Explikat

Auch heutzutage wird das populäre Interesse am Mittelalter häufig als “Mittelalter-Boom” bezeichnet (vgl. zum Beispiel Buck 2011, S. 29; Sieburg 2012, S. 209). Als sein Ausgangspunkt werden meistens die erfolgreiche Staufer-Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart 1977 (vgl. Herweg / Keppler-Tasaki 2012, S. 5). Doch das anhaltende Interesse am Mittelalter und die Veröffentlichung zahlreicher Bücher, Filme, TV-Dokumentationen und populärwissenschaftlicher Bücher zeigen, dass es sich nicht um ein vergängliches Phänomen handelt, sondern dass das Mittelalter inzwischen ein fester Bestandteil kultureller Praxis ist.

In Deutschland sind zwei Hauptströmungen eines populären Mittelalterbildes erkennbar, die sich bisweilen gegenseitig überlappen und ergänzen: zum einen das Bild des “finsteren Mittelalters”, das bezogen auf Literatur, Kunst und Musik auf den Frühhumanismus zurückgeht und in der Aufklärung auf alle Lebensbereiche ausgedehnt wurde. Es rückt Aspekte wie Gewalt, Unterdrückung und Armut in den Vordergrund. Anderseits gibt es das Bild des “romantischen Mittelalters”, einer "[…] Zeit eines einheitlichen Weltbildes ohne religiöse Spaltung und moderne Zerrissenheit, […] eine vorindustrielle Zeit der Harmonie des Menschen mit der Natur.“ (Märtl 1997, S. 7).

Die “Erfindung des Mittelalters” fand zum Beginn der Moderne statt. Nach Otto Gerhardt Oexle beeinflusst der Zeitpunkt dieser Reflexion die Art und Weise, wie das Mittelalter heutzutage wahrgenommen wird, entscheidend:

"Das Entscheidende dabei war – um es noch einmal zu sagen –, dass diese Erfindung des Mittelalters sich im Zeichen eines offenen Horizonts menschlichen Handelns und damit im Zeichen der Reflexion über den Fortschritt vollzog. Deshalb beziehen sich alle Reflexionen über das Mittelalter implizit oder explizit auf die Moderne. Und sie begegnen deshalb nicht nur in der Geschichtswissenschaft und überhaupt in allen Wissenschaften, die sich mit dem Menschen und seiner Geschichte befassen, sondern auch in der Kunst und Literatur, in der Architektur, im Film und in der Fotografie.“ (Oexle 2009, S. 32)

Die Auseinandersetzung mit dem Mittelalter erfolgt also immer im Horziont der eigenen zeitgenössischen Gegenwart. So bestand der Zweck des aufklärerischen Mittelalterbildes in einer Selbstvergewisserung der Neuzeit, die sich von der “barbarischen” Vergangenheit leuchtend abheben sollte. Auf der Grundlage dieser Sichtweise werden heutzutage auch noch gesellschaftliche Phänomene, die als rückständig und grausam empfunden werden – allen voran die Inquisition und Hexenverfolgung – mit dem Mittelalter in Zusammenhang gebracht, obwohl diese nach der gängigen Epocheneinteilung bereits in die frühe Neuzeit fallen (vgl. Märtl 1997, S. 8).

In dem positiven Mittelalterbild, das auf die Romantik zurückgeht, werden stehen die negativen Aspekte hinter einer verklärten, idealisierten Ritterwelt zurück. Diese Sichtweise begünstigt eine ahistorische Sichtweise und eine Flucht in eine stilisierte Gegenwelt (vgl. Märtl 1997, S. 8).

Die deutsche Mittelalter-Rezeption ist zudem stark geprägt von den Opern Richard Wagners. Die Grundlage für sein Werk waren aber in der Regel nicht Texte mittelalterlicher Dichter, sondern Bearbeitungen der Stoffe aus dem 19. Jahrhundert. Wie in der Romantik üblich interessierte sich Wagner nicht für mittelalterliche Dichtung, sondern für den “alten Sagenschatz der Volkspoesie” (Mertens 1986, S. 19). An die Stelle der höfisch-ritterlichen Dimension tritt eine mythisch organisierte Welt, in der die Helden ins Heroisch-Archetypische verzeichnet werden (vgl. Mertens 1986, S. 19).

In Großbritannien spielt der Artusstoff eine wichtige Rolle für die populäre Wahrnehmung des Mittelalters. Artus, die Ritter der Tafelrunde, Merlin, Stonehenge, Glastonbury, Excalibur, Mordred und Morgan Le Fay sind Symbolträger eines nationalen Identifikationsmythos, der im kollektiven Wissensbestand verankert ist und das Mittelalterbild entscheidend prägt (vgl. Karg 2007, S. 157).

Dabei müssen die entsprechenden Elemente nicht zwangsläufig mittelalterlich sein:

"Druiden und Mittelalter, Steinkultur und Zauberwelt, Hollywood-Film, Klosterruinen und Reallandschaft werden zu einem Gemisch, dem das – in diesem Fall englische – Alltagswissen entspricht, das damit bestätigt und tradiert wird.“ (Karg 2007, S. 157)

Obwohl die akademische Forschung sich in den letzten Jahrzehnten mit einer Reihe verschiedener Ausprägungen des populären Mittelalterinteresses auseinandergesetzt hat, gibt es bisher keine umfassenden Untersuchungen zum Mittelalterbild von Kindern und Jugendlichen.

Die beiden existierenden Studien haben lediglich exemplarischen Charakter: Günther Bärnthaler führte 1990 eine Umfrage in einer Klasse am Übergang von der 9. zur 10. Jahrgangsstufe durch (vgl. Bärnthaler 1996). Die zweite Untersuchung ist eine Umfrage des Lehrstuhls für Ältere Deutsche Literatur der Universität Regensburg aus den Jahren 2002/2003 mit 1232 Befragten. Beide Studien weisen darauf hin, dass die Vorstellungen junger Menschen vom Mittelalter zwar Elemente der beiden ausgeführten Mittelalterbilder – das dunkle und das romantische Mittelalter – beinhalten, insgesamt aber doch differenzierter sind als erwartet. Die Umfrageergebnisse des Lehrstuhls für Ältere Deutsche Literatur der Universität Regensburg deuten zudem darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen der Art des Mittelalterbildes und dem bevorzugten Medium der Beschäftigung mit dem Mittelalter besteht: diejenigen Befragten, die angaben, sich am liebsten über Bücher mit dem Mittelalter auseinanderzusetzen, nannten bei der Frage nach freien Assoziationen weniger Klischees als andere Studienteilnehmer (vgl. Feistner / Karg / Thim-Mabrey 2006, S. 41).

Bedeutung in der Literatur

In der älteren germanistisch-mediävistischen Forschung galt die Romantik als die Epoche, die das Mittelalter “wiederentdeckte” (vgl. Krohn 1982). Hierbei handelt es sich allerdings vielmehr um eine Selbstinszenierung, die vernachlässigt, dass es bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine bedeutende Mittelalterrezeption gab und dass auch in der Frühen Neuzeit Weitertradierung und Rezeption nur schwer voneinander zu trennen sind und die Mittelalter-Rezeption in diesem Sinne schon direkt an das Mittelalter selbst anschließt (vgl. Herweg / Keppler- Tasaki 2012, S. 8).

Die für die kanonische Literatur des 20. Jahrhunderts bedeutendsten Werke mit mittelalterlichem Hintergrund sind die Dramen Merlin oder das Wüste Land (1981) und Parzival (1987) von Tankred Dorst, Das Spiel vom Fragen oder die Reise zum Sonoren Land von Peter Handke (1989) und Die Ritter der Tafelrunde von Christoph Hein (1989) sowie Adolf Muschgs Roman Der Rote Ritter. Eine Geschichte von Parzival (1993). Diese Texte stellen eine Art “Wiederentdeckung” des Parzival-Stoffs nach einer Phase der Abwendung von der kreativen Verarbeitung mittelalterlicher Stoffe in der Nachkriegszeit dar (vg. Raitz 1997, S. 320). Parzival tritt dort im Allgemeinen nicht als heldenhafter Ritter, sondern als Getriebener, Unwissender und Betrogener auf. Ein weiteres Charakteristikum ist die veränderte Darstellung des Grals, der häufig ironisiert wird (vgl. Raitz 1997, S. 321).

In der gegenwärtigen populärkulturellen Literatur tritt das Mittelalter vorrangig in drei Formen auf: zum Einen als historische Epoche, innerhalb derer eine Handlung abläuft, die den Anspruch erhebt, realhistorisch vorstellbar zu sein, zweitens als Adaption von Stoffen, die im Mittelalter ihre ersten Verschriftlichungen erfuhren (z.B. Artus, das Nibelungenlied, Tristan), und drittens als Vorbild für das Setting phantastischer Welten, ohne dass ein expliziter Bezug zum historischen Mittelalter hergestellt wird.

Im Bereich der historischen Romane stießen vor allem Ken Folletts Romane Die Säulen der Erde und Die Tore der Welt in den letzten Jahren auf sehr positive Resonanz beim Publikum. Trotz der Betonung der Tatsache, dass der Autor für seine Romane umfangreiche Recherchen betreibt (vgl. http://www.ken-follett.com/masterclass/research.html), ist sein Ziel nicht die Vermittlung historischer Tatsachen, sondern die Unterhaltung des Publikums:

“Personally, I want to entertain you. I want you to be thrilled or moved to tears or scared and I definitely want you to be on the edge of your seat all the time, wondering what is going to happen next.” (http://www.ken-follett.com/masterclass/index.html)

Folletts Romane nutzen das Mittelalter als Setting für die Darstellung einer abenteuerlichen Handlung mit Figuren, die eher neuzeitlichen als mittelalterlichen Stereotypen entsprechen (vgl. Knust 2012, S. 326):

“Follett erschafft damit Projektions- und Identifikationsmöglichkeiten innerhalb einer mittelalterlichen Atmosphäre: Das Mittelalter als Epoche steht zwar konträr zur Gegenwart und damit zur Erfahrungswelt der Leserin und des Lesers, doch die Gestaltung der Figuren mit ihren Sehnsüchten, Hoffnungen und Eigenschaften gestattet es, sich mit ihnen zu vergleichen und Gemeinsamkeiten zu entdecken.” (Knust 2012, S. 326)

Stoffe, die im Mittelalter zuerst verschriftlicht wurden und heutzutage beliebte Gegenstände der Adaption darstellen, sind vor allem der Artus- und der Nibelungenstoff (eine Suchanfrage “Artus” im Bereich “Belletristik” der Online-Buchhandlung Amazon.de ergibtt 185 Treffer, die Suchanfrage “Nibelungen” im selben Bereich 177 Treffer, die Suchanfrage “Tristan und Isolde” jedoch nur 21 Treffer. Vgl. www.amazon.de). Im Bereich der Adaptionen sind die Grenzen zwischen Erwachsenen- und Kinder-und Jugendliteratur fließend. Obgleich einige besonders beliebte Adaptionen wie Marion Zimmer Bradleys Die Nebel von Avalon nicht als Kinder- und Jugendliteratur vermarktet werden, zeigt sich anhand der abrufbaren Leserrezensionen auf Amazon.de, dass durchaus auch junge Leserinnen und Leser das Buch rezipieren (vgl. http://www.amazon.de/product-reviews/3596282225/ref=dp_db_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1).

Die Nebel von Avalon zeigt, wie der Handlungsablauf einer Adaption sich zwar an mittelalterlichen Vorlagen orientieren kann – der Roman folgt grob dem Handlungsablauf von Sir Thomas Malorys Le Morthe D’Arthur – jedoch gleichzeitig zeitgenössische Inhalte transportiert. Die Autorin konzentriert sich in ihrer Darstellung vor allem auf die weibliche Hauptfigur Morgaine und bettet die Artus-Handlung in einen Handlungsrahmen ein, in dem ein Konflikt zweier Religionen dargestellt wird, von denen die eine matriarchalisch, die andere patriarchalisch ausgerichtet ist. Bei einer genauen Analyse des Romans bleibt allerdings nicht viel Mittelalterliches oder Vormittelalterliches übrig: in der mittelalterlichen Kulisse verhandelt die Autorin zeitgenössische Diskurse, vor allem in Hinblick auf die Frauenbewegung und die neopaganistischen Strömungen der 1960er Jahre in Großbritannien und den USA (vgl. Mende 2012, S. 121 ff.).

In der Fantasy-Literatur wird das Mittelalter nicht als historische Epoche gezeichnet, sondern dient lediglich als Setting. Wolfgang Biesterfeld fasst diesen Zusammenhang inhaltlich:

“Ich glaube, wir können uns darauf verstehen, daß es hier um jene Spielart nicht-realistischer Literatur geht, die ihre Stoffe aus Märchen, Sage und Mythos bezieht, mit Vorliebe eine unhistorische ritterliche Welt als Schauplatz nutzt und auf Drachen und zauberkräftige Schwerter nicht verzichten mag.“ (Biesterfeld 1993, S. 73.)

Da die Fantasy oftmals heroische und mythische Elemente betont, steht sie der Mittelalter-Rezeption Richard Wagners nahe, der in den mittelalterlichen Stoffen dasselbe herausgearbeitet hatte (Vgl. Wapnewski 1979, S. 25.).

Das Mittelalter als historische Epoche wird bei einer solchen Darstellung allerdings enthistorisiert und dient als bloße Kulisse für abenteuerliche und phantastische Handlungen.

Bedeutung in der Kinder- und Jugendliteratur

Im 18. und 19. Jahrhundert spielte die Kinder- und Jugendliteratur eine entscheidende Rolle für die Konstituierung des kulturellen Gedächtnisses im Bezug auf das Mittelalter (Schmiedeler 2011, S. 178). Seit dieser Zeit ist das Kernelement der Kinder- und Jugendliteratur die Darstellung des Ritters (vgl. Schmiedeler 2012, S. 383), deren Schwerpunkt sich über die Jahrhunderte immer wieder verschob. So dominiert im 18. Jahrhundert die pädagogisierte Ritterdarstellung, die zur moralischen Belehrung der Leserinnen und Leser diente (vgl. Schmiedeler 2012, S. 384 ff.), im 19. Jahrhundert entsteht ein mythisiertes Herrscherbild (vgl. Schmiedeler 2012, S. 388 ff.), und in der Zeit des Nationalsozialismus fand eine Umwertung des Ritters von “Kontrastfiguren und Antihelden” zu “vorbildlichen Protagonisten” statt (Schmiedeler 2012, S. 397). In der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur entspricht das Bild des Ritters oft dem eines Aufsteigers: Ritter sind nicht zwangsläufig Nachkommen adeliger Familien, sondern mitunter Angehörige sozial niedrig stehender Schichten, die sich den Traum erfüllen, Ritter zu werden (vgl. Mende 2012, S. 229 und 247).

In schulischen Kontexten spielten und spielen Adaptionen eine bedeutende Rolle, da sie oft dazu eingesetzt werden, um die Beschäftigung mit mittelalterlicher Literatur zu initiieren oder gar zu ersetzen (vgl. Karg 1998, S. 78). Auf Leselisten und Lektüreempfehlungen sind vor allem die Werke der österreichischen Schriftstellerin Auguste Lechner von Bedeutung, die zahlreiche Stoffe der mittelalterlichen Dichtung adaptiert hat (Die Nibelungen. Für unsere Zeit erzählt, 1951; Herr Dietrich reitet. Die Abenteuer Dietrichs von Bern, 1953; Das Königsgrab im gelben Felsen. Die Abenteuer Wolfdietrichs, 1954; Das Licht auf Monsalvat. Die Abenteuer Parzifals, 1956; Die geraubte Königstochter. Die Geschichte vom wilden Hagen, der schönen Hilde und Gudrun, 1963; Jenseits des goldenen Nebels. Herzog Ernsts seltsame Abenteuer im Morgenland, 1965; Die Rolandssage, 1972; Die Nibelungen. Für die Jugend erzählt, 1973; König Artus. Die Geschichte von König Artus, seinem geheimnisvollen Ratgeber Merlin und den Rittern der Tafelrunde, 1985; Iwein. Die Geschichte vom Ritter Iwein und der Königin Laudine, von Frau Lunete und dem Löwen, 1988). Lechners Bücher entstanden in der Nachkriegszeit und sahen sich dem Ziel verpflichtet, eine “saubere” Jugendliteratur zu schaffen (vgl. Karg 1998, S. 124). Durch zahlreiche Neubearbeitungen und -auflagen (Die Nibelungen - Parzival - Dietrich von Bern: Die meistgelesenen Sagen des Mittelalters, 2007; Parzival, 2008; Die Nibelungen. Glanzzeit und Untergang eines mächtigen Volkes, 2008; König Artus. Die Geschichte von König Artus, seinem geheimnisvollen Ratgeber Merlin und den Rittern der Tafelrunde, 2010), günstige Preise und überschaubaren Umfang bieten sich die Bücher als Schullektüre an. Sie sind daher immer noch auf zahlreichen Lektürelisten und in Schulbüchern in Auszügen zu finden und werden auch von der germanistisch-mediävistischen Forschung berücksichtigt (vgl. Stadter 2011). Hinter der großen Beliebtheit treten die Aspekte zurück, die kritisch betrachtet werden müssten, allen voran die ideologischen Implikationen und das zweifelhafte Mittelalterbild:

“Auguste Lechners Texte aber verabsolutieren und perpetuieren zum einen ein längst überkommenes, weil in einen bestimmten gesellschaftlichen und weltanschaulichen Zusammenhang gehöriges, um nicht zu sagen, falsches Menschenbild. Zum anderen erwecken sie auch noch den Eindruck, es handle sich dabei um Mittelalter.” (Karg 1998, S. 125)

In der zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur tritt das Mittelalter in derselben Form wie in der Erwachsenenliteratur auf, also entweder in Form von historischen Romanen, als Adaption “mittelalterlicher” Stoffe oder als Kulisse für phantastische und Fantasy-Literatur. Die große Fülle an Titeln macht allgemeingültige Aussagen zur Mittelalter-Rezeption in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur unmöglich. Bereits die Analyse sehr kleiner Textkorpora zeigt allerdings die große Vielfalt der Darstellungsformen und Interpretationsmöglichkeiten. Zwar werden in der Regel die Figurenzeichnung und die Handlungslogik an die Gewohnheiten der Zielgruppe angepasst, und eine große Anfälligkeit für die Förderung eines Rezeptionsmusters “Fantasy” ist erkennbar (vgl. Karg 2007, Maier-Eroms / Neecke (im Druck), doch es ergeben sich in zahlreichen Werken Anknüpfungspunkte für Reflexionen über das Mittelalter und seine Literatur (vgl. Karg 2007; Mende 2008; Mende 2012; Bennewitz / Schindler (im Druck)).


Bibliografie

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