von Julia Thilo, Nele Cichon, Sara Aitchafhi und Tanja Pieper

Im November kommt auf der Leinwand so langsam vorweihnachtliche Stimmung auf. In diesem Monat startet mit Die Eiskönigin 2 die heiß ersehnte Fortsetzung der Geschichte rund um die Schwestern Elsa und Anna, Kristoff, Rentier Sven und Schneemann Olaf in den Kinos. Auch der Film Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe, in welchem es um einen italienischen Mythos geht, stimmt auf das große Fest ein.

Für diejenigen, die von Weihnachten (noch) nichts wissen wollen, bietet das Kinoprogramm reichlich Alternativen: Zehn Jahre nach dem ersten Teil ist Zombieland 2: Doppelt hält besser mit der originalen Hauptbesetzung zu sehen, und mit dem Wunder von Marseille und der italienischen Tragikomödie Alles was du willst kommen auch herzergreifende Dramen nicht zu kurz.


2040 – Wir retten die Welt!
Kinostart: 07.11.2019, FSK 0

Wie sieht unsere Welt in zwanzig Jahren aus? Wie könnte sie aussehen, wenn jeder von uns aktiv an ihrer Erhaltung und Optimierung mitarbeiten würde? Haben wir noch eine Chance, um das Blatt zu wenden? Diese und weitere Fragen sowie mögliche Lösungen für die stetig schwerwiegendere Gefahr des ökologischen Verfalls unserer Erde werden in diesem Dokumentarfilm beleuchtet.

Als visuelle Botschaft an seine vierjährige Tochter verpackt, führt Regisseur Damon Gameau ein großes Gedankenexperiment durch: Er stellt sich nicht nur die Welt vor, in die seine Tochter hineinwachsen wird, sondern zeigt gleichzeitig einen Lösungsweg zu einer alternativen, besseren Welt. Die vielen visuellen Effekte und der ergreifende Inhalt, gepaart mit dem üblichen Material einer jeden Doku, erschaffen diese ausgearbeitete Vision eines besseren Lebens für die Kinder, die noch viele Jahrzehnte auf unserer Erde leben werden.


Das Wunder von Marseille
Kinostart: 07.11.2019, FSK 12

Fahim (Assad Ahmed) und Vater Nura (Mizanur Rahaman) müssen aus dem von politischen Unruhen heimgesuchten Bangladesch fliehen und dabei den Rest ihrer Familie zurücklassen. Sie kommen nach Paris und wollen Asyl beantragen – dieses Unterfangen stellt sich jedoch als schwierig heraus. Einziger Lichtblick ist das große Talent des achtjährigen Fahim: Schach. Sein Talent führt ihn zu Schachtrainer Sylvain (Gérard Depardieu), der ihn auf die französische Meisterschaft vorbereiten soll. Um Nura hingegen steht es nicht so gut, denn er begibt sich in die Illegalität...   

Das Wunder von Marseille basiert auf dem biografischen Buch Spiel um dein Leben, Fahim! (2015) von Fahim Mohammad und Xavier Parmentier. Der Film überzeugt mit herzergreifenden Szenen und überragender Schauspielleistung.


Im Niemandsland
Kinostart: 07.11.2019, FSK 12

Berlin 1990. Die Mauer ist gefallen, die Währungsunion steht bevor. Doch von einem friedlichen Zusammenleben sind West- und Ostdeutsche an vielen Orten noch weit entfernt, so auch die Familien der Jugendlichen Katja (Emilie Neumeister) und Thorben (Ludwig Simon). Beide kämpfen um das Haus, das einst Katjas Großvater gehörte, nun aber von Thorbens Familie bewohnt wird. Während Katjas Vater vor dem Haus in einem 'Protest-Wohnmobil' campiert, ihre Mutter eine Affäre beginnt und Thorbens Mutter ihren Job verliert, verlieben sich die beiden Jugendlichen ineinander. Die Deutsche Einheit nimmt immer mehr Gestalt an, doch für Katja und Thorben ist noch lange kein Frieden in Sicht. 

In Im Niemandsland verlegt Regisseur Florian Aigner den weltbekannten Romeo und Julia-Stoff nach Berlin. Trotz der Verlagerung in eine Zeit, die für Deutschland große historische Bedeutung hat, war es für den Regisseur wichtig, auch Themen zu behandeln, die noch heute relevant sind. Es folgen zwei weitere Spielfilme, die zusammen mit Im Niemandsland eine Trilogie über Berlin bilden sollen.


Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe
Kinostart: 07.11.2019, FSK 6

Tagsüber Grundschullehrerin und nachts Weihnachtshexe Befana: Paola hütet dieses Geheimnis schon viele hundert Jahre. Zum Fest füllt sie die Socken der Kinder mit Geschenken, aber nur wenn diese auch artig waren. Eines Tages jedoch wird Paola von einem rachsüchtigen Spielzeughersteller entführt. Zum Glück beobachtet einer ihrer Schüler den Vorfall und trommelt einen Rettungstrupp zusammen. Die insgesamt sechs Jungen und Mädchen wollen ihre Lehrerin befreien und kommen dabei nach und nach hinter ihr Geheimnis...

Die Weihnachtshexe ist eine Gestalt des italienischen Volksglaubens, die ungefähr  die Rolle spielt, die bei uns der Nikolaus innehat. Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe ist ein amüsantes Abenteuer, welches die Weihnachtsstimmung nicht zu kurz kommen lässt. Die deutsche Synchronisation der Befana/Paola übernahm Nachrichtensprecherin Judith Rakers.


Zombieland 2: Doppelt hält besser
Kinostart: 07.11.2019, FSK 16

Noch immer inmitten einer Zombieapokalypse, schlagkräftiger denn je und so chaotisch, wie wir sie vor vielen Jahren kennenlernen durften: So ist und bleibt die bunte Ersatzfamilie rund um Wichita (Emma Stone), Little Rock (Abigail Breslin), Columbus (Jesse Eisenberg) und Tallahassee (Woody Harrelson). Die Lage scheint sich zu beruhigen, nachdem die Truppe sich im leeren Weißen Haus einquartiert hat – zumindest bis Wichita und Little Rock plötzlich gemeinsam abhauen. Durch eine Herausforderung nach der anderen torkelnd erleben die vier nun gefährliche Abenteuer, treffen auf die verschiedensten Mit-Überlebenden und erfahren bald, dass sich auch bei ihren unliebsamen Freunden, den Zombies, einiges verändert hat. Weiterentwickelt und stärker als zuvor machen ihnen die wandelnden Untoten erneut das Leben schwerer, als es ohnehin schon ist…

Unverhofft, dennoch freudig erwartet erscheint Zombieland 2: Doppelt hält besser nun zehn Jahre nach dem erfolgreichen und gefeierten Vorgänger. Sowohl der Regisseur Ruben Fleischer, als auch die Drehbuchautoren Rhett Reese und Paul Wernick kehrten zurück, um die Fortsetzung ins Leben zu rufen – gemeinsam mit der vollständigen Originalbesetzung der Hauptfiguren.


Außerdem ab dem 07.11. in den Kinos:

Fünf Dinge, die ich nicht verstehe
FSK 6


Booksmart
Kinostart: 14.11.2019, FSK 12

Amy (Kaitlyn Dever) und Molly (Beanie Feldstein) stehen kurz vor dem Abschluss der High-School und dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts an einer Elite-Uni. Um dort einen Platz zu erlangen, haben sie all ihre Zeit und Energie in die Schule und ins Lernen gesteckt und sich bewusst gegen jede Party entschieden. Die Erkenntnis, dass ihnen dadurch etwas entgangen sein könnte, bringt sie zu dem Entschluss, vor Beginn des Studiums noch gemeinsam möglichst viel Spaß zu haben und Regeln zu brechen. Doch dafür bleibt ihnen nur eine einzige Nacht. 

High-School-Komödien gibt es viele. Mit Booksmart feiert Olivia Wilde (bekannt als Schauspielerin des Serienhits Dr. House) ihr Regiedebüt und schafft es, aus der Masse herauszustechen. Mit Witz und Herz wird eine Geschichte über wahre Freundschaft erzählt, die nicht nur dank eines guten Soundtracks, sondern auch dank der starken schauspielerischen Leistung der beiden Protagonistinnen wirklich sehenswert ist.


Die Eiskönigin 2
Kinostart: 14.11.2019, FSK noch nicht bekannt

In Arendelle herrscht Unruhe, denn Königin Elsa folgt dem Ruf einer geheimnisvollen Stimme aus einem sagenumwobenen Wald. Sie hofft, Antworten auf die Fragen zu finden, die sie stark beschäftigen, vor allem die Frage danach, warum sie magische Kräfte hat. Mit ihr machen sich ihre Schwester Anna, Kristoff, Olaf der Schneemann und Rentier Sven auf den Weg ins Ungewisse. Während ihres Abenteuers wird Elsa mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, welche gleichzeitig ihre Zukunft bestimmt.

Disney hält sich mit Informationen über den eigenen Film noch sehr bedeckt. Es bleibt also abzuwarten, worauf genau Zuschauende sich beim Schauen des Animationsfilms einlassen.


Alles was du willst
Kinostart: 21.11.2019, FSK noch nicht bekannt

Der 22-jährige Alessandro (Andrea Carpenzano) hat sein Studium abgebrochen und auch eine Arbeitsstelle ist zunächst nicht in Sicht – bis er eines Tages den an Alzheimer erkrankten Dichter Giorgio (Giuliano Montaldo) kennenlernt und dieser ihm anbietet, Alessandro als Betreuer einzustellen. Mit der Zeit entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Männern und Giorgio erzählt seinem Begleiter von einem Schatz aus dem zweiten Weltkrieg, zu dem er Alessandro führen möchte.

Die italienische Tragikomödie Alles was du willst erzählt eine ergreifende und amüsante Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft. Diese bietet, wie Ziemlich beste Freunde bereits im Jahr 2011 bewies, eine vielversprechende Grundlage für einen bewegenden Kinofilm.


Götter von Molenbeek
Kinostart: 21.11.2019, FSK noch nicht bekannt

Aatos, Amine und Flo sind sechs Jahre alt und leben in Molenbeek, einem vom Dschihadismus bedrohten Viertel Brüssels. Sie lieben ihre Heimat, doch auch sie stellen sich wichtige Fragen, denn sie bemerken die Angst und Unruhe der Menschen der verschiedenen Kulturen und Nationalitäten. Aatos befragt seine beiden Freunde zu ihrer Einstellung zu Allah, Poseidon und Jesus. Amine ist Muslim, Flo hingegen kann mit Göttern nicht viel anfangen. Aatos begeistert sich für den Islam. Anschläge und dessen Auswirkungen schockieren die Kinder, doch in all dem Trubel halten die drei Freunde zusammen.

Die Götter von Molenbeek zeigt das gesellschaftliche Geschehen aus der Perspektive der drei Protagonisten. Die Kameraführung bleibt dabei stets auf Augenhöhe der Kinder, denn der Film soll die Sicht der Kinder, ihre Realität und Gedanken, ohne das Einmischen oder Kommentar eines Erwachsenen zeigen. Eben diese Beleuchtung der Welt der Kinder macht diesen Dokumentarfilm besonders.


Als ich mal groß war
Kinostart: 28.11.2019, FSK 6

Wovon träumen Kinder? Wie stellen sie sich ihre Zukunft vor? In Als ich mal groß war werden drei Kinder, Lucas, Marius und Renée, mit dieser Frage konfrontiert und können sie ohne langes Zögern beantworten. Feuerwehrmann werden, heiraten und in einem großen Haus wohnen, am besten mit Pool. Doch wie verändern sich diese Träume und Zukunftsvisionen, wenn die Kinder älter werden? Ob auch der Jugendliche Lucas (Constantin von Jascheroff) noch mit seiner Sandkastenliebe Renée (Isabell Polak) zusammen sein möchte und ob die Freundschaft zu Marius (Sebastian Schwarz) dem Erwachsenwerden standhält, kann niemand vorhersehen. 

Als ich mal groß war verbindet wahre Begebenheiten mit einer fiktiven Zukunft. Für die Mischung aus Dokumentar- und Spielfilm wurden drei Kinder über fünf Jahre hinweg begleitet und regelmäßig nach ihren Träumen für die Zukunft gefragt. Diese Visionen werden von professionellen Schauspielern und Schauspielerinnen nachgestellt. Ein interessantes Experiment, das nicht nur durch die authentische Verbildlichung von Kindergedanken überzeugt. Zwischen Humor und Melancholie werden Zuschauende daran erinnert, dass es völlig normal ist, wenn Träume sich mit der Zeit verändern.


Yung
Kinostart: 28.11.2019, FSK 16

Trailer

Alkohol, Drogen und Sex-Chats: Die vier Freundinnen Janaina, Emily, Joy und Abbie leben ein wildes Leben ohne Regeln und Vernunft. Sie wissen, dass ihre Partyexzesse nicht normal sind, doch glauben daran, alles im Griff zu haben.

Das drastische Drama ist Henning Gronkowskis Filmdebüt, dessen Konzept er zwei Jahre lang mit Berliner Teenagern erarbeitet hat. Gelegenheitsprostitution, sowie Alkohol- und Drogensucht, aber auch Freundschaft und Träume stehen im Fokus des provokativen Jugendfilms, welcher reichlich Diskussionsstoff bietet.

Kinostarts im Überblick:

07. November 2019: 2040 – Wir retten die Welt!; Das Wunder von Marseille; Im Niemandsland; Unsere Lehrerin, die Weihnachtshexe; Zombieland 2: Doppelt hält besser; Fünf Dinge, die ich nicht verstehe

14. November 2019: Booksmart; Die Eiskönigin 2

21. November 2019: Alles was du willst; Götter von Molenbeek

28. November 2019: Als ich mal groß war; Yung