Am 14. März vergeben der Deutsche Literaturfonds und der Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) auf der Leipziger Buchmesse zum vierten Mal die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien. Die Preise gehen in diesem Jahr an die deutsche Autorin Susan Kreller für Elefanten sieht man nicht (Carlsen) und an die Österreicherin Cornelia Travnicek für ihren Roman Chucks (DVA).

In ihrem Debütroman Elefanten sieht man nicht erzählt Susan Kreller (*1977) die Geschichte der 13jährigen Mascha, die Zeugin häuslicher Gewalt an Kindern wird, helfen will und dabei zunächst alles schlimmer macht. Denn die Erwachsenen im Dorf wollen von all dem nichts wissen. In der Jurybegründung heißt es: "In eindringlichen Bildern und scharf umrissenen Szenen entwickelt Susan Kreller ihre Geschichte mit der Intensität eines Psychothrillers, fragt nach der unscharfen Grenze zwischen Gut und Böse und nach der Angst davor, aus dem, was man weiß, auch Konsequenzen zu ziehen."

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 Auch Cornelia Travnicek (*1987) veröffentlicht mit Chucks ihren ersten Roman. Darin geht es um Mae, Anfang 20, die sich nach dem Tod ihres Bruders treiben lässt, mal unter Punks lebt, mal zusammen mit dem Architekten Jakob oder dem Fotographen Paul. Als Paul krank wird, beginnt sie, gegen das Vergessen anzukämpfen, sammelt Fußnägel und Haare und schließlich sogar die Luft aus dem Krankenzimmer. Die Jury schreibt dazu: "Mit dieser Geschichte gelingt der Autorin in einem schmalen Roman das eindrückliche Porträt einer jungen Frau voller Unrast und ohne festes Ziel."

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Die Stipendiatinnen wurden von einer unabhängigen Jury anhand der Einreichungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2013 ausgewählt. Der Jury für die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien gehörten Dr. Stephanie Jentgens (Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur), PD Dr. Gina Weinkauff (Vorsitzende der Kritikerjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2013) und Dr. Michael Schmitt (3sat Kulturzeit) an.

Beide Autorinnen erhalten jeweils ein sechsmonatiges Stipendium in Höhe von 12.000 Euro.

Die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien werden seit 2010 jährlich vergeben. Dabei arbeitet der Deutsche Literaturfonds mit dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (AKJ) zusammen. Ziel ist es, die aktuelle deutschsprachige Jugendliteratur zu fördern und zu unterstützen. Die Stipendien sind für Jugendbuchautoren und –autorinnen gedacht, die bereits erste vielversprechende Veröffentlichungen vorweisen können, sich jedoch noch keine starke Marktposition erarbeiten konnten.

Alle Informationen zu den Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien finden Sie hier.