201 Erstlingswerke, darunter 122 Manuskripte und 79 bereits verlegte Bücher, wurden insgesamt eingereicht und von der Jury gesichtet und beurteilt. Die thematische Vielfalt der Nominierungen steht stellvertretend für die abwechslungsreichen Einsendungen, die die Jury jedes Jahr prüfen darf. Auch junge Leoparden haben Flecken ist ein aufwühlender Abenteuerroman über Piraterie an der Küste Somalias, in Ewig braucht doch keiner sehen sechs Jugendliche die Notwendigkeit, eine neue Religion zu gründen und in Annette, Querkus und die wilden Worte begleitet man den Elfen Querkus auf den Spuren der Schriftstellerin Annette Droste-Hülshoff. Bekannt gegeben wird die Preisträgerin oder der Preisträger während der Verleihung am Freitag, 18. November, um 18 Uhr im Alten Rathaus.

Die Mitglieder der diesjährigen Jury sind Prof. Dr. Tobias Kurwinkel (Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik mit Schwerpunkt Kinder und Jugendliteratur, Universität Duisburg-Essen), Christine Paxmann (Herausgeberin des Magazins Eselsohr und Autorin), Birgit Müller-Bardorff (Redakteurin der Augsburger Allgemeinen), Markus Lefrançois (Illustrator) und Angelina Sawodowskie (Schülerin des Herbartgymnasiums).

Jurystimmen

Prof. Dr. Tobias Kurwinkel: "Unter den unzähligen Einsendungen, die uns erreichten, waren in diesem Jahr viele Illustrationen, worüber wir uns unheimlich gefreut haben. In den vergangenen Jahren war dies leider nicht der Fall. Und dabei ist der Oldenburger Preis ein Preis für ein Erstlingswerk im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur – egal, ob es sich dabei um einen illustrierten Kinderroman, einen Jugendroman oder ein Bilderbuch handelt!"

Markus Lefrançois: "Ein künstlerisches Werk verrät so viel von dem Menschen dahinter! Aus diesem Grund bin ich stets voller Bewunderung und Respekt um den aufgebrachten Mut so Vieler, die mit ihrem Erstlingswerk sich einer Jury, einer Öffentlichkeit und einer Kritik stellen! Das lange und auch mal hitzige Ringen unter uns Jurymitgliedern um die Nominierungen lässt erahnen, aus welcher Fülle an Qualität wir auszuwählen hatten. Umso mehr freut es mich als Illustrator, dass ein illustriertes Bilderbuch zu den Nominierungen gehört!"

Birgit Müller-Bardorff: "Im Vergleich zum Vorjahr ist die Themenvielfalt der eingereichten Manuskripte wieder größer. Neben Umwelt- und Klimaschutz, Rassismus, Migration, Familie und klassischen Coming of Age Themen treten nun aber auch Fragen nach der geschlechtlichen Identität in den Vordergrund – und dies nicht nur für Leserinnen und Leser im jugendlichen Alter, sondern bereits in den Kinderbüchern. Auch Grusel- und Fantasygeschichten fanden sich unter den Manuskripten und Büchern. Aus der Vielzahl der Einsendungen drei mit einer eigenen Handschrift, einer spezifischen und innovativen Erzählweise herauszusuchen, ist jedes Jahr eine Herausforderung. Doch die lebhaften und kontroversen Jurygespräche weiten und schärfen den Blick und so konnten wir uns in diesem Jahr einigen auf drei bereits verlegte Bücher, die nicht nur eine große Originalität in der Themenstellung aufweisen, sondern ihre Geschichte auch in einem unverwechselbaren Stil nahebringen."

Christine Paxmann: "Es ist jedes Mal ein großes Abenteuer, in die unbekannten Werke einzusteigen und zu entdecken, welche neuen, guten Erzählstimmen es gibt, in allen Altersstufen, in allen Lebenslagen und mit überraschendem Sound. Was besonders erfreulich ist, sind die Illustrationsdebuts – die gerade im Kinderbuch so unersetzlich sind."

Angelina Sawodowskie: "Auch dieses Jahr war die Vergabe des Kinder- und Jugendbuchpreis mit der Herausforderung, aus vielen schönen Werken die besten auszuwählen, verbunden. Schlussendlich konnten wir eine Auswahl mit drei fantastischen Werken treffen, unter denen sich sowohl Text- als auch Illustrationsarbeiten befinden, was die Jury sehr freut. Leider war dies mein letztes Jahr in der Tätigkeit als Schülerjurorin beim Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis. Besonders ist das freundschaftliche Verhältnis der Jurymitglieder, das dynamische Diskussionen und eine engagierte Entscheidungsfindung fördert. Eben diese lebhaften Diskussionen, viel Spaß und die tollen Werke zeichnen die Juryarbeit aus."

Über den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg

Seit 1977 vergibt die Stadt Oldenburg einen Preis für herausragende literarische und künstlerische Leistungen auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur. Der mit 8.000 Euro dotierte Förderpreis dient dem Ansporn und der Ermutigung von Autorinnen und Autoren beziehungsweise Illustratorinnen und Illustratoren ein Erstlingswerk vorzulegen. Zugleich soll innovativen Ideen eine Chance gegeben und ein Anreiz geschaffen werden, die Werke Unbekannter in die Verlagsprogramme aufzunehmen.

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchpreis gibt es im Internet unter www.oldenburg.de/kinder-und-jugendbuchpreis.

[Quelle: Pressemitteilung]