[20.09.2017]

Den "Paul-Maar-Preis für junge Talente" der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. im Jahr 2017, dotiert mit 1.500 €, erhält Johannes Herwig für seinen Roman Bis die Sterne zittern (Gerstenberg Verlag).

Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. verleiht seit 2009 mit Unterstützung von Paul Maar und der Bayernwerk AG einen Nachwuchspreis für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur. Anlässlich des achtzigsten Geburtstages von Paul Maar wird der Nachwuchspreis nach dem Initiator des Preises in "Paul-Maar-Preis für junge Talente" umbenannt. Neben dem Preis für Johannes Herwig hat die Jury fünf weitere Bücher auf eine Empfehlungsliste gesetzt.

Empfehlungsliste

  • Ulrich Fasshauer: Das U-Boot auf dem Berg.
    Tulipan 2017. 192 Seiten. Ab 10 Jahren.
    ISBN: 978-3-86429-367-2
  • Flurin Jecker: Lanz.
    Nagel & Kimche 2017. 128 Seiten. Ab 14 Jahren.
    ISBN: 978-3-312-01022-6
  • Lea-Lina Oppermann: Was wir dachten, was wir taten.
    Beltz & Gelberg 2017. 180 Seiten. Ab 14 Jahren.
    ISBN: 978-3-407-82298-7
  • Benjamin Tienti: Salon Salami. Einer ist immer besonders.
    Mit Illustrationen von Barbara Jung. Dressler Verlag 2017. 160 Seiten. Ab 10 Jahren.
    ISBN: 978-3-7915-0047-8 
  • Silke Wolfrum: Leon zeigt Zähne.
    Mit Illustrationen von Katja Spitzer. Hanser 2017. 114 Seiten. Ab 8 Jahren.
    ISBN: 978-3-446-25493-0

Die Preisverleihung findet am 17. November 2017, ab 18 Uhr, in Volkach statt. Zudem findet am 12. Oktober 2017, ab 11 Uhr auf der Kids Stage der Frankfurter Buchmesse (Halle 3.0/ K 139) ein Podiumsgespräch mit den Preisträgern des Autoren- und Illustratorenpreises aus diesem Jahr und den letzten Jahren statt, zu dem alle herzlich eingeladen sind.

Zum Preisbuch

  • Johannes Herwig: Bis die Sterne zittern.
    Gerstenberg 2017. 240 Seiten. Ab 14 Jahren.
    ISBN: 978-3-8369-5955-1

"Geschichte erlebbar machen" möchte Johannes Herwig mit seinem beeindruckenden Debüt und erzählt von den Leipziger Meuten, einer bislang wenig bekannten (Jugend-) Widerstandsbewegung in der Zeit des Nationalsozialismus. Herwig schildert das Aufwachsen in einer Diktatur, in der sich der 16-jährige Harro entscheiden muss: Passt er sich an oder widersetzt er sich dem Elternhaus und dem Regime? Er ist skeptisch gegenüber der Hitlerjugend, aber weder er noch seine Eltern gehören dem Widerstand an. Sie sind stille Mitläufer, die wegsehen und überleben möchten. Immer wieder hadert Harro, fragt sich, wie man eine eigene (politische) Haltung findet. Er beobachtet die Welt der Erwachsenen, wirft ihnen vor, der Jugend die Freiheit genommen und auch ihre Ideale verraten zu haben. Harro will nicht mehr wegschauen, aber erst mit der neuen Clique wird er mutiger, widersetzt sich dem nationalsozialistischen Regime und wird schließlich verhaftet. Das alles erzählt Herwig aus der Sicht Harros, der mitunter fast sachlich die Begebenheiten berichtet.

Bis die Sterne zittern ist ein wichtiges Buch in einer Zeit, in der es immer noch rechte Parolen gibt. Gezeigt werden Jugendliche, die sich nicht in eine Norm pressen lassen und deswegen verfolgt werden. Der Roman veranschaulicht überzeugend den Widerstand gegen ein unmenschliches Regime und den Mut von Jugendlichen, sich anders zu verhalten.

[Quelle: Pressemitteilung]