Der Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat in aller Welt Bestürzung und Entsetzen hervorgerufen. Unzählige Organisationen und Vereinigungen haben ihren Protest gegen diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands erklärt und Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine gesetzt. Auch in der literarischen und bibliothekarischen Welt gab und gibt es viele Solidaritäts-Aktionen. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund haben in ihrer fruchtvollen Zusammenarbeit bereits ein Extrablatt für Frieden und gegen Krieg herausgebracht, das eine Sonderempfehlungsliste thematischer Kinder- und Jugendbücher enthält. Dazu wurde eine erste literarische Veranstaltung anberaumt: am Mittwoch, 9. März, 19 Uhr, las der Politologe Manfred Theisen online aus seinem Jugendroman Uncover. Die Trollfabrik, der von Fake News und populistischer Propaganda handelt.

Das Themenfeld Krieg und die damit zusammenhängenden geopolitischen Komplexitäten können Kinder jedoch nur mit Hilfe von Erwachsenen erfassen. Daher gilt es, vor allem auch Erwachsene über das Thema bestmöglich zu informieren. Die große Verbreitung von Halbwahrheiten, Fake News und populistischer Propaganda, auch hinsichtlich des Ukrainekonflikts, lässt eine fachlich fundierte Einordnung noch dringender erscheinen.

Daher bringen die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und der Sankt Michaelsbund eine literarische Fortbildungsreihe unter dem Motto "WELT l FRIEDEN l LESEN" auf den Weg. In Online-Lesungen und -Vorträgen kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Geschichts- und Politik-wissenschaft sowie Autorinnen und Autoren zu Wort, die den Ukrainekrieg in seinem historischen, geopoli-tischen Umfeld beleuchten und den Blick auf die globalen Bemühungen um Frieden – auch aus Sicht der Kinder- und Jugendliteratur – weiten.

Dr. Claudia Maria Pecher, Präsidentin der Akademie und Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung, und Stefan Eß, Geschäftsführender Direktor des Sankt Michaelsbundes, halten fest, dass beide Organisationen mit der Veranstaltungsreihe einen kleinen literarischen Beitrag zur Aufarbeitung des Krieges und für Frieden leisten wollen:

Angesichts der schrecklichen Ereignisse in der Ukraine sind alle aufgerufen, ihr Mögliches zu tun, um Solidarität zu zeigen und für die bittere Notwendigkeit von Frieden zu sensibilisieren. Für uns als litera-rische und bibliothekarische Ak-teure war klar, dass wir zur fachli-chen, objektiven Einordnung des Kriegs mit Expertinnen und Experten zusammenarbeiten möchten.

Den Auftakt zur Reihe bildet eine Lesung mit dem Historiker und Publizisten Michael Wolffsohn am Mittwoch, 16. März, 19 Uhr, zu seinem Buch Weltfrieden. Ein politischer Entwurf.

Wolffsohn war von 1981 bis 2012 Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München und wurde 2018 mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis ausgezeichnet. In seinem Werk Weltfrieden legt er eine tiefschürfende Analyse der Konzepte von Staat-lichkeit vor und plädiert er für eine neue Friedenspolitik.

Anmeldung per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (Eintritt frei, begrenzte Teilnahmezahl).

Die Veranstaltungsreihe steht unter der Schirmherrschaft des Bundestagsabgeordneten und Generalsekretär der CSU Stephan Mayer, der die Initiative sehr begrüßt:

Dass die Schrecken des Krieges wieder in Europa wüten, ist schwer zu realisieren. Als Demokraten und als Christsoziale ver-urteilen wir den Krieg aufs Schärfste. Ich bin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur und dem Sankt Michaelsbund dankbar, dass Sie eine Reihe von Lesungen mit hochkarätigen Autorinnen und Autoren gestartet hat, die die Ereignisse in der Ukraine fachlich einordnen und die Bedeutung von Bemühungen für den Frieden literarisch und historisch auf eine sehr einprägsame und eindrucksvolle Weise sichtbar machen. Gerne stehe ich als Schirmherr für dieses stimmhafte und vorbildliche Vorhaben zur Seite.

Weitere Lesungen sind derzeit in der Planung. Am 23. März, 19 Uhr, wird die Autorin Kirsten Boie aus ihrem Jugendroman Heul doch nicht, du lebst ja noch lesen. Kirsten Boie ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihr Roman handelt von Schuld und Wahrheit, Angst und Wut ange-sichts der Naziherrschaft unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.

Informationen zu den Lesungen finden Sie auf unserer Website www.akademie-kjl.de.

[Quelle: Pressemitteilung]