1991, zwei Jahre nach dem Mauerfall, legt ein comicbegeisterter Ostberliner Schüler seine ersten Comicseiten auf den Kopierer der Evangelischen Kirchengemeinde, greift zum Tacker und verteilt anschließend seine DIY-Comichefte an Freundinnen und Freunde sowie Familie. Heute, 30 Jahre später, zählt Markus "Mawil" Witzel zu den profiliertesten und umtriebigsten Comiczeichnerinnen und -zeichnern der jungen deutschen Szene. Zusammen mit Zeichnerinnen und Zeichnern wie Flix, Reinhard Kleist und Isabel Kreitz hat er Anfang der Nuller Jahre die deutsche Comiclandschaft erneuert und entscheidend geprägt. Seither ist Mawil mit seinen oft autobiografischen, kunstvoll krakeligen und stets pointierten Comicerzählungen eine treibende Kraft der deutschen Comicszene.

Seinen Durchbruch hatte Mawil 2003 mit der bittersüßen Schlussmachmär Wir können ja Frende bleiben. Die Darstellung (s)einer Kindheit in Ostberlin am Vorabend des Mauerfalls, Kinderland, erhielt 2015 den "Max und Moritz"-Preis als "Bester deutschsprachiger Comic". 2019 durfte er als erster deutscher Comiczeichner den alterslosen Cowboy Lucky Luke in Szene setzen. Über ein Jahrzehnt veredelten seine opulent gestalteten Comicstrips die Sonntagsausgabe des Berliner Tagesspiegels. Hier konnte er Monat um Monat mit viel hintersinnigem Witz und einer unbändigen Lust am Erzählen der Kunstform Comic neue Facetten entlocken. 2021 wurde Mawil als erster aus den Neuen Bundesländern stammende Künstler mit dem renommierten Wilhelm-Busch-Preis für satirische und humoristische Zeichenkunst und Versdichtung geehrt.

Die Ausstellung MAWIL WERKSCHAU zeigt Originalzeichnungen, Objekte, Skizzen, Veröffentlichtes und Verworfenes, Erinnerungsstücke und andere Arbeiten aus drei Jahrzehnten seines Schaffens. Präsentiert wird die Ausstellung von Mawils Berliner Verlag Reprodukt, der ihn seit bald 20 Jahren verlegerisch begleitet und in diesem Jahr ebenfalls 30-jähriges Jubiläum feiert.

Weitere Informationen finden Sie hier.

[Quelle: Pressemitteilung]