Lisa Tetzner und Kurt Kläber exilierten 1933 in die Schweiz, wo sie sich unter prekären Bedingungen eine neue Existenz aufbauten und mit der Roten Zora (1941), den Schwarzen Brüdern (1940/41) und der Reihe Die Kinder aus Nr. 67 (1933-1949) Welterfolge schufen. Der Name ihres später im Tessin gebauten Eigenheims "casa del pan trovà" - Haus des gefundenen Brotes -, noch heute ein Arbeits- und Aufenthaltsort für Kulturschaffende, ist sinnbildlich: Für die Exilschriftstellerinnen und -schriftsteller, gegen die zeitweise ein Arbeitsverbot verhängt war, ging es in erster Linie um das Überleben.
Die zweite Tagung der Lisa Tetzner und Kurt Kläber-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem SIKJM vom 6. bis 8. Mai 2022 widmet sich Leben, Wirken und Rezeption sowohl von Tetzner und Kläber als auch weiterer Autorinnen und Autoren sowie Herausgeberinnen und Herausgeber von Kinder- und Jugendliteratur im Schweizer Exil. Die rigide Flüchtlingspolitik und die "Türsteher"-Rolle des Schweizerischen Schriftstellerverbandes kommen dabei ebenso zur Sprache wie sich eröffnende Chancen und erzielte Erfolge trotz aller Repressalien. Themen wie Lisa Tetzners Wirken als Pädagogin, welches aus der Not eine Tugend machte, literaturdidaktische Aspekte der historischen Exilliteratur, die Ikonographie des Exils in den Buchillustrationen oder die internationalen Beziehungen von Autorinnen und Autoren sowie Verlegerinnen und Verlegern werden beleuchtet. Die Tagung zeigt damit die Kinder- und Jugendliteratur des Schweizer Exils auch in ihren internationalen, interdisziplinären und allgemeinliterarischen Kontexten.
Organsiation: Maria Becker und Deborah Keller, Forschung SIKJM
Anmeldungen bis zum 11. April 2022 an:
Weitere Informationen und das Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.
[Quelle: Pressemitteilung]