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[19.10.2018]

Für den diesjährigen Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg hat die Jury drei Autorinnen nominiert. Bekannt gegeben wird die Preisträgerin am Abend der Verleihung am Mittwoch, 7. November, im Alten Rathaus. In die nähere Auswahl kommen in diesem Jahr ein Bilderbuchtext, ein Jugendbuch sowie ein Jugendbuchmanuskript.

238 Erstlingswerke (174 Manuskripte, 64 Bücher) wurden insgesamt eingereicht und von der Jury gesichtet und beurteilt. Die diesjährige Jury hat sich schließlich für folgende Werke entschieden:

  • Maya Alou aus Freiburg mit ihrem Bilderbuchtext Herbstspaziergänge
  • Michèle Minelli aus Uesslingen mit ihrem Jugendbuch Passiert es heute? Passiert es jetzt? (Verlag Jungbrunnen)
  • Stephanie Quitterer aus Berlin mit ihrem Jugendbuchmanuskript Weltverbessern für Anfänger

Die Mitglieder der Jury sind Nadia Budde (Illustratorin und Autorin), Dr. Tobias Kurwinkel (Universitätslektor für Kinder- und Jugendliteratur an der Uni Bremen und Geschäftsführer des Bremer Instituts für Bilderbuchforschung), Christine Paxmann (Herausgeberin des Magazins "Eselsohr" und Autorin), Birgit Müller-Bardorff (Redakteurin der Augsburger Allgemeinen und Vorsitzende der Kritikerjury des Deutschen Jugendliteraturpreises) und Matthis Dobrić (Schüler des Lothar-Meyer-Gymnasiums Varel).

Jurystimmen:

Nadia Budde: "Die engere Auswahl der Bücher und Manuskripte war in diesem Jahr sehr übersichtlich. Thematisch öffnete sich jedoch ein weiter Themenbereich, und es lässt sich schwer von Richtungen bzw. Trends sprechen. Auffällig waren die auf der einen Seite sehr erwachsen und verständnisvoll agierenden Jugendlichen, die ihre Probleme mit Verstand und Kreativität selbstverständlich ganz allein und untereinander lösen können. Auf der anderen Seite gab es müde oder hilflose Erwachsene, denen auf die Sprünge geholfen werden musste – bzw. Elternfiguren, die am liebsten gleich aus den Geschichten heraus gedrängt wurden."

Matthis Dobrić: "Zum ersten Mal in meinem Leben durfte ich an der Juryarbeit teilnehmen. Ich fand es sehr interessant, die genauen Vorgänge kennenzulernen und aktiv an der Nominierung des Preises mitwirken zu dürfen. Beeindruckt haben mich vor allem die thematische Vielfalt der Einsendungen und die vielen Anliegen, auf die die Autoren aufmerksam machen möchten. Zwischen Fantasy und Kinderbuch befinden sich genauso viele Werke, die sich mit den problematischen Themen der Jugend auseinandersetzen und ihnen eine Stimme geben wollen. Letzten Endes kann es jedoch nur einen Preisträger geben, diesen zu ermitteln, ist an sich eine Herausforderung, der ich gern begegnet bin."

Dr. Tobias Kurwinkel: "Zu den Besonderheiten des Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreises gehören seit jeher die Manuskripte, die sich zahlreich unter den vielen Einsendungen finden. Es sind Skizzen, Entwürfe, noch nicht lektoriertes, noch nicht gesetztes Geschriebenes, Gemaltes und Gezeichnetes. Gerade diese Texte machen den Oldenburger Preis so besonders – und mir viel Spaß. So freue ich mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr herausragende Manuskripte nominieren konnten."

Birgit Müller-Bardorff: "Die Qualität der Einsendungen zum Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ist sehr unterschiedlich, doch war in der engeren Auswahl bei 20 bis 25 Titeln schnell zu erkennen, dass Autorinnen und Autoren einen eigenen Ton und einen ungewöhnlichen Zugang zu einem Stoff gefunden haben. Auffallend dabei die Lust am Fabulieren angefangen von originellen Wortneuschöpfungen bis hin zu poetischer Sprachkraft. Neben den gängigen Themen in der Kinder- und Jugendliteratur wie schwierige soziale und familiäre Verhältnisse oder die psychologische Beschäftigung mit jugendspezifischen Fragen ging es auch um Erinnerungskultur und den Umgang mit der älteren Generation. Interessant war vor allem die Arbeit mit Manuskripten und Exposés, die noch keine professionelle Überarbeitung durch einen Lektor erfahren haben und einen unverfälschten Blick auf den Autor erlauben."

Christine Paxmann: "Juryarbeit ist zu 80 Prozent eine einfache Sache: Viele Manuskripte kommen schlicht nicht in die Endauswahl. Vielleicht auf Grund stilistischer, vielleicht auf Grund dramaturgischer Schwächen, vielleicht auch nur, weil die Geschichten nicht zu Ende gedacht sind. Meist ergeht es uns Juroren da gleich. Doch die übrigen 20 Prozent sind ein Knochenjob. Denn irgendwann bleiben fünf Manuskripte übrig. Dann beginnt die argumentative Arbeit innerhalb der Jury, bei der natürlich auch persönliche Vorlieben mitreinspielen. Dieses Jahr haben wir tatsächlich um wenige Titel gerungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, Ernst, Slapstick und Poesie, alles vereint. Ich würde mir wünschen, dass Nominierung und Preis den Gewinnern kreative Freiräume bescheren. Und uns neue Texte dieser Talente."

Über den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg

Seit 1977 vergibt die Stadt Oldenburg einen Preis für herausragende literarische und künstlerische Leistungen auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis ist der einzige seiner Art in Deutschland. Als Förderpreis dient er dem Ansporn und der Ermutigung von Autorinnen und Autoren beziehungsweise Illustratorinnen und Illustratoren, ein Erstlingswerk vorzulegen. Zugleich soll innovativen Ideen eine Chance gegeben und ein Anreiz geschaffen werden, die Werke Unbekannter in die Verlagsprogramme aufzunehmen.

Die Preisträger werden von einer ehrenamtlichen, unabhängigen und überregionalen Jury ausgewählt. Die Qualität ihrer Entscheidungen hat zum hohen Renommee des Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreises geführt. Der Erfolg lässt sich daran ablesen, dass viele Preisträgerinnen und Preisträger weitere Veröffentlichungen vorgelegt haben und ausgezeichnete Erstlingswerke mehrfach aufgelegt wurden oder weitere Ehrungen erhielten. Auch Nominierte profitieren vom Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis, so hat Tobias Steinfeld, der 2016 auf der Empfehlungsliste stand, im Frühjahr 2018 seinen Roman Scheiße bauen: sehr gut im Thienemann Verlag veröffentlicht. Es war einmal Indianerland von Nils Mohl, Preisträger 2011, wurde letztes Jahr verfilmt.

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchpreis gibt es im Internet unter www.oldenburg.de.

[Quelle: Pressemitteilung]

  • Erstveröffentlichung: 01.11.2022

Für den diesjährigen Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg hat die Jury zwei Autoren und eine Illustratorin nominiert: Andreas Brettschneider mit seinem Jugendbuch Auch junge Leoparden haben Flecken (ueberreuter), Matthias Kohm mit seinem Jugendbuch Ewig braucht doch keiner (Arctis) sowie Sara-Christin Richter mit ihren Illustrationen zu Annette, Querkus und die wilden Worte (Burg Hülshoff – Center for literature). Die Preisverleihung mit Bekanntgabe der Preisträgerin oder des Preisträgers findet am 18. November statt.

  • Erstveröffentlichung: 14.01.2021

Der Autor Christoph Hein und die Illustratorin Rotraut Susanne Berner werden für ihr Buch Alles, was Du brauchst – Die 20 wichtigsten Dinge im Leben,  mit dem Kinderbuchpreis 2020 des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Das 2019  Buch erzählt aus der Perspektive eines Erwachsenen von den wirklich wichtigen Dingen im Leben: vom Lieblingsessen und dem treuen Stofftier, über Freundschaften bis hin zur Fähigkeit, über den eigenen Schatten zu springen – kurz von all dem, was ein Kind glücklich macht.

  • Erstveröffentlichung: 13.05.2024

Der Kinderbuchpreis Nordstemmer Zuckerrübe geht in diesem Jahr an Autorin Sabine Zett mit ihrem Buch "Donnie und Jan - ziemlich beste Brüder" (erschienen im Arena Verlag).

[06.07.2020]

Der Kinderbuchpreis Nordstemmer Zuckerrübe geht in diesem Jahr an Ute Wegmann mit ihrem Buch Die besten Freunde der Welt. Der Preis wird seit 2003 von Grundschülern der Asternschule Nordstemmen vergeben und ist mit 1.111 Euro dotiert. Vorherige Preisträger waren u.a. Cornelia Funke, Klaus Kordon und Sabine Ludwig.

Die Preisverleihung wird in diesem Jahr digital stattfinden. Dazu haben die Schüler Briefe und Videos an die Autorin verschickt, in denen sie ihre Eindrücke von dem Siegerbuch schildern und Fragen an die Autorin stellen. Ute Wegmanns digitale Antwort werden die Klassen Anfang Juli gemeinsam in der Schule zu sehen bekommen.

[Quelle: Pressemitteilung]

  • Erstveröffentlichung: 13.01.2022

Der Arbeitskreis Jugendliteratur hat Kirsten Boie für den IBBY-iRead Outstanding Reading Promoter Award 2022 nominiert. Die Auszeichnung prämiert je zwei Einzelpersonen für ihr außergewöhnliches Engagement in der Leseförderung. Die PreisträgerInnen werden am 21. März 2022 auf der Internationalen Kinderbuchmesse in Bologna bekannt gegeben.

[04.12.2019]

Kirsten Boie soll Ehrenbürgerin in Hamburg werden. Die Kinderbuchautorin bekomme in "Anerkennung ihrer schriftstellerischen Tätigkeit und ihres Lebenswerks" die Ehrenbürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, erklärte der Senat.

Die Preistägerin

"Kirsten Boie ist eine außergewöhnliche Schriftstellerin. Seit mehr als 30 Jahren prägt sie die Kindheit junger Leserinnen und Leser mit Geschichten, die begeistern, bewegen und zum Nachdenken anregen. Ihre Bücher geben Kindern Orientierung beim Erwachsenwerden und den Mut, auch in schwierigen Situationen an sich selbst zu glauben. Ihr Engagement für die Leseförderung in Hamburg und in Deutschland verbindet sie in besonderer Weise mit dem Ziel des Hamburger Senats, Kindern durch frühe Sprachförderung, Lesen und Lernen einen guten Start in ihr Leben zu ermöglichen", sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Kirsten Boie wurde 1950 in Hamburg geboren, studierte an der hiesigen Universität und war Lehrerin am Gymnasium Oldenfelde in Hamburg. 1983 adoptierte sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Kind und begann bald darauf, Kinderbücher zu schreiben. Ihr erstes Buch, Paule ist ein Glücksgriff, eine Adoptionsgeschichte, wurde zum großen Erfolg. Seither hat sie etwa hundert weitere Bücher veröffentlicht und wurde mit etlichen Preisen ausgezeichnet. Besonders beliebt sind ihre Geschichten aus dem Möwenweg und vom Ritter Trenk. Im Oktober 2011 wurde ihr das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Im vergangenen Jahr war sie Mitinitiatorin der Hamburger Erklärung Jedes Kind muss lesen lernen. Boies Engagement reiche weit über die Grenzen der Stadt Hamburg hinaus, erklärte der Senat. Die von ihr gegründete Möwenweg-Stiftung setze sich dafür ein, Kindern im afrikanischen Swasiland ein besseres Leben zu ermöglichen.

Zur Auszeichnung

Nach der Zustimmung der Hamburgischen Bürgerschaft soll die Ehrenbürgerwürde mit einem Festakt im Rathaus verliehen werden. Seit 1813 wird die höchste Auszeichnung der Stadt Hamburg an Menschen verliehen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Ehrenbürgern gehören Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Schriftsteller Siegfried Lenz oder Fußball-Idol Uwe Seeler.

Zuletzt hatte es immer wieder Forderungen gegeben, dass eine Frau die nächste Ehrenbürgerin werden sollte. So waren unter den 35 Ehrenbürgern bislang nur vier Frauen. Damit hat die Hansestadt derzeit nur eine Ehrenbürgerin, die Mäzenin Hannelore Greve. Die letzte Ehrenbürgerschaft Hamburg wurde im Jahr 2015 an den Unternehmer Michael Otto verliehen. Kirsten Boie ist damit die 36. Ehrenbürgerin Hamburgs.

[Quelle: Pressemitteilung unter www.ndr.de]

[26.09.2019]

Im Frühjahr 2020 wird erstmalig der IBBY-iRead Outstanding Reading Promoter Award vom International Board on Books for Young People (IBBY) verliehen. Neben 18 internationalen Kandidatinnen und Kandidaten wurde die deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie vom Arbeitskreis für Jugendliteratur nominiert. Unterstützt wird die Nominierung vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und vom Goethe-Institut.

Zum Preis

Der IBBY-iRead Outstanding Reading Promoter Award wird 2020 zum ersten Mal vom International Board on Books for Young People (IBBY) und der chinesischen iRead Foundation verliehen. Ausgezeichnet werden damit Einzelpersonen für außergewöhnliches Engagement in der Leseförderung. Aktuell für den iRead Award vorgeschlagen sind 19 Kandidaten aus 17 Ländern. Die ersten beiden Preisträger werden im Frühjahr 2020 auf der internationalen Kinderbuchmesse in Bologna bekannt gegeben und erhalten je 200.000 RMB Yuan (rund 25.500 Euro). 150.000 RMB Yuan (rund 19.000 Euro) gehen zusätzlich an ein Leseförderprojekt ihrer Wahl. Die Preisverleihung findet im September 2020 beim IBBY-Weltkongress in Moskau statt.

Weitere Informationen zum Preis, zu den Nominierten und der iRead Foundation finden Sie hier.

Zur Nominierten

Kirsten Bois ist seit über 20 Jahren eine unermüdliche und erfolgreiche Vorkämpferin nachhaltiger Leseförderung – in Deutschland wie in Afrika. Mit vielen ihrer Bücher baut sie Brücken zwischen den Kontinenten. Ihr Anliegen ist es, dass alle Kinder eine Chance haben, die Freude am Lesen zu entdecken, und dass dies unter den unterschiedlichsten Lebensumständen Realität werden kann.
In Deutschland nutzt die Autorin ihre Bekanntheit, um Politik und Öffentlichkeit immer wieder auf die Bedeutung der Leseförderung aufmerksam zu machen. Zuletzt initiierte sie die Hamburger Erklärung "Jedes Kind muss lesen lernen", in der sie fordert, dass in Deutschland kein Kind die Grundschule verlassen darf, ohne sinnentnehmend lesen zu können. Als Schirmherrin unterstützt Kirsten Boie zudem zahlreiche weitere Leseförderinitiativen, u.a. Buchstart Hamburg, Die Insel liest oder Lüneburg liest.
In Afrika setzt Kirsten Boie sich dafür ein, dass es überhaupt gedruckte Geschichten für Kinder in ihrer Muttersprache gibt und dass eine Lesekultur entstehen kann. Dafür hält sie Workshops für afrikanische Autoren und hat in Swasiland als Teil eines Aids-Waisenprojekts das Programm Bookcrazy entwickelt. In dessen Rahmen konnten erste Bilderbücher in der Landessprache gedruckt und Betreuer in Seminaren dazu angeregt werden, diese in der Vermittlung einzusetzen. Aktuell entstehen in Kooperation mit der Bibliothek der Distrikt-Hauptstadt Nhlangano auch Leseclubs.
Für ihr Werk wurde Kirsten Boie bereits vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt sie 2007 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. Schon damals ehrte die Jury "die Autorin als rastlose und erfolgreiche Vorkämpferin ästhetischer Erziehung und nachhaltiger Leseförderung". Mit der Nominierung für den IBBY i-Read Award möchte der Arbeitskreis für Jugendliteratur Kirsten Boie in ihrem Engagement für das Recht von Kindern auf Bildung und Zugang zu Büchern unterstützen.

[Quelle: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.]

  • Erstveröffentlichung: 03.06.2024

Sabrina Schmohl wird für ihr Kinderbuch-Manuskript Bodhi, Joe und ein Dorf voller Geister mit dem Kirsten-Boie-Preis für Kinderliteratur 2024 ausgezeichnet. Das Förderstipendium geht an Wiebke Strank für ihr Romanmanuskript Der alte Mann, das Meer und ich. Die Preisverleihung findet am 20. Juni im Literaturhaus Hamburg statt.

  • Erstveröffentlichung: 19.07.2022

Der mit 5.000 Euro dotierte Kirsten-Boie-Preis für Kinderliteratur geht an die Hamburger Autorin Uticha Marmon für ihr Manuskript Frieda und Nikki, die Grenzkuh und der zufällige Weltfrieden. Das Buch wird 2023 bei Carlsen erscheinen. Ein Förderstipendium in Höhe von 1.000 Euro erhält Tanja Schwarze für Die Stunde des Ogers.