Berlin, 2. Juni 2025 – Was passiert, wenn Kinder Regie führen, Texte schreiben und erwachsene Schauspieler*innen auf der Bühne inszenieren? Das partizipative Theaterprojekt PROPS gehen raus zeigt genau das: Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren übernehmen erstmals zentrale kreative Leitungsrollen in einer professionellen Kindertheaterproduktion – Rollen, die traditionell Erwachsenen vorbehalten sind.

Im Rahmen des Projekts entwickeln die Kinder nicht nur das Stück, sondern gestalten auch Bühnenbild, Kostüme und Musik. Mit Unterstützung erfahrener Theatermacher*innen inszenieren sie professionelle Schauspieler*innen auf der Bühne des renommierten GRIPS Theaters. So entsteht mit Don’t stop dreaming ein eigenständiges, spielplanrelevantes Theaterstück – erzählt konsequent aus Kindersicht.

Das Projekt ist eine Kooperation des GRIPS Theater mit GRIPS Werke e.V. und markiert einen radikalen Perspektivwechsel im Kindertheater. Es führt die lange Tradition demokratischer Teilhabe am GRIPS Theater weiter und setzt neue Maßstäbe für künstlerische Selbstbestimmung junger Menschen.

Ein partizipativer Prozess mit Tiefgang

Bereits seit der Spielzeit 2023/24 erforschen Kinder in PROPS gehen raus zentrale Fragen: Welche Geschichten wollen wir erzählen? Was macht glaubwürdige Bühnenfiguren aus? Was wünschen wir uns vom Theater? In der Anfangsphase entwickelten rund 120 Kinder erste Texte, Bühnenkonzepte und eigene Perspektiven auf das Kindertheater. Seit Januar 2025 gestalten 15 Kinder den kreativen Entwicklungsprozess bis zur Premiere.

Ergebnis ist das Stück Don’t stop dreaming verhandelt Fragen von Vertrauen und Ängsten in Albträumen der drei Schüler*innen Kai, Sascha und Ten. Was eben noch Spiel war, kann jederzeit kippen. Wer eben noch Freund*in war, kann zum Schatten werden,der einen verfolgt. Was ist real, was Illusion?

Kultur neu denken – mit Kindern als Produzent*innen

Theater für Kinder wird in der Regel von Erwachsenen gemacht. PROPS gehen raus stellt dieses Modell grundlegend infrage und überträgt jungen Menschen Verantwortung für Inhalt, Ästhetik und künstlerische Leitung. Begleitet werden sie von erfahrenen Theatermacher*innen, die ihnen nicht nur ein vertieftes Theaterverständnis vermitteln, sondern sie auch von Konsument*innen zu Produzent*innen macht. Die Strukturen werden gemeinsam mit dem GRIPS Theater so geöffnet, dass Mitsprache und Mitgestaltung tatsächlich möglich sind – ein großer Schritt hin zu mehr Selbstwirksamkeit, kultureller Teilhabe und Repräsentation im Theater.

Die Uraufführung von Don’t stop dreaming findet am Donnerstag, 12. Juni 2025, um 17:00 Uhr im GRIPS Podewil statt.

[Quelle: Pressemitteilung]