Titel des Projekts/Title: Autorschaft, Genres und digitale Medien. Sibylle Berg, Markus Heitz, Cornelia Funke und Michael Köhlmeier im literarischen Feld der Gegenwart

VerfasserIn/Author: Dr. Ella Margaretha Karnatz (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Sprache/Language: Deutsch

Art des Projekts/Type: Dissertation

Projektlaufzeit/Duration: 2013-2021

Universität/University: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Keywords: Autorinszenierung, Subfeld, Genre, Medienanalyse, Cornelia Funke

Veröffentlicht unter/Published as: Ella Margaretha Karnatz: Autorschaft, Genres und digitale Medien. Sibylle Berg, Markus Heitz, Cornelia Funke und Michael Köhlmeier im literarischen Feld der Gegenwart (2010-2020). Bielefeld: transcript, 2023.

 

Beschreibung/abstract:

Um als Autor:in wahrgenommen zu werden, muss man als solche:r erkennbar sein. Bei diesem Prozess des Sichtbarmachens entstehen Autorbilder, die von verschiedenen Urheber:innen und Medien hervorgebracht werden. Diese Studie widmet sich diesen Bildern und geht erstmals der Frage nach, in welchem Zusammenhang Autorschaft, Genres und digitale Medien stehen. Mithilfe eines literatursoziologischen und medienwissenschaftlichen Vorgehens werden u.a. Rezensionen, Interviews, Webseiten und soziale Netzwerkplattformen von Sibylle Berg, Markus Heitz, Cornelia Funke und Michael Köhlmeier ausgewertet. Vor der Auswertung werden wesentliche Begrifflichkeiten geklärt (Autorinszenierung, Modelle von Autorschaft, Autorbild, Autofiktion, Autorfigur etc). Theoretisch nimmt die Arbeit zum einen Begrifflichkeit des Soziologen Pierre Bourdieus zu Hilfe, um Aussagen zum ‚literarischen Feld‘ der deutschsprachigen Gegenwart zu treffen. Es wird in dem Kontext von 'Subfeldern' ausgegangen, die – wenn auch Teil des gesamten literarischen Feldes – eigene Codes und Regeln aufweisen (wie das Feld der Kinder- und Jugendliteratur).

Für die konkrete Umsetzung der einzelnen Analysen wurden Materialien rund um spezifische Veröffentlichungen gesammelt, die Aussagen über Autorenbilder erlauben. Für die Analyse von Autorbilder divergenter Medien wurde ein Fragenkatalog entwickelt, der als Orientierung für die Analyse von Autorinszenierungen (in digitalen Medien) dienen mag.

Sowohl mit diesem Vorgehen als auch mit der Betrachtung von Autor:innen, die in unterschiedlichen Genres und Subfeldern veröffentlichen, begegnet die Arbeit Desiderata in der (kinder- und jugend-)literaturwissenschaftlichen und literatursoziologischen Forschung. In der Arbeit konnte festgestellt werden, dass die dominanten Autorbilder mit den jeweiligen Genres und den Regeln der Subfelder, denen die Texte der ausgewählten Autor:innen hauptsächlich zugeordnet wurden, korrelierten. Allerdings wurde ebenfalls sichtbar, dass das Maß, in dem diese Korrelation weiter bestärkt beziehungsweise unterlaufen wurde, in Bezug auf die digitalen Medien je nach Autor:in und Veröffentlichung divergierte. Hier wurde sichtbar, dass Autor:innen durch die Nutzung von sozialen Netzwerkplattformen auf ihnen zugeschriebene Images einwirken, diese unterstützen, aber auch desavouieren können.

 

In order to be perceived as an author, one must be recognizable as such. In this process of making oneself visible, authorial images emerge that are produced by different originators and media. This study is dedicated to these images and for the first time explores the question of how authorship, genres, and digital media are related. With the help of a literary-sociological and media-scientific approach, reviews, interviews, websites, and social network platforms by Sibylle Berg, Markus Heitz, Cornelia Funke, and Michael Köhlmeier, among others, are evaluated.

Before the evaluation, essential terminologies are clarified (author staging, models of authorship, author image, autofiction, author figure, etc). Theoretically, the work uses the terminology of the sociologist Pierre Bourdieu to make statements about the 'literary field' of the German-speaking present. In this context, 'subfields' are assumed, which - although part of the entire literary field - have their own codes and rules (such as the field of children's and youth literature).

For the concrete implementation of the individual analyses, materials were collected around specific publications that allow statements about author images. For the analysis of author images of divergent media, a catalog of questions was developed that may serve as orientation for the analysis of author stagings (in digital media). Both with this approach and with the consideration of authors who publish in different genres and subfields, the work meets desiderata in (children's and youth) literature studies and literature sociology research. The work found that the dominant author images correlated with the respective genres and the rules of the subfields to which the texts of the selected authors were mainly assigned. However, it also became apparent that the extent to which this correlation was further strengthened or undermined diverged in relation to digital media depending on the author and publication. Here it became apparent that by using social network platforms, authors can influence the images attributed to them, support them, but also disavow them.

 

Biographische Informationen/CV:

Studium der Germanistik und Geschichte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; 2021 Promotion ebenda; 2013-2021 Lehrkraft für besondere Aufgaben und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich der Neueren deutschen Literaturwissenschaft in Oldenburg; seit 2021 Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kinder- und Jugendliteraturwissenschaft ebenda; zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Theorien der Autorschaft, Literatursoziologie und aktuelle Kinder- und Jugendliteratur sowie Themenkomplexe wie Mental Health & (KJL-)Literatur.

 

Weitere Informationen/Additional information:

Ella Margaretha Karnatz' Internetseite an der Universität Oldenburg