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Die Karte

Frosch Pfefferminz und Hase Krümel leben im Wald. Aber wo genau liegt der eigentlich? Nach stundenlangem Studieren der Weltkarte kann Frosch Pfefferminz seinen Wald noch immer nicht entdecken. Frustriert von dem Gedanken, man hätte seinen Wald beim Zeichnen der Weltkarte vergessen, bittet er seinen Freund Krümel um Hilfe. Doch auch Krümel kann den Wald nicht finden. Plötzlich klopft es an der Tür. Das Wildschwein kommt zufällig vorbei. Weil es seinen Rüssel in alle Angelegenheiten stecken muss, blickt es neugierig auf die Weltkarte. Den Wald entdeckt es nicht, dafür einen alten Marmeladenfleck. Vom Heißhunger gepackt, beißt es in die Karte und verschluckt einen Teil. Wie soll Frosch Pfefferminz jetzt herausfinden, wo sein Wald liegt? Verzweifelt und wütend auf das Wildschein gibt es für ihn nur noch eine Lösung: Bauch aufschneiden und das zerkaute Kartenstück wieder herausholen. Während sich Pfefferminz auf die Suche nach einem Messer begibt, bangt das Wildschwein um sein Leben. Krümel bekommt Mitleid mit dem Wildschwein. Er überzeugt Pfefferminz, das Wildschwein am Leben zu lassen. Gemeinsam suchen sie nach einer anderen Lösung, ihren Wald zu finden.Die Erfolgsserie Krümel und Pfefferminz umfasst insgesamt vier von Julia Süßbrich aus dem Französischen übersetzte Bände. Der dritte Band Wilde Tiere beinhaltet drei Kurzgeschichten, welche von den Höhen und Tiefen einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählen.

Das Verzeichnis

Frosch Pfefferminz will seinen Wald aufräumen. Dabei soll jede Pflanze und jedes Tier, je nach Art und Gattung, einem von ihm bestimmten Bereich im Wald zugeordnet werden. Überzeugt von seinem übertriebenen Ordnungswahn befiehlt er Krümel und Wildschwein, ihm dabei zu helfen. Als das Aufräumen kein Ende nimmt und auch der Wind ständig alles wieder durcheinander bringt, verlieren Krümel und Wildschwein die Lust am Aufräumen. Doch Pfefferminz gibt vorerst nicht auf. Verlassen von seinen Freunden und völlig erschöpft vom Aufräumen, resigniert letztlich auch er. Mit einer neuen Idee will er seine Freunde zurückgewinnen.

Wilde Tiere

Frosch Pfefferminz beschließt, zu kochen. Was auf den Tisch kommt, bestimmt er: Gedünstetes Hühnchen an Zitronensaft mit Zwiebeln und Senf. Und weil es im Wald keine Hühner gibt, soll die Elster dran glauben. Und wieder muss Freund Krümel den Frosch bei seinem diesmal sogar mörderischen Plan helfen. Als wilde Tiere begeben sie sich gemeinsam auf die Jagd. Beim Fangversuch geht jedoch alles schief.

Kritik

Die Abenteuer von Krümel und Pfefferminz werden szenisch, ähnlich wie ein einem Comic, erzählt. Der Text enthält ausschließlich Dialoge in einfacher und knapper Sprache. Die Schriftfarbe entspricht der Farbe der Figuren, was ein dialogisches Lesen optisch unterstützt. Auf jeder Buchseite befinden sich passend zum Text bis zu vier Cartoons. Diese kurzen Episoden erzählen von einer außergewöhnlichen Freundschaft, welche aus der Unterschiedlichkeit der Charaktere hervorgeht. Im Gegensatz zu Hase Krümel, der auch in heiklen Situationen nach einer friedlichen Lösung sucht und sich in seinen Entscheidungen am Wohle aller Beteiligten orientiert, zeigt Frosch Pfefferminz bei seinen akribisch durchdachten, meist völlig absurden Vorhaben eine völlig andere Sicht auf die Dinge. Im Dialog mit Krümel gelingt es letztlich immer, den Frosch auch für andere Sichtweisen und Handlungsperspektiven zu begeistern. Genau in diesem Aushandlungsprozess liegt auch die Komik des Buches begründet.

Unterstützt wird der humorvolle Dialog durch präzise Illustrationen, in welchen ausschließlich die Hauptfiguren grell und einfarbig erscheinen. Hintergründe werden lediglich skizzenhaft in blassen Grau- und Brauntönen angedeutet. Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf den detaillierten Zeichnungen von Mimik und Gestik, welche die jeweiligen Gefühlslagen der Figuren besonders hervorheben. Jene Zeichnungen ermöglichen dem Lesenden eine besondere Identifikation mit den unterschiedlichen Charakteren, wobei sie die Figuren selbst bei ihren abwegigsten Vorhaben sympathisch und liebevoll wirken lassen.

Bournay Krümel und Pfefferminz Abb1

Fazit

Die Erfolgsserie Krümel und Pfefferminz von Delphine Bournay ragt mit ihrem Band Wilde Tiere aufgrund der sprachlich und illustratorisch raffinierten Umsetzung sowie des abgründigen Humors hervor und wurde deshalb für den Jugendliteraturpreis 2014 nominiert. Die Cartoons um Krümel und Pfefferminz, so die Jury, böten "Typenkomik mit philospohischem Tiefgang für Kinder ab fünf Jahren" (siehe hier die Begündung der Jury). Es ist vor allem Frosch Pfefferminz, der mit seinen skurrilen Ideen und außergewöhnlichen bis hin zu völlig absurden Plänen stets von seinem Freund Krümel und anderen Tieren vor dessen Verwirklichung zurückgehalten wird. Dabei sorgen nicht nur die Dialoge, sondern auch die zahlreichen Cartoons für spannende Momente und humorvolle Unterhaltung, die sicherlich nicht nur junge Leserinnen und Leser begeistern.

Titel: Krümel und Pfefferminz. Wilde Tiere
Autor/-in:
  • Name: Bournay, Delphine
Originalsprache: Französisch
Originaltitel: Grignotin et Mentalo. Animaux sauvages
Übersetzung:
  • Name: Süßbrich, Julia
Illustrator/-in:
  • Name: Bournay, Delphine
Erscheinungsort: München
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Hanser
ISBN-13: 978-3-446-24301-9
Seitenzahl: 120
Preis: 7,90 €
Altersempfehlung Redaktion: 5 Jahre
Bournay, Delphine: Krümel und Pfefferminz. Wilde Tiere