Antonia Michaelis' Werke erstrecken sich von Erstlesebüchern, Bilderbüchern, Kinderromanen bis hin zur Jugend- und All-Age-Literatur. Ihre wohl bekanntesten Werke sind die Tankstellenchips und Der Märchenerzähler, aber auch die Amazonas-Detektive erfreuen sich großer Beliebtheit bei jugendlichen bzw. kindlichen Rezipientinnen und Rezipienten. Thematisiert werden in ihren Texten durchaus sozialkritische Themen, etwa der Klimawandel, benachteiligte Kinder oder sogar Gewalterfahrungen (z.B. im populären Märchenerzähler, dessen Fortsetzung im August 2022 bei Oetinger erschienen ist). Dies geschieht sowohl in fantastischen als auch realistischen Texten.
Die Zielsetzung des geplanten, didaktisch orientierten Sammelbandes zum erzählerischen Werk der Autorin Antonia Michaelis besteht darin, das Werk einer vielschichtigen Erzählerin in den Fokus der Literaturdidaktik zu rücken. Mit seiner enormen Bandbreite bietet Antonia Michaelis' Werk bislang in Literaturwissenschaft und -didaktik kaum beachtete Potenziale für literarisches Lernen, literarische Sozialisation, für themenorientierte oder motivische Zugriffe. Dabei ist hervorzuheben, dass sich der Aspekt der Leseförderung mit ihren Werken, angefangen bei der Erstleseliteratur bis hin zu den All-Age-Texten, sehr gut forcieren lässt. Dennoch bleibt die didaktische Betrachtung ihrer Texte bislang recht überschaubar. Dieses Desiderat zu schließen ist uns insofern ein Anliegen, als die Texte von Michaelis sich sowohl durch ästhetische Qualität als auch ein gesellschaftlich-politisches Engagement auszeichnen. Wir streben mit dem Band an, die Vielfalt der Werke transparent zu machen und sie für den schulischen Einsatz aufzuarbeiten, indem die Einzelbeiträge neben didaktisch-methodischen Überlegungen auch konkrete Unterrichtsvorschläge offerieren. Damit intendiert der Band den unmittelbaren Einsatz in der Praxis des Literaturunterrichts aller Schulstufen.
Der Sammelband wird gefördert von der Waldemar-Bonsels-Stiftung und macht es sich, dem Ziel der Stiftung entsprechend, zur erklärten Aufgabe, vielschichtige Perspektiven für die Leseförderung in unterschiedlichen Altersklassen zu entwickeln. Auch serielle Formate im Werk von Michaelis (z.B. Kreuzberg 007 oder Die Amazonas-Detektive) werden in den Blick genommen.
Darüber hinaus prägen interkulturelle und intertextuelle Wechselphänomene das Werk von Michaelis und bieten damit Möglichkeiten eines kulturvermittelnden und kultursensiblen Literaturunterrichts.
Mögliche Themen für Beiträge sind:
- Erstlesebücher von Michaelis im Anfangsunterricht
- Michaelis' Bilderbücher in literatur- und sprachdidaktischer Perspektive für die Grundschule
- Einzelanalysen ausgewählter Texte und/oder Serien mit didaktischen Überlegungen und methodischen Konkretisierungen (z.B. Jenseits der Finsterbachbrücke, Der Märchenerzähler, Tankstellenchips, Hexenlied, Solange die Nachtigall singt u.v.a.)
- Klima- und Umweltschutz als Thema bei Antonia Michaelis (z.B. in Bezug auf Minik. Aufbruch ins weite Meer, Die Amazonas-Detektive, Manchmal muss man Pferde stehlen)
- Intertextualität im Werk von Antonia Michaelis
- Kindliche oder jugendliche Rezeptionen von ausgewählten Texten von Michaelis
- Gewaltdarstellungen in jugendliterarischen Texten von Michaelis (z.B. in den Märchenerzähler-Bänden, Die Attentäter oder Niemand liebt November)
Weitere eigene Vorschläge sind herzlich willkommen!
Der Band wird als print und eBook in der Reihe Literatur – Medien – Didaktik im Verlag Frank & Timme bis Ende 2023 erscheinen. Abgabe der Beiträge (Umfang: maximal 40.000 Zeichen) bis 01.07.2023.
Wenn Sie Interesse haben, senden Sie bitte bis zum 12.12.2022 einen Beitragsvorschlag (max. 1 Seite) mit bio-bibliographischen Angaben an Dr. Kirsten Kumschlies:
[Quelle: Call for Papers]