Veröffentlichungen

  • Titel: kjl&m 25.2 Schändet nicht, gottgewollt oder doch ein Unrecht? Armut in der Kinder- und Jugendliteratur
  • von: Petra Josting
  • Erstveröffentlichung: 20.05.2025

Armut schändet nicht, lautet ein altes Sprichwort, das noch heute geläufig ist und in Deutschland bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Verbreitung fand. Und das auch auf Seiten der von Armut Betroffenen selbst, die sich mit diesem Spruch ihre Würde nicht nehmen ließen, sich letztlich aber auch meistens mit der desolaten Situation abfanden. Damit in Zusammenhang steht ein theologisch determiniertes Armutsverständnis, das lange Zeit als gottgewollt angesehen wurde, dem man mit Mitleid und Mildtätigkeit begegnete. Gleichzeitig zeigt die historische Armutsforschung, dass Armut stets mit Angst, Ausgrenzung und Repression verbunden war und man den Betroffenen vielfach Faulheit unterstellte.

  • Titel: kjl&m 25.3 mehrdeutig schreiben und lesen. Polyvalenz in Kinder- und Jugendmedien
  • von: Michael Ritter
  • Erstveröffentlichung: 27.08.2025

Die Deutungsbedürftigkeit literarischer Texte macht Literatur zu einer kulturellen Praxis – und verweist darauf, dass Mehrdeutigkeit nicht nur mit dem Gegenstand verbunden ist, sondern auch den Umgang mit Texten und die spezifische Perspektive der Rezipierenden betrifft. Das Thema ist aber gerade mit Blick auf jüngere Lesende und die KJL nicht spannungsfrei: Denn die Idee einer prinzipiellen Deutungsbedürftigkeit der Literatur und das darin eingeschriebene Selbstverständnis nicht eindeutiger Textinhalte wird für die kognitive Leseforschung und den Begriff des Leseverstehens zum Problem. Weiterhin gerät die Mehrdeutigkeit in Spannung zum KJL oft zugeschrieben pädagogischen Selbstverständnis der Texte. Schnell wird deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Mehrdeutigkeit zu einer grundsätzlichen Diskussion über das Wesen und die Funktion von Literatur für Kinder und Jugendliche beitragen kann. Solchen Überlegungen soll der Themenschwerpunkt des neuen Heftes von kjl&m gewidmet sein.

  • Titel: kjl&m 4.21 Nicht gut – böse? Moralische Gegenhorizonte in der Kinder- und Jugendliteratur
  • von: Michael Ritter
  • Erstveröffentlichung: 11.11.2021

Dem Bösen kommt im literarischen Kontext eine wichtige Rolle zu. Es dient als Gradmesser und Beispiel für die menschliche Fehlbarkeit, es bietet Orientierung, fordert zu differenzierteren Welterklärungen heraus – und es fasziniert uns einfach auch wegen seiner grenzüberschreitenden Autonomie. Das vorliegende Themenheft spürt diesen Funktionen des Bösen in den verschiedenen Spielarten der Kinderliteratur nach. Im Beitrag des Spektrums sind diesmal zudem fundierte Einblicke in Befunde zur Profilierung von Kindertagesstätten mit einem Schwerpunkt in der Leseförderung zu finden. Hier ist zu lesen, dass viele Kitas zwar ein breites Spektrum an anspruchsvoller Kinderliteratur vorhalten, dass konzeptionelle Überlegungen zur Leseförderung dabei aber eher selten eine herausgehobene Rolle spielen.