Die Nominierten

  • Martin Dolejš: Im Land der weißen Schokolode
    Bamberg: magellan 2021.
    256 Seiten. 15,00 Euro. Ab 11 Jahren.
    ISBN 978-3-7348-5054-7

Tschechoslowakei 1980 und der Blick in den Westen. Das, was für Martin zunächst etwas Diffuses ist, wird Realität, denn seine Eltern möchten ihr Land verlassen und in der BRD ein neues Leben aufbauen. Doch dann läuft nicht alles so, wie man es sich vorgestellt hat und auch der Westen besteht nicht nur aus weißer Schokolode. Dabei gelingt dem Autor der Spagat zwischen Themen, die Jugendlichen vertraut sind, mit der Welt der frühen 1980er-Jahre zu kombinieren. Sensibel, humorvoll und authentisch erzählt der Autor ein Stück europäischer Geschichte.

Zum Autor

Martin Dolejš wurde 1969 in der ČSSR geboren, 1980 flüchteten seine Eltern über Jugoslawien und Österreich nach Baden-Württemberg. Er studierte Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Filmwissenschaft in Erlangen. Seit 1998 arbeitet und lebt er als freier Drehbuchautor in München.

  • Melanie Gerber: Im Himmel gibt es Luftballons
    Mit Illustrationen von Karen Lee Vendriger.
    Glarus / Schweiz: Baeschlin 2020.
    77 Seiten. 14,00 Euro. Ab 8 Jahren.
    ISBN 978-3-03893-019-8

Nora ist acht Jahre, fünf Monate, drei Wochen und vier Tage alt. Sie muss den Tod ihrer Schwester und die Trennung der Eltern verarbeiten, fragt, ob ihre Schwester jetzt im Himmel sei und sucht nach Antworten. Mit einer sensiblen Leichtigkeit und einer Prise Humor nähert sich die Autorin der Thematik und gibt dabei Einblicke in die Gefühlswelt des Kindes. Ein Kinderbuch, das von starken Kindern und Freundschaften, die zunächst unmöglich erscheinen, erzählt und neue Wege beschreitet, um die Themen Verlust und Tod zu schildern!

Zur Autorin

Melanie Gerber, geboren 1985, lebt in Zug in der Zentralschweiz. Sie studierte in Paris Literatur und in Zürich Literarisches Schreiben.

  • Anna Kindermann: Die zwölf Heldentaten des Herkules
    Nach Gustav Schwab
    Mit Bildern von Timo Becker.
    Berlin: Kindermann 2021.
    40 Seiten. 18,00 Euro. Ab 6 Jahren.
    ISBN 978-3-934029-83-5

Mit Herkules, dem vielleicht berühmtesten Helden der griechischen Antike, erzählt Anna Kindermann die Geschichte für jüngere Leserinnen und Leser und lädt sie ein, nicht nur den Helden kennenzulernen, sondern auch seinen Aufgaben zu folgen. Dabei erzählt sie spannend und lebendig, reduziert an manchen Stellen und auf diese Weise es gelingt ihr virtuos, die Welt der Sagen auch jüngeren Kindern zugänglich zu machen. Es ist der Auftakt einer neuen Reihe im Verlag, der vielversprechend ist und Lust auf mehr macht.

Zur Autorin

Anna Kindermann ist 1987 in Berlin geboren und hat u.a. in China und Frankreich studiert. Seit 2015 arbeitet sie im Kindermann Verlag.

  • Juliane Pickel: Krummer Hund
    Weinheim: Beltz & Gelberg 2021.
    264 Seiten. 14,95 Euro. Ab 14 Jahren.
    ISBN 978-3-407-75875-0

Schon mit dem ersten Satz packt Pickel, nimmt die Leserinnen und Leser mit und erzählt eindringlich, mitunter auch humorvoll von dem 15-jährigen Daniel und seiner Wut, aber auch von seiner Verzweiflung und seinen Verlusten. Neben Daniel sind es Väter, die im Roman eine besondere Rolle bekommen und den Mut der Autorin unterstreichen. Dabei gelingt es Pickel auf beeindruckende Weise, sich in die Welt des Jungen einzufühlen, und ohne falsche Sentimentalität seine Verluste zu schildern. Ein Jugendroman voller Intensität, stimmig und ohne Klischees!

Zur Autorin

Julia Pickel, 1971 geboren, lebt und schreibt in Hamburg.

  • Eva Rottmann: Mats & Milad oder: Nachrichten vom Arsch der Welt
    Berlin: Verlagshaus Jacoby & Stuart 2021.
    256 Seiten. 16,00 Euro. Ab 13 Jahren.
    ISBN 978-3-96428-096-1

Ein Junge steht auf den Schienen, ein Zug naht und ein Mädchen reißt ihn im letzten Augenblick von den Gleisen. Nach diesem Moment verlieben sie sich und das, was sich zunächst als ein tradiertes Narrativ abzeichnet, nimmt überraschende Wendungen an. Geschickt verbindet Rottmann die Freundschaft der Jugendlichen mit zeitdiagnostischen politischen Entwicklungen, setzt sich mit Ausgrenzung und Rechtsradikalismus auseinander und wirft einen Blick auf das Leben in der Provinz. Packende Dialoge, überzeugende Figuren und von sprachlicher Qualität!

Zur Autorin

Eva Rottmann, Jahrgang 1983, studierte an der Zürcher Hochschule der Künste Theaterpädagogik und entwickelte bereits während ihres Studiums Projekte mit Jugendlichen.

Die Preisverleihung soll Anfang Juli in Altötting stattfinden.

[Quelle: Pressemitteilung]