Zahlreiche Klassiker der Weltliteratur wurden in der Gattung Comic aufgegriffen – von Faust über den Mann ohne Eigenschaften und Kafkas Erzählungen bis zu Moby Dick. Lang ist auch die Reihe an literarischen Autor/-innen, die sich mit dem Comic, mit Fragen der visuellen Darstellung poetischer Texte oder mit Verfahren visueller Narration auseinandergesetzt haben. Aus diesen Gründen finden sich Comics auch in den Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs Marbach: Über 600 Bände verzeichnet der Katalog gegenwärtig. Die meisten entstammen entweder der Feder literarischer Autor/-innen oder sind Adaptationen literarischer Werke. Darüber, dass es Comics als Kulturform angemessen zu archivieren und für die Forschung bereitzuhalten gilt, besteht also kaum Zweifel. Doch wo lassen sich Grenzen ziehen? Nach welchen Kriterien kann eine Auswahl getroffen werden? Welche Rolle spielen dabei bestimme Formate wie etwa Serien, welche Genres und Erzähltraditionen wie etwa Science-Fiction? Welche Bedarfe sieht die Forschung, welche Comicautor/-innen und -verleger/-innen? Ausgehend von diesen Fragen werden Wissenschaftler/-innen und Branchenexpert/-innen, darunter Andreas Platthaus, Alexander Dunst, Monika Schmitz-Emans und Lynn Wolff, gemeinsam über die Tradition, die Formen, die Erforschung und das Sammeln von Comics und Graphic Novels nachdenken und diskutieren.

Anmeldung

Die Veranstaltung findet hybrid statt. Die Anmeldung ist über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. möglich. Bei einer Teilnahme per Zoom erhalten Sie den Link rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn.

Programm:

Donnerstag, 21. November 2024

14.00 Uhr Sandra Richter, Marbach: Begrüßung und thematische Einführung

14.15 Uhr Andreas Platthaus, FAZ: Was Comics im Literaturarchiv zu suchen haben

Panel 1: Comic als literarische Form, Moderation: Anna Kinder, Marbach

15.00 Uhr Stefan Börnchen, Luxemburg: Progressive Universalgrafie. Zu Poetik und Genre der Grafischen Literatur

15.30 Uhr Alexander Dunst, Dortmund/Erlangen: Creating the Graphic Novel: New York’s School of Visual Arts and the Social Institutions of Literary Form

16.00 Uhr Kaffeepause

Panel 2: Graphisches Erzählen I, Moderation: Loredana Columbo, Marbach

16.30 Uhr Lynn Wolff, Michigan: Graphisches Erzählen: Zeichnen als Zeugenschaft, Zeugenschaft zeichnen

17.00 Uhr Veena Pani, Gurugram, Haryana: The Tradition of European Picture Story and the Emergence of humorous satirical Magazine in Germany as an innovative Prototype of Comics and Graphic Novel.

18.00 Uhr Gemeinsames Abendessen der Referent/-innen

19.30 Uhr Abendveranstaltung, Anna Haifisch im Gespräch mit Lorenz Wesemann, Marbach Humboldt-Saal

Freitag, 22. November 2024

Panel 3: Graphisches Erzählen II, Moderation: Sarah Marie Schnitzler, Marbach

09.00 Uhr Monika Schmitz-Emans, Bochum: Aneignungen. Über Weltliteratur in Nicolas Mahlers Graphic Novels

09.30 Uhr Astrid Böger, Hamburg: Wortlose Graphic Novels

10.00 Uhr Kaffeepause

10.15 Uhr Diego León-Villagrá, Berlin: Fidel Martínez’ und Yirmi Pinkus’ Graphic Novels über Paul Celan und die Todesfuge zwischen (Auto-)Biographie, Literaturgeschichte und Erinnerungskultur

10.45 Uhr Florian Trabert, Düsseldorf: Wie die Zeit vergeht: Zeitgeschichte, Musikgeschichte und musikalische Zeit in Thomas von Steinaeckers und David von Bassewitz‘ Comic „Stockhausen. Der Mann, der vom Sirius kam“

11.15 Uhr Kaffeepause

Panel 4: Comics sammeln, Round Table / Moderation: Natalie Maag, Marbach

11.30 Uhr Felix Giesa, Frankfurt: Wer sammelt was? Und warum eigentlich? Herausforderungen und Desiderate

Andreas Stuhlmann, Hamburg: Prolegomenon for an integrated collection- and research-agenda on German language comics and graphic novels

Theresa Heyer und Christian Vogl, Straßburg: Zur Archivierung eines Webcomics

12.30 Uhr Mittagspause

Panel 5: Comic als Archiv, Moderation: Madeleine Brook, Marbach

14.00 Uhr Emily Allegra Dreyfus, Babelsberg: Kontinuitätslinien: Intersektionale Graphische Literatur von Charlotte Salomon bis Solomon Brager

14.30 Uhr Carolin Führer, Tübingen: Zwischen Universalismus und Medialitätsreflexion. Zum Gedächtnis der Bilder im Comic der Gegenwart

15.00 Uhr Yvonne Zimmermann, Stuttgart: Gattungsvielfalt Autosoziobiographie – Eva Müllers Scheiblettenkind (2022)

Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
In Kooperation mit dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris und der Maison Heinrich Heine.

Redaktion: Constanze Baum – Lukas Büsse – Mark-Georg Dehrmann – Nils Gelker – Markus Malo – Alexander Nebrig – Johannes Schmidt

 

Contact Information
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Referat Forschung
Sekretariat: Birgit Wollgarten – Tel.: 07144 - 848 - 175

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[Quelle: Pressemitteilung]