Literarästhetisch anspruchsvollen Bilderbüchern, die den Holocaust thematisieren, kommt hohes Aktivierungspotenzial zu für die sowohl emotionale als auch kognitive Auseinandersetzung mit dem Menschheitsverbrechen Holocaust. Die literarischen Erfahrungen, die junge Rezipientinnen und Rezipienten mit diesem besonderen Bilderbuchgenre machen, sind in spezifischer Weise geprägt von einem Wechselspiel zwischen emotionaler Verwundbarkeit und Wissensdrang. Anhand kindlicher Rezeptionsdokumente aus dem Paderborner Projekt Kinderliteratur zum Holocaust – Erinnerungskulturelle Bedeutung und literaturdidaktische Verantwortung kann gezeigt werden, dass gerade das Zusammenwirken von Text und Bild eine starke Dynamisierung der rezeptiven Aneignung bewirkt und insbesondere das Holocaust-Bilderbuch zu einem sehr potenzialreichen Lern- und Erfahrungsgegenstand macht für einen antirassistischen Literaturunterricht in gesellschaftlicher Verantwortung. Kategorisierungen kindlicher Rezeptionsreaktion zu insgesamt acht Holocaust-Bilderbüchern lassen sich zusammen mit theoretischen Überlegungen in ein Konzept für eine Didaktik der Holocaust-Literatur bereits ab Klasse 4 überführen. An dieses im Vortrag vorzustellende Konzept der "Fragen-generierenden-Didaktik des staunenden Erschreckens" bindet sich ein Plädoyer für mehr literaturdidaktischen Mut, den literarästhetischen Weg der erinnerungskulturellen Holocaust-Begegnung bereits mit Kindern zu begehen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind erbeten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Einwahldaten für Zoom erhalten Sie nach Anmeldung zugeschickt.

[Quelle: Pressemeldung]