Die preisgekrönte Illustratorin und Autorin Jutta Bauer (1955-2025) hinterlässt ein Werk, das Jahrzehnte lang die deutschsprachige Bilder- und Kinder/Jugendbuch-Produktion (im besten Sinne!) geprägt hat. Dabei weigerte sie sich stets, wie sie einmal in einem Interview sagte, „auf der Mainstream-Autobahn zu fahren“. Jutta Bauer ist Meisterin der kleinen, schwarz-weißen Strichzeichnungen und Skizzen, zugleich – so einer ihrer Buchtitel – „Die Königin der Farben“. Sie greift in ihren Büchern große, gesellschaftlich wichtige Themen auf wie Klimaschutz („Oh weia! Krise auf der Wiese“, 2023, mit Franziska Ludwig), Corona („Corona Diaries“, 2021), Familienprobleme („Schreimutter“, 2000) etc. Ihre Arbeiten verzichten freilich auf eindimensionale Wertungen und pädagogische Zeigefinger, sondern zeigen trotz vermeintlicher Einfachheit ihre Themen in großer Komplexität. Jutta Bauer illustrierte die Texte bedeutender Autor:innen wie Annette Pehnt, Christine Nöstlinger, James Krüss und Kirsten Boie; sie schrieb aber auch selbst beeindruckende Texte. Ihr bildkünstlerisches und literarisches Gesamtwerk ist noch immer zu wenig erforscht. Ein Aufsatzband will es nun erstmals umfassend und interdisziplinär würdigen. Er soll zeitnah als Sonderband der Reihe „Illustrators in Residence“ erscheinen und wird von Andrea Bartl, Ina Brendel-Kepser und Tobias Kurwinkel herausgegeben. Ausgewählte Beiträge sollen zusätzlich (natürlich nur bei Interesse/Zustimmung der Beiträger:innen) in einem Online-Workshop im Frühsommer 2026 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden.
Herzlich laden wir Vertreter:innen der Literatur-, Kunst-, Buch- und Medienwissenschaft, Didaktik, Kunst- und Verlagspraxis ein, sich an dem Band mit einem Text zu beteiligen. Bitte richten Sie Ihre Themenvorschläge mit kurzen biographischen Informationen bis Ende November per E-Mail an:
[Quelle: Pressemitteilung]