In einem Positionspapier hat der AKJ als Dachverband der Kinder- und Jugendliteratur neun Forderungen erarbeitet, mit denen der Trend der kontinuierlich absackenden Leseleistung aufgehalten werden könnte. Neben der Benennung von Lösungs- und Handlungsansätzen ist das Positionspapier ein Appell an die Politik, den Weg zur Umsetzung der Maßnahmen vorzubereiten. Das Recht auf Bildung ist ein Kinderrecht! Um gesamtgesellschaftlich das Zementieren sozialer Ungleichheiten aufzuhalten und den Anspruch auf Bildung für alle zu stärken, muss jetzt gehandelt werden. Das Positionspapier finden Sie hier zum Download.

  • Lesekompetenzerwerb ist das A und O

Der Erwerb einer umfassenden Lesekompetenz hat für alle Kinder oberste Priorität an jeder Grundschule. Schulleitung und Kollegium erhalten bundesweit Unterstützung auf allen (bildungs-)politischen Ebenen.
 

  • Durchgängige Leseförderung


Sie ist die Basis für elternhausunabhängige Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit auch über die gesamte Schullaufbahn hinaus.
 

  • Tägliche und fächerübergreifende Leseförderung


Lautleseverfahren und andere evaluierte Maßnahmen, wie z.B. von der BiSS-Initiative (Bildung durch Sprache und Schrift) dokumentiert, sind fest im Schulalltag verankert.
 

  • Raum und Zeit für fächerübergreifendes Lesetraining


Der Leseförderung stehen 20 Minuten der täglichen Unterrichtszeit zur Verfügung. Die Leseflüssigkeit und -fähigkeit zu trainieren, ist Aufgabe des gesamten Kollegiums, denn jede Unterrichtsstunde ist auch eine Deutschstunde.
 

  • Lebendige Lesekultur an jeder Schule


Jede Schule verfügt über eine Schulbibliothek und/oder eine Kooperation mit einer regionalen Bibliothek und über das notwendige Budget, um Raum für eine lebendige Lesekultur zu schaffen. Das können – in den Schulen selbst oder in Kooperation mit Bibliotheken – Leseoasen, Leseecken oder Leseräume sein.
 

  • Geeignete und aktuelle Lesestoffe


Geeignete und aktuelle Lesestoffe werden durch Expert:innen ausgewählt. Die Politik stellt die dazu notwendigen Budgets zur Verfügung. Alle knapp 16.000 Grundschulen in Deutschland werden mit diesen Lesestoffen ausgestattet und die Schul- und Klassenbibliotheken dadurch sukzessive erweitert.
 

  • Dokumentation von Fortschritten


Mittels begleitender Dokumentationen der Maßnahmen werden Fortschritte messbar. Sichtbare und spürbare Erfolge steigern die Lesemotivation und schaffen Klarheit für Kinder, Pädagog:innen und Erziehungsberechtigte.
 

  • Professioneller Rahmen für Leseförderung


Bürgerschaftliches Engagement ist für die Vermittlung von Lesefreude sinnvoll und erwünscht, die Verantwortung für erfolgsorientierte Leseförderung muss aber in der Hand professioneller Kräfte liegen. Dafür beschäftigt jede Kommune eine Fachkraft zur Leseförderung, die als Multipliktor:in alle an der Leseförderung Beteiligten, von der Erzieher:in bis zum Ehrenamtlichen, schult. Angesiedelt ist die Stelle an der Bibliothek als einer Schnittstelle mit Kontakten zu allen wichtigen Instanzen der Leseförderung.
 

  • Kinder entscheiden mit


Bei allen Maßnahmen sind die Bedürfnisse der Kinder in geeignetem Maße und durch Partizipationsmöglichkeiten zu berücksichtigen, z.B. bei der Ausgestaltung von Leseräumen oder der Auswahl der Lesestoffe.

Das Positionspapier wurde unter Einbeziehung der AKJ-Mitgliederversammlung in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Vorstand und Mitgliedern, erarbeitet. Damit diese Forderungen gehört werden und Wirkung zeigen können, braucht es Partner:innen und ein breites Echo. Zahlreiche Verbände und Einzelpersonen unterstützen die Kampagne bereits mit einem Statement. 
 
Weitere Informationen finden Sie hier.
 
[Quelle: Pressemitteilung]