Die Gesellschaft macht sich zur Aufgabe, Kinder- und Jugendliteratur im Zusammenhang mit der allgemeinen Literatur und Kultur zu betrachten und die vielfältigen Verbindungen zu fokussieren.

Initiatorinnen sind Dr. Maria Becker (SIKJM Zürich), Prof. Dr. Julia Benner (HU Berlin) und Judith Wassiltschenko (Georg-August-Universität Göttingen). 

Als Startschuss für die Arbeit der Gesellschaft soll die Tagung "Jugend bewegt Literatur. Lisa Tetzner, Kurt Kläber und die Literatur der Jugendbewegung" dienen, die vom 8. bis 10. November 2019 auf der Burg Ludwigstein bei Witzenhausen stattfindet. Weitere Informationen hier.

Zu Lisa Tetzner und Kurt Kläber

Die Bedeutung des Autorenehepaars Lisa Tetzner und Kurt Kläber (Pseudonym Kurt Held) für die Geschichte der deutschsprachigen Literatur, insbesondere der Kinder- und Jugendliteratur, kann nicht überschätzt werden.

Lisa Tetzner etablierte sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zunächst als wandernde Märchenerzählerin. Ihre literarisierten Reisebeschreibungen veröffentlichte sie in drei Bänden, in denen sich facettenreich spiegelt, wie unterschiedliche Menschen auf die Umbruchsituation nach Ende des Ersten Weltkriegs reagieren. Später wurde Tetzner zu einer Pionierin des Rundfunks, für den sie moderne Sendungen für und mit Kindern schuf. Außerdem übersetzte sie C. S. Lewis' The Lion, the Witch and the Wardrobe ins Deutsche. Nachdem Tetzner und Kläber Deutschland 1933 verlassen mussten, schrieben sie mit der Reihe Die Kinder aus der Nr. 67 (auch Die Kinderodyssee) die wahrscheinlich bedeutendsten Texte der Kinder- und Jugendliteratur des Exils.

Der gelernte Schlosser Kurt Kläber war nach seiner Teilnahme im Ersten Weltkrieg als Wanderbuchhändler, kommunistischer Agitator und Journalist tätig. Er engagierte sich in der Arbeiterbildung, dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller, schrieb Gedichte und Erzählungen wie z. B. Barrikaden an der Ruhr und Passagiere der III. Klasse. Im Exil in der Schweiz verfasste Kurt Kläber unter dem Pseudonym Kurt Held sein wahrscheinlich bekanntestes Werk: Die rote Zora und ihre Bande.

Das Ehepaar arbeitete zusammen. Gemeinsam schrieben sie einen (weiteren) Klassiker der schweizerischen Kinder- und Jugendliteratur: Die schwarzen Brüder. Während ihrer Exilzeit und danach standen sie in Kontakt mit vielen einflussreichen Schriftstellern und Schriftstellerinnen wie Hermann Hesse, Bertolt Brecht, Anna Seghers, Erich Kästner, Astrid Lindgren und Johannes R. Becher.

Weitere Informationen zur "Lisa Tetzner- und Kurt Kläber-Gesellschaft" erhalten Sie bei Interesse von Prof. Dr. Julia Benner: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Informationen und Beiträge zu Kurt Kläber und Lisa Tetzner auf KinderundJugendmedien.de