Das Selbstverständnis der Stiftung Lesen

Die Stiftung Lesen versteht sich als Anwalt für Lese- und Medienkompetenz in Deutschland mit dem Auftrag, sich für die Verbesserung der programmlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Leseförderung und Medienkompetenz einzusetzen. Sie fungiert als nationaler Ansprechpartner und Akteur für Leseförderung und gestaltet die "Leselandschaft Deutschland" mit wissenschaftlichen Studien, politischen Empfehlungen und Programmen nachhaltig mit. Darüber hinaus sieht sich die Stiftung Lesen in der Rolle des Mittlers und Koordinators zwischen allen gesellschaftlichen und staatlichen Akteuren zur Förderung des Dialogs, des Austausches und der Kooperation zwischen staatlichen Einrichtungen, Stiftungen, Politik, Öffentlichkeit, Wissenschaft und Wirtschaft.

Die Arbeit der Stiftung Lesen

Die Stiftung Lesen führt bundesweit breitenwirksame Initiativen und Programme sowie Modell- und Forschungsprojekte durch, die sich ergänzen und aufeinander aufbauen. Die Programme setzen bereits in der frühkindlichen Förderung sowohl in der Familie als auch in der Kindertagesstätte an, da bereits hier das Fundament für die spätere Lesekompetenz gelegt wird. Ältere Kinder und Jugendliche werden durch schulische und außerschulische Projekte erreicht, die weiter die biografische Entwicklung der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen abdecken. Zu den Zielgruppen gehören neben den Kindern als direkte Nutznießer auch deren Eltern und andere wichtige Multiplikatoren wie Erzieher, Lehrkräfte sowie Buchhandels- und Bibliotheksmitarbeiter. Diese werden nicht nur durch regelmäßige didaktische Materialien, sondern auch durch spezifische Schulungen von Experten erreicht.

Bei ihrer Arbeit geht die Stiftung Lesen von einer Gleichwertigkeit aller Lesemedien aus. Sie sieht in der multimedialen Welt von heute Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Internet, Filme und Hörmedien als miteinander verbundene und sich ergänzende Medien.

Drei Kampagnen und Initiativen sorgen durch ihre Größe und öffentliche Reichweite für eine erhöhte Aufmerksamkeit: der "Bundesweite Vorlesetag" im November, der "Welttag des Buches" am 23. April und die Initiative "Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen".

Diese und ihre weiteren Projekte führt die Stiftung Lesen in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung seitens Bund und Ländern sowie Unternehmen, Stiftungen und Verbänden durch.

In die Stiftung Lesen integriert ist außerdem ein eigenes Institut für Lese- und Medienforschung. Zu den Aufgaben des Instituts gehören wissenschaftliche Untersuchungen zu grundlegenden Fragen zu Mediennutzung, Lese- und Vorleseverhalten und Lesesozialisation, die Begleitung und Evaluierung der Projekte der Stiftung Lesen und die Organisation von Fachtagungen zu verschiedenen Themen aus dem Bereich Lese- und Medienforschung.

Aufbau und Organisation

Die Stiftung Lesen ging 1988 aus dem 1977 gegründeten Verein Deutsche Lesegesellschaft hervor. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Zur Geschäftsführung gehören Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg F. Maas, Sabine Uehlein (Geschäftsführerin Programme und Projekte) und Johannes Altschäfl (Kaufmännischer Geschäftsführer).

Der achtköpfige Vorstand steht unter Vorsitz von Dr. Joerg Pfuhl, Vorsitzender des Kuratoriums ist der ehemalige ZDF-Intendant Prof. Dr. Markus Schächter. Das Kuratorium berät die Stiftung in der Ausrichtung ihrer Programmarbeit und unterstützt sie darin, Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für ihre Ziele zu gewinnen. Im Stiftungsrat sind die Gründungspartner der Stiftung Lesen zusammengefasst. Der Stifterrat umfasst die Partner, die die Arbeit der Stiftung Lesen aktuell unterstützen.

Eine wissenschaftliche Beratergruppe setzt inhaltliche Impulse für die Forschungs- und Programmarbeit, indem sie die Stiftung Lesen bei der Identifizierung neuer Trends und Themen im Bereich Lese- und Medienkompetenz begleitet.

Unterstützt wird die Arbeit der Stiftung Lesen außerdem von zahlreichen prominenten Lesebotschaftern, die sich ehrenamtlich engagieren und vielen Aktionen der Stiftung ein Gesicht geben. Zu den prominenten Lesebotschaftern gehören unter anderem Moderatorin Nazan Eckes, Autorin Cornelia Funke, Schauspielerin Maria Furtwängler, Fußballer Philipp Lahm, Steffi Jones, Direktorin für Frauen-/Mädchen- und Schulfußball beim Deutschen Fußball-Bund, Extremsportler Alexander Huber, Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Institutes, RTL-Chefredakteur Peter Klöppel, ZDF-Moderatorin Marietta Slomka, die Publizisten Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur DIE ZEIT, und STERN-Chefredakteur Thomas Osterkorn sowie Bettina Wulff, Gattin des ehemaligen Bundespräsidenten.

Großes Engagement zeigen auch die rund 9.000 ehrenamtlichen Vorleser, die als Vorlesespaten im Vorleseclub der Stiftung Lesen vernetzt sind. Sie führen regelmäßig Vorlesestunden in Bibliotheken, Kindertagesstätten, Schulen etc. durch und werden für ihre Einsätze von Referenten der Stiftung Lesen geschult.