von Anna Fredrich und Svenja Thomas

Auch in diesem Monat laufen wieder interessante und spannende Kinder- und Jugendfilme in den deutschen Kinos an. Neben dem lang ersehnten Harry Potter-Spin-Off Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, können wir uns auch auf Coming-Of-Age-Filme wie die deutsch-amerikanische Koproduktion Morris aus Amerika und die Geschichte eines realen Teenie-Stars in Tini – Violettas Zukunft freuen. Ergänzt wird das Programm unter anderem durch den abenteuerlichen Animefilm Boruto: Naruto – The Movie, in welchem Narutos Sohn im Fokus der Geschichte steht.

Tini – Violettas Zukunft

Kinostart: 03. November 2016, FSK: ohne Altersbeschränkung

Die vom Disney produzierte argentinische Teenie-Telenovela Violetta bricht weltweit Rekorde; dieser Erfolg soll sich nun auf im Kino fortsetzen: Tini – Violettas Zukunft knüpft an die Serienhandlung an: Violetta (Martina Stoessel) ist nach einer Welttournee eigentlich auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, aber die erbarmungslosen Anforderungen des Superstarlebens zollen schnell von ihr Tribut. Violettas Vater schickt sie deshalb nach Italien, damit sie ein wenig Erholung finden kann. Natürlich dauert es nicht lange, bis sie in der sommerlichen italienischen Idylle den musikalischen und ansehnlichen Caio (Adrián Salzedo) kennenlernt – und schließlich vor die Entscheidung gestellt wird, ob sie weiterhin als Violetta durch die Welt tingeln will oder sich als "Tini" künstlerisch neu erfinden will.

 

Petterson und Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt

Kinostart 03. November 2016, FSK: ohne Altersbeschränkung

Kurz vor Weihnachten werden Pettersson und sein katerlicher Freund Findus auf dem Bauernhof eingeschneit – und das, obwohl sie noch keinen Weihnachtsbaum und Geschenke eingekauft haben. Als Pettersson sich beim Versuch, im Wald eine Tanne zu schlagen, verletzt, übernimmt der Kater die Weihnachtsvorbereitungen. Schon bald ist er heillos mit der Aufgabe überfordert. 

Mit Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft feierte Sven Nordqvists beliebte Bilderbuchreihe ein erfolgreiches Realfilmdebüt auf der Kinoleinwand. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft kommt nun der zweite Teil Das schönste Weihnachten überhaupt ins Kino, wieder unter der Regie von Ali Samadi Ahadi. Die Handlung des Film orientiert sich an den Bilderbüchern Pettersson bekommt Weihnachtsbesuch und Morgen, Findus, wird's was geben. Statt Ulrich Noethen übernimmt nun Stefan Kurz die Rolle des Pettersson, ansonsten ist die Kernbesetzung die Gleiche geblieben: Marianne Sägebrecht spielt Petterssons Nachbarin Beda, Max Herbrechter trottelt als Gustavsson mit seinem Hund über die Leinwand, und Roxana Samadi, die Tochter des Regisseurs, fungiert als Stimme des computeranimierten Findus.

 

Morris in Amerika 

Kinostart: 3. November 2016, FSK: ab 12 Jahren

Morris – "Mo" – (Markees Christmas) ist 13 Jahre alt, afroamerikanisch und korpulent. Nach dem Tod seiner Mutter ziehen er und sein verwitweter Vater Curtis (Craig Robinson) in die Großstadt Heidelberg im Südwesten Deutschlands. Der Neuanfang in einem anderen Land, mit einer für ihn unverständlichen Sprache, beginnt für Morris mit einigen Hindernissen: Von seinen neuen Mitschülern wird der exotische Fremde zuerst gemieden und auch die sprachlichen Barrieren sorgen für einige Probleme. Verständnis findet Mo bei seinem Vater, der Hip-Hop genauso liebt wie er und seiner exzentrischen Sprachlehrerin Inka (Carla Juri). Im Jugendzentrum trifft Mo dann die gleichartige Katrin (Lina Keller), in deren freches und rebellisches Wesen er sich sofort verliebt. Die beiden werden Freunde und für Morris beginnt eine aufregende Zeit mit wilden Partys und den Höhen und Tiefen der ersten großen Liebe. Morris' musikalische Talente schaffen ihm schließlich mit der Zeit einen eigenen Platz in seiner neue Welt. 

Morris aus Amerika ist ein deutsch-amerikanischer Coming-of-Age-Film des zypriotischen Regisseurs Chad Hartigan, der am 22. Januar 2016 beim Sundance Film Festival seine Premiere feierte und es mit durchweg positiven Kritiken zum Überraschungserfolg brachte. Die deutsch-amerikanische Koproduktion wurde mit einer gemischten Besetzung in Heidelberg gedreht.

 

Drei Wünsche von Handloh

Kinostart: 10. November 2016, FSK: ohne Altersbeschränkung

Der von Simone Jung gedrehte Dokumentarfilm begleitet elf Geschwister von lebensbedrohlich erkrankten oder bereits verstorbenen Kindern auf eine Freizeit im bayerischen Örtchen Handloh. Dort, in den Wäldern Bayerns, sollen sie Abstand von ihrem durch die Krankheit der Geschwister bestimmten Alltag finden – und vor allem die Aufmerksamkeit, die sie dort nicht erhalten können. 

 

Die Mitte der Welt

Kinostart: 10. November 2016, FSK: ab 12 Jahren

Andreas Steinhöfel entwickelt sich langsam zum zuverlässigsten Stofflieferanten des deutschen Kinder- und Jugendfilms: Nach der "Rico, Oskar und…"-Trilogie wurde nun auch seine tragikomische Coming-of-Age-Geschichte Die Mitte der Welt für die große Leinwand adaptiert. Regie führte Jakob Moritz Erwa (Homesick, Heile Welt), der auch das Drehbuch erarbeitete.

Die Geschichte dreht sich um den Teenager Phil, der zusammen mit seiner Zwillingsschwester Dianne (Ada Philine Stappenbeck) und der Mutter Glass (Sabine Timoteo) in einer alten, abgelegenen Villa aufwächst. Ihren Vater kennen die Geschwister nicht, von den anderen Bewohnern der Stadt ist die Familie relativ isoliert. Lediglich bei seiner besten Freundin Kat (Svenja Jung) findet Phil so etwas wie Geborgenheit. Mit Beginn des neuen Schuljahres wird sein Leben auf den Kopf gestellt: der stille Junge lernt den extrovertierten, attraktiven neuen Mitschüler Nicholas (Jannik Schümann) kennen und verliebt sich in ihn. Doch ohne den fehlenden familiären Rückhalt hat Phil zunehmend Schwierigkeiten, mit dem Gefühlschaos seiner erwachenden Homosexualität umzugehen.

 

Boruto: Naruto – The Movie

Kinostart: 10. November 2016, FSK: ab 12 Jahren

Zum ersten Mal dreht sich die Handlung in einem Film zu dem populären Anime nicht um den Titelhelden Naruto Uzumaki, sondern um seinen Sohn Boruto. Dieser steht kurz vor der Chunin-Prüfung zum Mittel-Ninja. Um noch erfolgreicher zu werden als sein legendärer Vater, geht Boruto bei Sasuke in die Lehre, Kindheitsfreund und größter Rivale Narutos. 

Der Anime Naruto und die Fortsetzung Naruto Shippuden dienen als Grundlage für die insgesamt bisher elf erschienenen Filme. Mit Boruto wird eine neue Ära der Erzählung eingeläutet: Die zweite Generation – die Kinder der beliebten Hauptcharaktere – steht nun im Fokus. 

 

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Kinostart: 17. November 2016, FSK: ab 6 Jahren

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind ist ein fiktives – aber auch real veröffentlichtes – Lehrbuch aus den Harry-Potter-Romanen. Der Autor des fiktiven Buches ist Newt Scamander, der nun auch der Protagonist der gleichnamigen Filmreihe ist. Es handelt sich bei dem Zauberer um den späteren Schulleiter von Hogwarts und Mitarbeiter des Ministeriums für Zauberei, der über fünf Kontinente hinweg die phantastischen Tierwesen erforscht haben soll, die in seinem Lehrbuch beschrieben werden. In dem Film wird die Anfangsgeschichte erzählt, die im New York der 1920er Jahre beginnt. Im Zentrum stehen die Abenteuer Scamanders, die später noch von große Bedeutung für die Bildung der Zaubererwelt sein wird.    

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind ist ein Spinoff von Harry Potter, mit dem die Autorin Joanne K. Rowling als Drehbuchautorin debütiert. Schon im Jahr 2001 veröffentlichte sie das gleichnamige Lexikon, dessen Erlöse an die Hilfsorganisation Comic Relief gingen. Neben Eddie Redmayne (The Danish Girl, Jupiter Ascending) gehören Ezra Miller (Vielleicht lieber morgen) als Kredan, Katherine Waterston als Ehefrau Porpentina (genannt Tina) Scamander, Alison Sudol als ihre Schwester Queenie und Dan Fogler als "Muggel"-Freund Jacob zum Cast. 

 

Radio Heimat

Kinostart: 17. November 2016, FSK: 12 Jahre

Frank Goosen ist für seine Ruhrpottgeschichten (Liegen lernen) bekannt – mit Radio Heimat kommt nun die Kurzgeschichtensammlung über seine Jugendzeit in Bochum ins Kino: Regiedebütant Matthias Kutschmann hat kurzerhand mit David Hugo Schmitz, Jan Bülow, Hauke Petersen und Maximilian Mundt einige der talentiertesten deutschen Nachwuchsschauspieler versammelt, die als Freundesclique die Irrungen und Wirrungen einer Pubertät im Ruhrpott der 1980er Jahre überstehen müssen – inklusive gebrochener Herzen, erstem Sex und ungelenken Anbandelungsversuchen in der Tanzstunde. 

 

Die Weihnachtsgeschichte

Kinostart: 27. November 2016, FSK: ohne Altersbeschränkung

Mit dieser aufwändigen Kinoversion der biblischen Weihnachtsgeschichte meldet sich die Augsburger Puppenkiste wieder auf der großen Leinwand zurück. Für den Film wurden eigens 23 Figuren geschnitzt.