Das illustrierte Kinderbuch wurde früh als Medium der Kunstvermittlung begriffen. So schätze der bekannteste Kinderbuch-Illustrator des 19. Jahrhunderts, Ludwig Richter, die künstlerische Freiheit des Illustrierens und den Zugang zu neuen Publikumskreisen, den die Bücher eröffneten. Dieses Verständnis lebte im Kreis der Kunsterziehungsbewegung, auch der Berliner Sezessionisten um 1900 mit der Forderung nach einer Aufwertung der künstlerischen Qualität des Bilderbuchs auf und bleibt in dem von namenhaften Illustratorinnen und Illustratoren des 20. Jahrhunderts postulierten Verständnisses des Bilderbuchs als "erstes Museum im Leben des Kindes" präsent.

In diesem Sinne sind Beispiele illustrierter Kinderbücher aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die im Umfeld der Kunstakademien in Düsseldorf und Dresden entstanden, Gegenstand des Ausstellungs- und Lehrprojekts Kunst für Kinder. Im Wintersemester 2020/21 und im Sommersemester 2021 bereiteten Studierende der Studiengänge Kunstvermittlung und Kulturmanagement sowie der Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Kontext der digitalen Lehre eine online-Ausstellung zu historischen Kinderbuch-Illustrationen einschließlich des begleitenden Vermittlungsprogramms vor.

Insgesamt knapp 200 Bilder aus elf illustrierten Kinderbüchern der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf und aus 23 Leihgaben internationaler Sammlungen sind für die Schau multimedial aufbereitet. Ein Highlight ist die Ersteinspielung von Robert Schumanns Komposition Die Ammenuhr nach einem Gedicht von Clemens Brentano und Achim von Arnim durch Nihal Azak und Nihan Ulutan von der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Zudem erwecken zahlreiche eigens von Noëmi Krausz und Jonas Friedrich Leonhardi aus dem Schauspielhaus Düsseldorf eingesprochene Textpassagen die Bilder zum Leben. Host der Ausstellung ist die Deutsche Digitale Bibliothek.

Begleitend zur Ausstellung informieren auf dem Blog der Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Textbeiträge und Podcasts über einzelne Aspekte der Ausstellung und ihren Hintergrund.

Die Ausstellung finden Sie hier.

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[Quelle: Pressemitteilung]