Zum Inhalt von CLEVERGIRL

Superus 4 ist nicht nur der Heimatplanet von Angstmän, dem größten Schisser des Universums, sondern auch seiner Schwester Clevergirl. Leider weiß sie nichts davon, denn sie lebt auf der Erde. Clevergirl ist bei einer ganz normalen deutschen Familie aufgewachsen. Hier heißt sie Aylin, ist 10 Jahre alt, ziemlich taff und kann verflucht gut rechnen. Auf Superus 4 sind miese Diktatoren an die Macht gekommen. Sie haben nicht nur die Schulen, Unis und Bibliotheken geschlossen, sondern sie setzen auch eine Verblödungskanone ein, um die Superrusser Bevölkerung gefügig und – klar – blöd zu halten. Deshalb klaut Angstmän ein Raumschiff und überzeugt seine Schwester, eine intergalaktische Rettungsaktion zu starten.

Die Begründung der Jury

Zwanzig Jahre nach seinem großen Erfolg mit Angstmän – dem Gewinner des Deutschen Kinderhörspielpreises 2002 – folgt mit Clevergirl Hartmut El Kurdis zweiter Ausflug ins Universum ziemlich menschlich gestrickter Superhelden. Angstmän ist wieder mit von der Partie. Ihm zur Seite steht nun aber seine Schwester Clevergirl, die [...] äußerst überrascht ist, als Angstmän ihr eröffnet, dass sie beide außergewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Mit diesem Paar gelingt dem Autor ein unangestrengter Beitrag zur Genderdebatte und ein Spiel mit den Geschlechterklischees, das sich mit viel Witz an Science-Fiction-Vorbildern orientiert und diese gleichzeitig durch den Kakao zieht. Davon lassen sich Claudia Johanna Leist in ihrer Inszenierung und die Lieder von Rainer Quade gerne anstecken, so dass diese intergalaktische Rettungsaktion im Kampf gegen allerlei "Verblödungskanonen" auch akustisch voll überzeugt.

Lobend erwähnen möchte die Jury zwei interaktive Formate, die sich in diesem Jahr am Wettbewerb beteiligt haben. Mit den Podcasts Schreib mich ab, einer Produktion von darkvictory studios im Auftrag des rbb für funk, und Mission to Mars, produziert von mdr next, erhält das Medium Kinder- und Jugendhörspiel einen neuen Schub.

Zum Preisträger

Hartmut El Kurdi wurde am 15.10.1964 in Amman/Jordanien als Sohn einer deutschen Mutter und eines jordanischen Vaters geboren. Er wuchs bis zum 5. Lebensjahr in London, dann in Kassel auf. Seit 1993 arbeitet Hartmut El Kurdi als freier Schriftsteller, vor allem als Bühnenautor. Seit 1995 macht er literarische Lesungen mit eigenen Werken für Erwachsene und Kinder. Außerdem schreibt er Hörspiele, Prosa und journalistische und satirische Texte für die TAZ und die ZEIT. Zuletzt schrieb er für das Staatstheater Braunschweig das Kindertheaterstück Clevergirl. Mit Angstmän auf intergalaktischer Mission. Hartmut El Kurdi lebt mit seiner Familie in Hannover.

Die Jury

Über die Vergabe des Preises entschieden in diesem Jahr der Korrespondent Bildung und Wissenschaft beim Kölner Stadt-Anzeiger Frank Olbert (Juryvorsitz), die Dramaturgin und Autorin Kerstin Behrens, die Hörspielkritikerin Eva-Maria Lenz, die Produzentin und Autorin Karin Lorenz sowie der Autor und Musiker Torsten Krug.

Top 5

Die besten Produktionen aus den 22 eingereichten Hörspielen fasst die Jury in nachfolgender Top 5-Liste zusammen. Alle eingereichten Hörspiele sind unter www.swr2.de abrufbar.

  • Clevergirl von Hartmut El Kurdi (WDR)
  • Marie Ka Ih – Schluss mit Gurkensalat von Lisa Szabo (WDR)
  • Schreib mich ab von Marik Roeder und Sven Heise (rbb)
  • Die Weihnachtstanne von Anna Böhm (Deutschlandfunk Kultur)
  • Mission to Mars von Nicole Schneider und Florian Walter Friedrich (mdr)

Gleichberechtigte Träger des Preises, der zum 17. Mal vergeben wird, sind die Film- und Medienstiftung NRW und die Landesrundfunkanstalten der ARD. Die Preisverleihung wurde am 12.11. um 20 Uhr live im ARD Hörfunk (SWR2, hr 2 Kultur, SR2 KulturRadio, rbbkultur Radio) und im Deutschlandfunk Kultur im Programm Dokumente und Debatten übertragen. Online wurde gestreamt auf hoerspieltage.ARD.de und auf WDR Event 2.

[Quelle: Pressemitteilung]