Bezüge zu Märchen schließen, in denen der Wolf eine wichtige Rolle spielt. Auch dessen Gebaren und Aussehen in der Detektivgeschichte ist dem im Märchen ähnlich. Dies zeigt zum Beispiel die Äußerung des Wolfes in der Detektivgeschichte "Damit ich ungebetene Gäste besser beißen kann!"(o.S.), welches an das bekannte Zitat "Damit ich dich besser fressen kann!"(o.S.) erinnert.

Der Illustrator Jörg Hilbert gestaltet seine Bilder mit kräftigen, ausdruckstarken Farben und schafft somit eine kindgerechte Atmosphäre. Jeder Figur ist anhand ihrer Darstellung ein eindeutig erkennbarer Charakter zugewiesen. Die Protagonisten werden großflächig dargestellt, womit ihre Wichtigkeit verdeutlicht wird. Hilbert setzt für die Rolle des Detektivs die Figur eines kleinen Jungen ein, welchen er im Kindchen-Schema zeichnet. Sein Alter dürfte dem Lesealter der Rezipierenden entsprechen, was den Kindern die Möglichkeit bietet, sich mit Peter zu identifizieren. Des Weiteren lassen der spielerische Umgang mit Bilddetails wie zum Beispiel Federn, Eierschalen/-becher sowie die Lupe des kleinen Peters die Rezipienten auf eine visuelle Entdeckungsreise gehen.

In Wer hat Angst vor Mister Werwolf? wird die Handlung wesentlich durch den sehr umfangreichen, in Serifenschrift gedruckten Fließtext getragen und durch die hauptsächlich großflächigen Bilder unterstützt. Die lebendige und kindgerechte Sprache wird durch die häufig verwendete wörtliche Rede sowie durch die Ich-Perspektive des Protagonisten Peter erreicht. Eine Schwierigkeit für Kinder könnte allerdings die Verwendung von Anglizismen in der Namengebung der Figuren wie zum Beispiel "Detective", "Miss Birdy", "Grandpa Johnson" usw. darstellen. Auch im Text tauchen immer wieder sprachliche Spielereien auf. So werden bekannte Sprichwörter in abgewandelter Form eingesetzt, wie beispielsweise die Äußerung "Wer andern einen Käfig baut, muss selbst hinein!"(o.S.) zeigt.

Fazit

Kinder haben oft mit Ängsten vor dem Bösen zu kämpfen. Deshalb wird dieses Thema heutzutage in Bilderbüchern verstärkt thematisiert. Die Geschichte vom bösen Werwolf, der von einem kleinen Jungen überlistet wird, macht den jungen Rezipierenden Mut und kann ihr Selbstvertrauen stärken.

Titel: Wer hat Angst vor Mister Werwolf? Eine musikalische Detektivgeschichte [mit CD]
Autor/-in:
  • Name: Hilbert, Jörg
  • Name: Janosa, Felix (Musik)
Illustrator/-in:
  • Name: Hilbert, Jörg
Erscheinungsort: München
Erscheinungsjahr: 2007
Verlag: Terzio, Möllers & Bellinghausen
ISBN-13: 978-3-89835-754-8
Seitenzahl: 32
Preis: 7,70 €
Altersempfehlung Redaktion: 5 Jahre
Hilbert, Jörg/Janosa, Felix: Wer hat Angst vor Mister Werwolf?