Der Preisträger
Martin Schäuble wurde 1978 in Lörrach geboren. Nach einem Volontariat bei der „Freien Presse“ in Chemnitz studierte an der FU Berlin Politikwissenschaft und promovierte dort zum Thema „Dschihadisten“. Seit über zwanzig Jahren schreibt er Sachbücher und Jugendromane, die oft auch als Schullektüre eingesetzt werden. Zu seinen Büchern gehören unter anderem „Die Scanner“ (2013), „Sein Reich“, „Cleanland“ (beide 2020) und „Warum du schweigst“ (2024). Seine Romane wurden in verschiedene Sprachen übersetzt. Er ist Mitglied des PEN Berlin.
Das Buch
Paul ist sechzehn und war schon immer ein bisschen eigen: Er lernt Japanisch und hört Musik, die keiner in seinem Alter kennt. Er ist unheimlich schlau und könnte alles erreichen, wären da nicht seine Ängste und Abgründe. Über die spricht er lange nicht, erst in der Jugendpsychiatrie. Dort lernt er die junge Alina kennen, die seine Liebe zu Katzen teilt und ihn Jesus nennt. Nach der Zeit dort kehrt er zurück in sein normales Leben, und alle haben riesige Hoffnung. Außer einem, der sich längst verabschiedet. Der Roman von Martin Schäuble folgt einer wahren Geschichte.
Jurybegründung: „Alle Farben grau“ von Martin Schäuble
„Ein Roman, der sich fesselnd dem immer noch tabuisierten Thema ‚Depression‘ annimmt“, so das begeisterte Fazit der Jugendjury. Martin Schäuble gelinge es in beeindruckender Weise, den Lesern Pauls Gedankenwelt näherzubringen und so ein intensives und realistisches Porträt der Krankheit zu zeichnen. Dazu trügen auch die übrigen Figurenperspektiven bei, die zudem verdeutlichten, wie schwer es sein kann, psychisches Leiden von außen zu erkennen. Trotz des ernsten Themas schaffe es der Autor aber, das Thema auch leicht und zugänglich zu präsentieren, so dass man durch die Lektüre viel lernen könne. „‚Alle Farben grau‘ leistet wichtige Aufklärungsarbeit und ist für uns“, so die Jugendjury, „der verdiente Gewinner der Goldenen Leslie 2024.“