Der neu geschaffene Christine-Nöstlinger-Preis zeichnet Menschen aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten. Der Preis will damit auch die humanistischen Prinzipien und Anliegen, die die Autorin in ihrer Literatur vertreten hat, lebendig halten. Christine Nöstlinger hat in ihrem Werk immer konsequent die Position der Kinder und Außenseiterinnen und Außenseiter vertreten.

Der Preis wird ab 2021 jährlich durch eine Jury verliehen. Diese besteht aus drei Mitgliedern, die von der Stadt Wien Kultur, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik nominiert werden und alle drei Jahre wechseln. Der Christine Nöstlinger-Preis wird weder ausgeschrieben, noch ist eine Einreichung vorgesehen. Der Preis kann innerhalb von zehn Jahren nicht zweimal an dieselbe Preisträgerin/denselben Preisträger verliehen werden. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro.

Der Preisträger

Michael Roher, 1980 in Niederösterreich geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in und um Krems an der Donau.

Nach seiner Ausbildung zum Sozialpädagogen in Wien, arbeitete er als Freizeit-, Spiel- und Zirkusprädagoge, sowie als Autor und Illustrator von (vorwiegend) Kinderbüchern.

Seine Geschichten wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Michael Roher lebt mit seiner Familie in Baden bei Wien.

Aus der Jurybegründung

Seit 2010 hat Michael Roher ein Werk geschaffen, das in seiner Vielfalt und künstlerischen Qualität in der heutigen österreichischen Kinder- und Jugendbuchliteratur Seinesgleichen sucht. Gut zwei Dutzend Bücher hat der gebürtige Niederösterreicher geschaffen und mitgeschaffen. Unerschöpflich scheint seine Neugier auf neue Techniken und Materialien, neue Motive und Spielformen, zeichnerisch wie sprachlich. Seine Illustrationen beeindrucken durch ihre Detailkunst, die verschmitzte Unvorhersehbarkeit sowie die Kraft, mit der sie den Betrachter in Träume treiben und eigene Geschichten zu erzählen beginnen. In seinen Texten führt Michael Roher die große heimische Tradition des Sprachspiels fort. Mit Christine Nöstlinger verbindet ihn unter anderem die Lust am kreativen Umgang mit dem österreichischen Dialekt, die Nähe zum kindlichen Leser und der kindlichen Leserin und sein engagierter, menschenfreundlicher Optimismus. "Dann schauen wir einander an und sind dankbar”, sagte Michael Roher einmal über gelingende Bilder in seinen Büchern. Vielen Leserinnen und Leser, Kindern wie Erwachsenen, geht es mit seinen Büchern wohl so.

[Quelle: Pressemitteilung]