Min lilla sister (My skinny sister) und Dhanak (Rainbow) haben bei der Berlinale die Jurypreise  des Wetbbewerbs "Generation Kplus" gewonnen. Im Wettbewerb "Generation 14plus" konnten sich Flocken und The Diary of a Teenage Girl durchsetzen. Die Auszeichnungen im Überblick.

Preis der Kinderjury

Min lilla sister überzeugte die Kinderjury, die dem schwedisch-deutschen Drama den "Gläsernen Bären für den Besten Film" verliehen. Eine lobende Erwähnung erhält Dhanak, ein indisches Drama um ein armes Mädchen, das zusammen mit ihrem blinden kleinen Bruder eine märchenhafte Reise quer durch Indien unternimmt, um den Bollywood-Star Sha Rukh Khan zu bitten, ihrem Bruder zu helfen. Die Preisbegründungen im Überblick:

  • Gläserner Bär für den Besten Film

Min Lilla Syster (My Skinny Sister)

von Sanna Lenken, Schweden / Deutschland 2015

Durch die neue Perspektive und die beeindruckende schauspielerische Leistung berührt uns der Film mit seiner schwierigen Thematik zutiefst. Die ausdrucksstarke Musik unterstreicht die tollen und schönen Bilder. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Dhanak (Rainbow)

von Nagesh Kukunoor, Indien 2014

In diesem Jahr haben wir einen sehr bunten, berührenden und humorvollen Film ausgesucht. Die Geschichte und die schauspielerische Leistung der Kinder beeindrucken uns sehr.  Weblink

  • Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm

Hadiatt Abi (Gift of My Father)

von Salam Salman, Irak / Großbritannien / Niederlande / USA 2014

Wir mögen den Kurzfilm, weil er traurig und berührend zugleich ist. Der Film, der auf einer wahren Geschichte beruht, ist schockierend und beeindruckend. Insbesondere die Schlussszene hat uns alle überzeugt. Weblink

  • Lobende Erwähnung

The Tie

von An Vrombaut, Belgien 2014

Die Geschichte ist spannend und süß erzählt, wie gemacht für alle Generationen. Die tollen Animationen begeistern uns. Weblink

 

Preise der Jugendjury "Generation 14plus"

Die Mitglieder der Jugendjury "Generation 14plus" – Leila Albrecht, Jan Hendrik Blanke, Alina Neichel, Maya Viola Oppitz, Lotta Schwerk, David Siegmund-Schultze, Fabian Volkers – verliehen den Gläsernen Bören an das Drama Flocken der schwedischen Regisseurin Beata Gårdeler, der "[ü]berzeugend […] die Rolle der Social Networks dar[stellt], in denen die Anonymität zu einem ungehemmten Aufbau von Aggressionen führt." Eine lobende Erwähnung erhält das niederländische Liebesdrama Prins. Die Preisbegründungen im Überblick:

  • Gläserner Bär für den Besten Film

Flocken

von Beata Gårdeler, Schweden 2015

Am tiefsten beeindruckt hat uns ein Film, der seine bedrückende Spannung durchgängig hält. Eine Beschuldigung setzt eine voranschreitende Ausgrenzung in Gang, deren Mechanismen der Film präzise und intensiv erfahrbar macht. Überzeugend stellt er dabei die Rolle der Social Networks dar, in denen die Anonymität zu einem ungehemmten Aufbau von Aggressionen führt. Die unerwartete Entwicklung der Geschichte, fesselnde Dialoge und das großartige Schauspielensemble schaffen ein grandioses Gesamtwerk. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Prins

von Sam de Jong, Niederlande 2015

Hervorheben möchten wir einen Beitrag, der frech, dynamisch und voller Farben daherkommt. In ästhetisch komponierten Bildern führt er uns in die Welt eines Protagonisten, der hin- und hergerissen ist zwischen dem Wunsch nach Anerkennung und dem Willen, das Richtige zu tun. Der selbstironische Umgang mit Stereotypen, die kreative Kameraführung und die mitreißende Musik verleihen dem Film Kultcharakter. Weblink

  • Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm

A Confession

von Petros Silvestros, Großbritannien 2015

Durch klare, monumentale Bilder erzeugt der Siegerfilm ein Spannungsverhältnis zwischen autoritärer Macht und sich in Gewalt entladender Ohnmacht. Mit wenigen Motiven schafft es der Film, eine enorme Spannung und Brisanz aufzubauen. Jahrelanges Schweigen, Verdrängen und Unterdrücken gipfeln schließlich in einem Schreckensszenario, das uns gefesselt und schockiert zurückließ. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Nelly

von Chris Raiber, Österreich 2014

Verlust, Übergang, Jenseits: Mit seiner fesselnden Symbolik zeichnet dieser Kurzfilm auf poetische und surreale Weise einen Zustand zwischen Leben und Tod. Obgleich uns die rätselhafte Komposition der Bilder sofort in ihren Bann zog, war es vor allem die raffinierte Wendung, die den Film so außergewöhnlich macht und uns noch lange beschäftigte. Nelly

 

Preise der Internationalen Jury Generation Kplus

Die Mitglieder der Generation Kplus Internationalen Jury - Bettina Blümner, Tom Hern, Michal Matus - vergeben die folgenden Preise:

  • Großer Preis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den besten Langfilm (Wert: € 7.500, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk)

Dhanak (Rainbow)

von Nagesh Kukunoor, Indien 2014

Die dynamische Regieführung des Films birgt gleichermaßen Freude und Herzzerbrechen – im Mittelpunkt stehen ein kleiner Junge und seine Schwester und deren unzertrennliche Liebe zueinander. Wir begleiten diese zwei jungen Menschen auf ihrer Reise und werden in ein skurriles Abenteuer voller unerwarteter Wendungen verwickelt. Immer wieder wurden wir überrascht von den Drehungen und Wendungen sowie den außergewöhnlichen, teils verschrobenen Charakteren, denen die beiden auf ihrer Reise begegnen. Farbenfroh und voller Magie, Musik, Spontanität und Emotionen wird dieser Film seinem Namen gerecht. Er ist eine Hymne auf das Leben, die noch lange nach dem Abspann zu hören ist. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Min Lilla Syster (My Skinny Sister)

von Sanna Lenken, Schweden / Deutschland 2015

Das Drehbuch des Films zeichnet sich durch seine Ausgewogenheit und seine durchdachte Struktur aus. So wie die Regieführung in ihrer Behutsamkeit überzeugt, so brilliert auch die Darbietung – insbesondere der jungen Hauptdarstellerin. Der Regisseurin gelingt es, ein anspruchsvolles Thema mit viel Humor und Charme zu behandeln und dabei gleichzeitig unangenehme Spannungen und tiefsitzende Gefühle zu vermitteln. Weblink

  • Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation Kplus für den besten Kurzfilm (Wert: € 2.500, gestiftet vom Deutschen Kinderhilfswerk)

Giovanni en het waterballet (Giovanni and the Water Ballet)

von Astrid Bussink, Niederlande 2014

Dieses außergewöhnlich charmante, super-witzige Stück Filmkunst über einen sehr besonderen, charismatischen Jungen mit einem ungewöhnlichen Traum gewann nicht nur die Herzen des Generation-Kplus-Publikums, sondern auch die unseren. Wir sind von den unschlagbaren, intimen Momenten verzaubert, die wir mit dem Helden und der Heldin des Films teilen dürfen. Wir glauben, dass solch ehrliche Momente nur von einem Filmteam eingefangen werden können, welches das ganze Vertrauen seiner Protagonisten genießt – dafür gratulieren wir der Regisseurin und ihrem Team. Dieser Film ist visuell dynamisch, lustig und hat eine ergreifende, inspirierende und dabei unaufdringliche Botschaft. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Agnes

von Anja Lind, Schweden 2014

Dieser zarte, feinfühlige Film lässt das Publikum die Perspektive einer sehr jungen Protagonistin einnehmen. Wir lernen ihre Verletzlichkeit zu verstehen und können an ihrem Schmerz teilhaben. Die zurückhaltende Darstellung überzeugt mit ihrer Natürlichkeit und wird dabei von Kameraführung und Tongestaltung auf wunderschöne Art und Weise unterstützt, ohne an Spannung zu verlieren. Weblink

 

Preise der Internationalen Jury von Generation 14plus

Die Mitglieder der neuen Generation 14plus Internationalen Jury - Sophie Hyde, Alix Madigan-Yorkin, Marten Rabarts - vergeben die folgenden Preise:

  • Großer Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den besten Langfilm (Wert: € 7.500, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung)

The Diary of a Teenage Girl

von Marielle Heller, USA 2014

Mit seiner pulsierenden Filmsprache, verbunden mit einem makellosen Produktionsdesign, portraitiert dieser bemerkenswerte Debütfilm eine authentische und einzigartige junge Frau, die ihre eigene künstlerische Stimme und Kraft entdeckt. Für die herausragenden Charaktere, die durch eine brillantes Ensemble und deren Regisseurin ins Leben gerufen wurden, sowie die kompromisslose Ablehnung von gängigen Moralvorstellungen im Lichte menschlicher Komplexität, geht der Große Preis für den besten Langfilm an The Diary of a Teenage Girl von Marielle Heller. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Nena

von Saskia Diesing, Niederlande / Deutschland 2014

Angesiedelt in einem besonderen räumlichen und zeitlichen Setting kommentiert dieser Film kraftvoll das kontroverse Thema der Sterbehilfe und macht uns klar, wer am Ende die Verantwortung trägt, wenn Recht und Gesetze nicht mehr greifen. Wegen seiner schwarz-ironischen Farbe und der fesselnden Darbietung einer selbstbestimmten Hauptdarstellerin, die schwieriges persönliches Terrain betritt und dabei nicht nur eine schmerzvolle Entscheidung zu verstehen, sondern auch zu akzeptieren lernt, geht die Lobende Erwähnung an diesen Spielfilm. Weblink

  • Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den besten Kurzfilm (Wert: € 2.500, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung)

Coach

von Ben Adler, Frankreich 2014

Für das klangliche Meisterwerk eines Portraits über die beiläufige Brutalität in männlichen Beziehungen. Für ein nuanciertes Drehbuch und fehlerfreie Performance, die kraftvoll in einen Augenblick der Erkenntnis seines jugendlichen Protagonisten mündet, ehrt die Internationale Jury einen Film, der sowohl überrascht als auch fesselt. Weblink

  • Lobende Erwähnung

Tuolla Puolen

von Iddo Soskolne und Janne Reinikainen, Finnland 2015

Mit Doppeldeutigkeit und frechem Humor begegnet er der Trauer. Die Internationale Jury ehrt den Film für seine visuellen Finessen und dessen Leichtigkeit. Wegen seiner Originalität und Kunstfertigkeit sowie der liebevollen Darstellung einer Versöhnung zweier Geschwister, geht die Lobende Erwähnung an den Kurzfilm Tuolla puolen (Reunion) von Iddo Soskolne und Janne Reinikainen. Weblink


 Quelle: Pressemitteilung