Veröffentlichungen

von Bianca Hillebrandt

Wer erinnert sich nicht an die traditionell vorgelesene Gutenachtgeschichte vor dem Schlafengehen? An die Lieblingsbücher der Kindheit, in denen der Held gegen einen Bösewicht kämpfen musste und man allabendlich eifrig mitfieberte, ob das Abenteuer wohl gut ausgehen würde oder am Ende doch das Böse siegt.

Bücher sind ein wichtiger Bestandteil jeder Kindheit. Das Vorlesen von Geschichten regt die kindliche Fantasie an und im besten Fall wachsen begeisterte, neugierige und wissenshungrige kleine Leser heran, die ganz erpicht darauf sind, endlich selbst all ihre Kinderbücher bis zur letzten Seite verschlingen zu können. Doch in unserer heutigen Zeit, in der bereits im Kindergartenalter in vielen Kinderzimmern Playstation, Fernseher & Co die gefüllten Wandregale ablösen, haben es Bücher mitunter schwer. Hinzu kommt, dass in vielen Familien das abendliche Ritual des Vorlesens oft aus Zeitmangel gänzlich in den Hintergrund rückt. Doch gerade durch regelmäßiges Vorlesen werden Kinder dazu ermutig, später selbst zu einem Buch zu greifen.

Um Kinder an eine eigenständige Lektüre heranzuführen, muss die Lesemotivation sowohl zu Hause als auch in Schulen und anderen Institutionen, wie z. B. Bibliotheken, rechtzeitig gezielt gefördert werden.

Aktuell hat sich die studentische Projektgruppe um Prof. Susanne Krüger und Katharina Schaal (MA) mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei beschäftigten sie sich damit, inwieweit speziell Bibliotheken zur Förderung der Lesemotivation beitragen können. Ihre Ergebnisse haben sie nun in ihrer kostenlosen Broschüre „Tatort Bibliothek: Wir kriegen sie alle! – Ideen zu Förderung der Lesemotivation“ veröffentlicht. Darin stellen sie unterschiedliche,  leicht umsetzbare Methoden dar, mit denen Bibliotheken sich die Konzentration der Kinder beim Vorlesen sichern können und auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Lesemotivation leisten. Darüber hinaus können der Broschüre weiterführende Informationen zum Angebot des IfaKs entnommen werden („Institut für angewandte Kindermedienforschung“ http://www.ifak-kindermedien.de/).

Wenn Sie sich für die Broschüre interessieren, besuchen Sie einfach die folgende Adresse: http://www.hdm-stuttgart.de/ifak/startseite/Tatort_Bibliothek.pdf .

von B. Kuthning

Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet auf ihrer Homepage ein Dossier, das Eltern und Erziehern hilft den Medienalltag von Kindern zu begleiten und zu gestalten.

Die Broschüre thematisiert den Umgang von Kindern mit Fernsehen, Internet und Computerspielen. Es wird u. a. darauf eingegangen wie Kinder Medien erleben und wahrnehmen, was beachtet werden soll, wenn Kinder fernsehen  oder den Computer benutzen  und vor allem welche Sendungen für Kinder empfehlenswert und welche bedenklich sind. Sowohl die Gefahren als auch die Möglichkeiten der Mediennutzung für Kinder werden vorgestellt, um den Eltern eine Orientierungshilfe zu geben, wie sie den Medienalltag der Kinder sinnvoll und verantwortungsbewusst gestalten können.

Behandelt werden z. B. Sendungen wie Teletubbies, Logo oder Löwenzahn, aber auch Themen wie Gewalt im Fernsehen oder den Einfluss von Werbung.

Zum Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung

Bestes Hörbuch für Kinder 2012 – Die Nominierten

Von Fenja Völz

Zum zehnten Mal schon wird der Deutsche Hörbuchpreis dieses Jahr verliehen. Dabei wird in 7 Kategorien das jeweils beste Hörbuch gekrönt. In der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ sind dieses Jahr 3 Hörbücher nominiert, darunter ein alter Bekannter.

Die Füchse von Andorra

Bei „Die Füchse von Andorra“ von Marjaleena Lembcke handelt es sich um ein Hörbuch, das Kinder behutsam an das schwierige Thema der Depression heran führt. Im Zentrum der Erzählung steht die zehnjährige Sophie, älteste von Vierlingen. Sophie sehnt sich nach einer Freundin und scheint diese in Alice zu finden. Als Sophies Mutter immer trauriger wird und sich zurückzieht, schließlich sogar in eine Klinik kommt, gibt die Freundschaft zu Alice Sophie Kraft. Denn auch Alice hat in ihrer Familie schwere Zeiten zu durchleben.

Rico, Oskar und das Herzgebreche

„Das Hörspiel“, so die Nominierungsbegründung der Jury, „versteht es, ein schwieriges Thema behutsam für Kinder und Jugendliche aufzubereiten“. Ferner wurde die glaubwürdig erzählte Geschichte gelobt. Weiterer Pluspunkt des Hörbuchs ist es, trotz aller Düsternis Zuversicht zu verströmen und Mut zu machen.

Ebenfalls nominiert ist weiterhin „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ von Andreas Steinhöfel. Das Hörbuch ist der zweite Teil des 2008 mit dem internationalen Buchpreis Corine ausgezeichneten „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. In dem nominierten Hörbuch geht es um den „tiefbegabten“ Rico und seinen Freund Oskar, der hochbegabt ist. Als Team unschlagbar, müssen Rico und Oskar einen spannenden Kriminalfall lösen, bei dem Ricos alleinerziehende Mutter im Mittelpunkt steht.

Als Grund für die Nominierung wurde von der Jury die große Herzenswärme und Lebensklugheit angeführt, die das Hörbuch transportiere. „Keine Opfergeschichte, sondern ein Abenteuer zum Verlieben“, so das Juryuteil.

Krabat

Bei der dritten Nominierung handelt es sich um ein Hörbuch, dessen Buchvorlage mit zahlreichen Jugendbuchpreisen ausgezeichnet wurde. „Krabat“ von Otfried Preußler erzählt die Geschichte eines Waisenjungen, der in einer Mühle eine Anstellung als Lehrling findet. Doch der Müller entpuppt sich als böser Zauberer, der seine Lehrlinge versklavt. Im Lauf der Geschichte verliebt Krabat sich in ein Mädchen und plötzlich steht nicht nur sein Leben auf dem Spiel.

Das Hörbuch wartet mit einem großartigen Ensemble auf und die Inszenierung geschieht mit unglaublicher Liebe zum Detail. Ferner lobte die Jury die akustisch fantasievollen Elemente und die gut geführten, jungen Stimmen der Produktion.

Die Preisverleihung findet am 14. März in Köln statt. Als Neuerung wird der Preis in der Kategorie „Bestes Kinderhörbuch“ erstmals von einer Kinderjury des Magazins ZEIT LEO vergeben. Über die anderen Kategorien entscheidet eine Jury aus Journalisten, Wissenschaftlern, Hörspielregisseuren und Buchhändlern. Erstmalig befindet sich in der Jury auch ein Hörer, der bei einer Jubiläumsaktion des Deutschen Hörbuchpreises in Zusammenarbeit mit WDR 5 den Platz in der Jury gewonnen hat.

Von Xifeng Du

Bush geht zu Saddam Hussein und sagt: „Saddam, mein guter Freund“ zu ihm und schneidet ihm dann kurzerhand die Kehle durch. „Alles vorbei. Und wir übernehmen den Irak, der wird dann wie unser 52. Bundesstaat.“ Diese einfache Lösung für den Irak Krieg hat ein 11-jähriger Junge aus den USA in seinem Bild vorgeschlagen. Das Dossier „Kinder sehen den Krieg“ berichtet in drei Kapiteln die Erlebnisse und Bilder der Kinder aus der ganzen Welt mit dem Thema, wie Kinder den Krieg durch Zeichnungen deuten.

Nachrichten vom Krieg sind nicht mehr nur für uns Erwachsene Alltag sondern auch für Kinder und Jugendliche. Sie hören gleich wie wir täglich Nachrichten über Krieg im Radio, sehen blutige Fernseher Bilder von Terror und Katastrophen. Nach der IZI-Studie „Children Watching War“ zeigen sich viele Spuren vom 11. September in den Zeichnungen der amerikanischen Kinder. Bilder, die Kinder im Fernsehen oder in Zeitungen gesehen haben, prägen ihre Vorstellung, wie Krieg aussieht. Zu den Bildern und den Ereignissen, in denen Bombardements, Verletzte und Tote sind, haben Kinder ihre eigene Perspektive. Haben sie Sorgen, Fragen oder das Bedürfnis, ihre Gefühle darzustellen? Wie haben sie sich mit diesen Bildern alleine umgegangen? Das Dossier „Kinder sehen den Krieg“ stellt durch zahlreiche Zeichnungen der Kinder ihre Vorstellung über den Krieg. Es bietet Medienmachern, Eltern und Pädagogen Ratschläge an, wie sie Kindern beim Umgang mit Kriegsempfang helfen können.

In diesem Bereich untersucht derzeit das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) in Zusammenarbeit mit internationalen WissenschaftlerInnen mit der Frage, wodurch sich Perspektive von Kindern auszeichnet und wie Kinderfernsehen mit der Problematik umgeht. Wie unterstützt Kinderfernsehen weltweit Kinder bei diesem Thema über den Krieg. In Zusammenarbeit mit dem PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL werden weltweit Fernsehredakteurinnen und -redakteure zu ihrem Zugang und ihren Angeboten befragt. Das Ergebnis lautet „Unterschiedliche Angebote; viele davon mit klaren Richtlinien, was gezeigt werden darf“. Beispielweise haben viele Fernsehanbieter Richtlinien für ihre Kriegsberichterstattung festgestellt, z. B. keine Bilder von schwer verletzten bzw. getöteten Menschen zu zeigen etc.

Aber wie können wir den Kindern diese Erwachsenenwelt mit Kriegen harmlos darstellen und wie haben sie den Krieg schon vor unserer Darstellung auf ihre Art und Weise gedeutet? „Kinder sehen Krieg “ gibt uns diese Möglichkeit zuerst die Kinderwelt mit Vorstellung über den Krieg wahrzunehmen.

  • Titel: kjl&m 21.X Klangwelten für Kinder und Jugendliche
  • von: Petra Josting
  • Erstveröffentlichung: 25.11.2021

Hörmedien laden Kinder und Jugendliche dazu ein, in ihrer Fantasie eigene Wesen und Welten zu erschaffen: bunte, lustige, schräge, schaurige, traurige oder spannende. Auch wer (noch) nicht gut lesen kann, darf teilhaben an diesem literarischen Schatz. Rund ein Jahrhundert, nachdem die ersten Stimmen, Klänge und Geschichten Kinderohren über das noch junge Medium Radio erreichten, haben sich die Koordinaten dieser Begegnung grundlegend geändert.

  • Titel: kjl&m 22.2 Spielweisen für junges Publikum
  • von: Petra Josting
  • Erstveröffentlichung: 14.06.2022

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift kjl&m widmet sich dem Kinder- und Jugendtheater. Unter dem Titel Spielweisen für junges Publikum wird in Heft 2.22 (Redaktion Prof. Dr. Petra Josting) die Vielfalt zeitgenössischer Ausdrucksformen des Theaters für junges Publikum beschrieben und untersucht. In zwölf Beiträgen, die den Bogen spannen von der Historie dieser Theaterform, über aktuelle Diskussionen der ästhetischen und künstlerischen Möglichkeiten bis hin zu spartenspezifischen Darstellungen, finden die Leser*innen reichhaltige Informationen über diese Theatersparte, die sich längst von einem Spezialtheater nur für kleine Leute emanzipiert hat zu einer unüberhörbaren Stimme in der gesamten Theaterszene.

  • Titel: kjl&m 22.4 Subjektivität und Formalismus. Briefe in Kinder- und Jugendmedien
  • von: Petra Josting
  • Erstveröffentlichung: 17.11.2022

Kaum ein Bereich des täglichen Erlebens hat sich in den letzten Jahrzehnten derart grundlegend verändert wie die Distanzkommunikation. War vor 30 Jahren der Brief noch die unangefochten dominante Form des schriftlichen Gedankenaustauschs, haben die digitalen Formate der E-Mail, der Kurznachrichten und die Messengerdienste der Sozialen Medien nicht nur technologisch neue Möglichkeiten der Kommunikation geschaffen. In diesem Kontext wirkt der alte Postbrief fast schon anachronistisch. Dennoch erfreut sich diese Textform sowohl in der KJL als auch im Deutschunterricht ungebrochener Beliebtheit und gerade in seiner papiernen Form auch einer gewissen Hochachtung. In der Literatur verspricht der Brief als subjektives Erzählverfahren Unmittelbarkeit. Agieren Protagonist*innen in Briefen und sind diese den Lesenden zugänglich, fingiert das gleichzeitig Nähe und Authentizität, die die Fiktionalität des Geschriebenen mitunter sogar in den Hintergrund treten lässt. Das erzeugt fokussierte Sogmomente, in denen die Dichte der Lektüre spürbar zunimmt.

  • Titel: kjl&m 23.3 Sachliteratur
  • von: Petra Josting
  • Erstveröffentlichung: 19.09.2023

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift kjl&m widmet sich der Sachliteratur. Unter dem Titel Erleben – Erforschen – Vermitteln wird in Heft 3.23 (Redaktion Prof. Dr. Petra Josting u. Dr. Sebastian Schmideler) die Sachbuchdiskussion der letzten Jahre wiederaufgegriffen und zur weiterführenden Beschäftigung mit diesem interessanten Gegenstandsfeld angeregt.

  • Titel: kjl&m 23.4 Jemanden zum Pferde stehlen... Freundschaft in Kinder- und Jugendmedien
  • von: Michael Ritter
  • Erstveröffentlichung: 24.11.2023

Freundschaftsbeziehungen spielen nicht nur im Leben von Kindern eine zentrale Rolle, als wichtiges emanzipatorisches Phänomen von Kindheit bieten sie auch für die Literatur für Kinder und Jugendliche schier unerschöpflichen Stoff, der sich in vielfältigen Themen und Motiven in historischen und aktuellen Kinder- und Jugendmedien wiederfinden lässt. Umso mehr überrascht es, dass es – wenige Ausnahmen ausgenommen – bislang kaum eine systematische kinderliteraturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Phänomen gegeben hat. Diese Lücke möchte das neue Themenheft von kjl&m wenigstens in Ansätzen schließen.

  • Titel: kjl&m 24.4 Texte sichtbar machen. Schriftgestaltung in der Kinder- und Jugendliteratur
  • von: Michael Ritter
  • Erstveröffentlichung: 27.11.2024

Die Schriftgestaltung eines Textes kann der optischen Inszenierung dienen, ebenso der Thematisierung von politischen und sozialen Realitäten, sie kann zum ästhetischen und poetischen Gestaltungsmittel werden oder zum Medium identitätspolitisch-ideologischer (Selbst-)Positionierungen. Selbst der Weißraum zwischen und hinter den Buchstaben ist nicht frei von Bedeutung. In jedem Fall greift die schlichte Trennung von Materialität und Referenzialität zu kurz. Auch die allzu abgegrenzte Gegenüberstellung von Schrift- und Bildmedien ist bei näherer Betrachtung nicht zu halten. Typografie und Layout sind zentrale Dimensionen schriftlicher und also auch literarischer Gestaltung. Im vorliegenden Themenheft von kjl&m wird die Schriftgestaltung entsprechend vielschichtig zum Thema.