[23.05.2019]

Das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum zeigt vom 19. Mai bis 11. August 2019 mit Unterstützung der Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau eine Ausstellung mit Original-Aquarellen aus drei Märchen-Bilderbüchern von Sebastian Menschenmoser. 

Häufig ist in Geschichten, die mit "Es war einmal ..." beginnen, der Wolf ein Bösewicht. Besonders die Grimm’schen Märchen Rotkäppchen und Der Wolf und die sieben Geißlein haben Generationen von Kindern dieses Bild vermittelt. Bis heute wirkt die Mär vom "bösen Wolf" nach.

Mit seinen bekannt-vertrauten und doch andersartigen Illustrationstechniken beeindruckt Sebastian Meschenmoser gleichermaßen wie er für Erstaunen sorgt, wenn er Einblicke in die Lebensgeschichten dreier Wölfe gewährt: Die Persiflage Rotkäppchen hat keine Lust (2016) fordert das Nachdenken über aktuelle, gesellschaftliche oder auch überlieferte Märchenrollenklischees. Die verflixten sieben Geißlein (2017) transformieren den Wolf im Geißenmutterkleid zum Ordnungsfanatiker. Und auch der jüngste Wolf, der auszog, das Fürchten zu lehren (2018) ist letztlich selbst Lernender im Meschenmoser’schen Märchenuniversum.

Was bleibt am Ende der Wolfs-Trilogie vom (allzu) lange gepflegten Bild vom bösen Wolf übrig? Vielleicht nur, Ausschau nach einer erfolgreichen Räuberhauptfrau zu halten ...

Sebastian Meschenmoser wurde 1980 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte freie bildende Kunst in Mainz, lebt und arbeitet in Berlin. Mit Fliegen lernen veröffentlichte er 2005 bei Esslinger sein erstes Bilderbuch. Bereits sein zweites Bilderbuch, Herr Eichhorn und der Mond, war 2007 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Inzwischen erschienen viele erfolgreiche Bilderbuchgeschichten, mehrere davon für Literatur- und Kunstpreise nominiert oder ausgezeichnet. Von 2016 bis 2018 veröffentlichte er seine Wolf-Trilogie.

[Quelle: Pressmitteilung Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V.]