[09.12.2020]

Den Kindertheaterpreis erhielt der Nie­derländer Theo Fransz für 'Liebe Grüße' – oder Wohin das Leben fällt, über­setzt von Andrea Kluitmann. Die Britin Rabiah Hus­sain gewann mit Absprung, übersetzt von Cor­nelia Enger, den Jugendtheaterpreis. Jede Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

In einem Online-Event, das live über YouTube verfolgt werden konnte, sind am Abend des 12. November 2020 die beiden wichtigsten deutschen Staatspreise für dramatische Literatur für Kinder und Jugendliche verliehen worden, die mit jeweils 10.000 Euro dotiert sind.

Den Deutschen Kindertheaterpreis 2020 erhält Theo Fransz (Niederlande) mit seinem Stück 'Liebe Grüße' … oder Wohin das Leben fällt, aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann (Theaterstückverlag Korn-Wimmer, München).

In der Laudatio auf Theo Fransz und seine Übersetzerin stellt Juror Thomas Stumpp fest:

"In einem raffinierten Wechsel-Spiel der Protagonistinnen und Protagonisten aus Vergangenheit und Gegenwart entwickelt der Autor eine berührende Familiengeschichte über drei Generationen. Die Jury würdigt den poetischen Realismus, mit dem Theo Fransz generationenübergreifende Beziehungen von Vätern zu ihren Kindern sinnfällig auf die Bühne bringt und dabei durch die kluge Verschränkung verschiedener Zeitebenen eine Realität schafft, wie sie nur auf der Bühne stattfinden kann."

Der Deutsche Jugendtheaterpreis 2020 geht an Rabiah Hussain (Großbritannien) mit ihrem Stück Absprung (Spun), aus dem Englischen von Cornelia Enger (henschel SCHAUSPIEL Theaterverlag, Berlin).

Jurorin Petra Fischer sagt in ihrer Laudatio auf Rabiah Hussain und ihre Übersetzerin:

"Rabiah Hussain hat Konflikte unserer Tage in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären eingefangen, zeichnet ein Portrait post-migrantischer Alltagsrealität und weist darüber hinaus. Der Autorin gelingen glaubwürdige, überzeugende, vielschichtige Figuren. Dadurch wird das Stück auch zu eine Herausforderung für das Theater: zwei große Rollen für zwei Schauspielerinnen, die in der Vielfalt ihrer Darstellungsmittel gefragt sind, um das Publikum zu berühren – mit einer Geschichte, in der sich jede und jeder wiederfindet, ob man in diesen Abnabelungsprozessen mitten drinsteckt oder ob man auf diese zurückblickt und weiß, dass es Absprünge immer wieder braucht im Leben."

Die Jury hat zudem drei Sonderpreise für Studierende des Szenischen Schreibens verliehen. Die Preise gingen an Katharina Kern (Studiengang Literarisches Schreiben an der Universität Leipzig) für ihr Stück Bis sie verschwinden im reifen Weizen, Ivana Sokola (Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin) für ihr Stück Kill Baby und Lisa Wentz (Studiengang Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin) für ihr Stück Aschewolken.

Weitere Informationen zum Preis und den Gewinnerinnen und Gewinnern finden Sie hier.

[Quelle: Pressemitteilung]