„Wieder ist es soweit: Die Serafina, unser Illustrationspreis für neue Talente, wird vergeben“, begrüßte Akademiepräsidentin Dr. Claudia Maria Pecher die zahlreich versammelten Festgäste auf der Frankfurter Buchmesse, darunter Wolfgang Fackler, MdL, als Vertreter der Bayerischen Staatsregierung, aus dem Bayerischen Wissenschaftsministerium Dr. Elisabeth Donoughue, Markus Gehrke und Astrid Schein, Bürgermeister Maximilian Bieri und Martin Hoppe aus der Brüder-Grimm-Stadt Hanau, den Direktor des Sankt Michaelsbundes Stefan Eß, Dr. Pauline Liesen, Leiterin des Bilderbuchmuseums der Stadt Troisdorf und nicht zuletzt Birgit Müller-Bardorff als Vertreterin der Mediengruppe Pressedruck, die seit 2014 das Serafina-Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro für den künstlerischen Nachwuchs stiftet. Bereits seit 2009 setzt sich die Akademie vermehrt für die Förderung neuer Talente ein – seither konnte sie mithilfe verschiedener Partner und Förderer 32 Preise und Stipendien vergeben!

Im elften Jahr der Serafina-Verleihung war die Veranstaltung zu Gast am Stand der Gutenberg Stiftung und kehrte so, wie die Präsidentin betonte, zurück zu ihren Wurzeln: „Mitten auf die Messe!“ Besonderer Dank für die Erstellung und Herausgabe des Kataloges 10 Jahre Serafina Nachwuchspreis für Illustration ging an Dr. Pauline Liesen. Sie stellte anschließend den internationalen Bilderbuchwettbewerb „Picture This!“ für Nachwuchstalente vor.

„Wir haben fünf großartige Bilderbücher aus Verlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: plakativ aufeinanderprallende Gegensätze, Erzähllandschaften aus Collagen, Aquarelle mit Farbstiftakzenten, auf Konturen reduzierte Zeichnungen und buntstiftraue Bildtableaus. Sie sind die besten eines Jahrgangs. Sie aus einer Masse von Bilderbüchern sorgfältig herauszufiltern, ist für die Jury ein Akt, der von vielen Argumenten begleitet ist. Umso intensiver dann noch einmal der nächste Schritt. Herausragend sind sie alle“, stellte Dr. Stefan Hauck zu Beginn seiner Laudatio fest. „Und doch gibt es jedes Jahr nur eine Serafina. Die des Jahres 2025 geht an Hannah Brückner. In Kolossale Katastrophe erzählt Brückner temporeich, stringent, schweift nicht ab, steuert aber doch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gezielt die Spannung der Geschichte. In der Eröffnung herrscht noch eine große Ruhe, ein Panoramablick zeigt uns Ort und Menschen, die Brückner sehr individuell skizziert. Mit dem in Zeitlupe festgehaltenen Sturz, dem Krachen, Fallen der Knochen und den erstarrten Besucherinnen dehnt sie die Zeit, dem ratlos dasitzenden Jungen erscheint das hilflose Warten nach dem Missgeschick grausam endlos. Mit dem Ordnen der Gedanken nimmt die Illustratorin wieder Fahrt auf und schon kommt ordentlich Bewegung in die panelartigen Bildsequenzen, in denen alle fleißig am Basteln sind. Als wäre nichts gewesen, so erscheint uns die Schlussszene: Die hilfsbereiten Besucherinnen kommen im Morgengrauen mit zufriedenen Mienen aus dem Museum, als wäre so eine nächtliche Bastelaktion das natürlichste auf der Welt. Also tief durchatmen, nachdenken und andere um Mithilfe bitten – wenn das keine Botschaft in diesen Zeiten ist!“ Hannah Brückner war für den Preis bereits im Jahr 2024 für Ich wäre gern ein Baum (Peter Hammer 2024) sowie im Jahr 2019 für Mein fantastisches Baumhaus (Jacoby & Stuart 2018) nominiert. Neben Hannah Brückner waren Paulina Rauh mit OH NEIN! (kunstanstifter 2025), Rebekka Stelbrink mit Stille Post (Bohem Press 2025), Magali Franov mit Zuhause auf der Klippe (Edition Nilpferd 2025) und Ca Rose mit Und jetzt sei fröhlich, Knochenmann! (kunstanstifter 2024) mit ihren Büchern nominiert. Die Auswahlliste ist auf www.serafina.website abrufbar.

Seit 2009 zeichnet die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur neue Talente auf dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt aus. Neben Autorinnen und Autoren wurden hier von Anfang an auch Illustratorinnen und Illustratoren berücksichtigt: Claudia Lieb (2009), Jonas Lauströer (2010) und Sybille Schenker (2011). Seit 2014 konnte mit Unterstützung der Mediengruppe Pressedruck und der Porzellan Manufaktur Nymphenburg (bis 2020) mit der Serafina ein eigener mit 2.500 Euro dotierter Preis für Illustration etabliert werden. Die bisherigen Preisträgerinnen sind Julie Völk (2014), Nele Brönner (2015), Nanna Prieler (2016), Mirjam Zels (2017), Iris Anemone Paul (2018), Lucia Zamolo (2019), Linda Schwalbe (2020), Laura D’Archangelo (2021), Cynthia Häfliger (2022), Carla Haslbauer (2023) und Katharina Vlcek (2024).

DIE JURY
Die Jurorinnen und Juroren Birgit Fricke (Frankfurter Buchmesse), Dr. Stefan Hauck (Vorsitz, Börsenblatt), Jörg Mühle (Labor), Birgit Müller-Bardorff (Augsburger Allgemeine), Christine Paxmann (Eselsohr) und Dr. Claudia Maria Pecher (Deutsche Akademie für Kinder- und Jugend literatur) sichteten und begutachteten fast 50 eingereichte Werke aus 32 deutschsprachigen Verlagen.

Die Giraffenfigur ist ein Entwurf der Aschaffenburger Künstlerin Luise Terletzki-Scherf für die Porzellan Manufaktur Nymphenburg, die diese zusammen mit dem Sankt Michaelsbund sowie weiteren Sponsoren finanziert, darunter das Bilderbuchmuseum Burg Wissem der Stadt Troisdorf und die Brüder-Grimm-Stadt Hanau. Die Akademie Faber-Castell stellt einen „perfekten“ Bleistift zur Verfügung.

[Quelle: Pressemitteilung]