In einer feierlichen Zeremonie wurde am 17.09.2021 im Alten Rathaus von Göttingen der Jugendroman Sturm von dem Journalisten und Jugendbuchautor Christoph Scheuring mit dem Heinrich-Wolgast-Preis für Kinder und Jugendliteratur ausgezeichnet. Der mit 2000 € dotierte Preis wurde 1986 vom Bildungs- und Förderungswerk der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gestiftet, um die Darstellung der Arbeitswelt in der Kinder- und Jugendliteratur zu fördern.

In der ausführlichen Begründung der Kritikerjury, bestehend aus Simone Depner (Hannover), Dr. Inger Lison (Braunschweig) und Angelika Schmitt-Rößer (Guxhagen), wird die in dem Preisbuch überaus überzeugende literarästhetische Verknüpfung von Arbeitswelten vor dem Hintergrund des aktuell geführten Klimaschutzdiskurses hervorgehoben: "Mit einer schonungslosen Offenheit und in einem fesselnden Erzählstil wird von den Abläufen in einem konventionellen Schlachthof und in der modernen Fischerei erzählt. Die darin verhandelten Themen der Nachhaltigkeit, aber auch der Meeresökologie regen dazu an, den Klimawandel ganzheitlich zu denken." Neben dem Klima- und Umweltschutz werden weitere essenzielle Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen fernab der Heteronormativität, Feminismus, Mobbing und Alkoholsucht aufgegriffen. "Dieser philosophisch anmutende Roman knüpft somit nicht nur an aktuelle Diskurse an, sondern erweist sich sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene als bedeutsam hinsichtlich einer Anschlusskommunikation der aktuell verhandelten Themen" betonte Dr. Inger Lison im Namen der Jury in der Laudatio.Neben Grußworten von der Landesvorsitzende der GEW Niedersachsen, Laura Pooth, und von der Leiterin des Organisationsbereichs Schule der GEW, Anja Bensinger-Stolze, bereicherte das abwechslungsreiche Programm eine Lesung des Preisträgers sowie ein Interview mit selbigem. Für die musikalische Unterhaltung trat Marieke Wangerin am Klavier auf.

Sturm ist neben Echt und Absolute Gewinner Scheurings dritter im Magellan-Verlag veröffentlichter Jugendroman, der sich im Rahmen des Wolgast-Preises gegen sein literarisches Umfeld durchsetzen konnte. So sichtete die Kritikerjury im Zeitraum von Oktober 2019 bis Mai 2021 circa 130 Bücher aus den Bereichen der Bilder-, Kinder-, Sach- und Jugendbücher. Des Weiteren wurden zahlreiche Graphic Novels begutachtet. Zehn Titel aus dieser Sammlung, die die Erscheinungen und Herausforderungen der Arbeitswelt in besonders gelungener Weise hervorbringen, wurden in einer Shortlist mit Beurteilungstexten zusammengestellt. Diese steht zeitnah zum Download zur Verfügung.

Die ausführliche Jurybegründung sowie weiterführende Informationen zu dem Heinrich-Wolgast-Preis für Kinder- und Jugendliteratur finden Sie hier.

[Quelle: Pressemitteilung]