"Wie frei ist die Kunst?", fragt Hanno Rauterberg in seinem gleichnamigen Essay. Denn obschon Kunstfreiheit hierzulande ein Grundrecht ist, musste 2018 etwa ein Gomringer-Gedicht auf einer Uni-Fassade übermalt werden.

Mit Hinblick auf ihre Zielgruppe ist der Kinder- und Jugendliteratur die Debatte rund um die Grenzen des Darstellbaren seit jeher geradezu eingeschrieben: Was ist zumutbar, was gesellschaftlich akzeptiert, was politisch korrekt? Manchmal ringt die Kinder- und Jugendliteratur auch mit der Vergangenheit: Kindheitsbilder und Erziehungsideale verändern sich ebenso wie die Sprache, und so mögen ältere Texte heute mindestens überholt, vielleicht sogar rassistisch oder sexistisch anmuten.

Das Seminar gibt einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand, zeigt Konfliktpotenziale auf und bietet Raum für unterschiedliche Positionen. Gleichzeitig geht es um die Frage: Welche gesellschaftlichen Kräfte beeinflussen die Entstehung von Büchern, und ist das ein Fortschritt, ein Rückschritt, ein Stück weit Pluralisierung?

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[Quelle: Pressemitteilung]