Inhaltsverzeichnis

1 Wissenschaftlichkeit und Themenfindung
2 Literaturrecherche
3 Formale Kriterien
4 Bestandteile der Hausarbeit
5 Aufbau und Gliederung
6 Sprachliche Anforderungen
7 Zitation

7.1 Zitierfähigkeit
7.2 Formen der Zitation

7.2.1 Wörtliche Zitate
7.2.2 Sinngemäße Zitate
7.2.3 Fußnoten
7.2.4 Harvard-Zitierweise

7.3 Kurzbelege

7.3.1 Literatur
7.3.2 Hörbücher/-spiele
7.3.3 Musikstücke, Filme und Theaterstücke
7.3.4 Serien
7.3.5 Computerspiele
7.3.6 Internetquellen

8 Literaturverzeichnis
9 Weitere Textformen (inkl. Exposé)
10 Literaturliste


7.1 Zitierfähigkeit 

Am sinnvollsten für eine wissenschaftliche Arbeit ist die Literatur, die sich bereits auf wissenschaftlicher Ebene mit Themen auseinandersetzt. Dies gilt sowohl für veröffentlichte als auch für unveröffentlichte Werke. Sind mehrere Ausgaben vorhanden, sollte nach Möglichkeit die neueste verwendet werden.

Ebenfalls ohne Bedenken nutzbar sind Informationen, die von anerkannten Institutionen, wie dem Statistischen Bundesamt oder von Gerichtshöfen etc. herausgegeben werden.

Mit Bedacht behandelt werden sollten hingegen Veröffentlichungen von Institutionen / Verbänden o. ä., die bestimmte Interessen vertreten. Erfolgt die Auseinandersetzung auf wissenschaftlicher Ebene, kann die Quelle genutzt werden. Ist sie hingegen sehr einseitig, sollte die Publikation, wenn überhaupt, sehr vorsichtig verwendet werden.

Als Sekundärquelle untauglich sind Tages- und Wochenzeitungen, da deren Artikel nicht wissenschaftlich sind (z. B. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Die Welt, FAZ). Die Ausnahme ist, wenn sie als Primärquelle genutzt werden, z. B. als Untersuchungsgegenstand. Gleiches gilt für Publikumszeitschriften, die zwar ausführlicher sind als Tageszeitungen, jedoch ebenfalls nicht den wissenschaftlichen Ansprüchen entsprechen (z. B. Hörzu, Reisemagazine). Hiervon abzugrenzen sind zum einen wissenschaftliche Fachzeitschriften, deren Artikel von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und nicht von Journalistinnen und Journalisten geschrieben werden. Annähernd wissenschaftlich sind zudem Fachzeitschriften, die oftmals einer Berufsgruppe zuzuordnen sind und von Fachjournalistinnen und Fachjournalisten, Expertinnen und Experten aus der Praxis sowie teilweise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verfasst werden (z. B. Deutsches Ärzteblatt).

Der gleichen Prüfung sollten Internetquellen unterzogen werden – hier ist der wissenschaftliche Ursprung oftmals nicht gegeben.

Populärwissenschaftliche Literatur und populäre Sachliteratur eignet sich nicht als Quelle, ebenso wie Wikipedia. Dieses Portal ermöglicht zwar das Einlesen und Sammeln von Stichwörtern sowie ersten Quellen, die Zitierfähigkeit ist jedoch sehr eingeschränkt.

Es gilt zu vermeiden, bereits in Sekundärquellen aufgeführte Zitate erneut zu zitieren. Stattdessen sollte, wenn möglich, die originale Quelle verwendet werden.

7.2 Formen der Zitation

7.2.1 Wörtliche Zitate

Wenn direkte, wörtliche Zitate in den Text integriert werden, werden sie durch Anführungszeichen („...”) gekennzeichnet. Sollten sich darüber hinaus in dem Zitat selbst Anführungszeichen befinden, werden diese auf einfache reduziert (‚...’).

Sofern Passagen eines Zitates ausgelassen werden sollen, wird dies durch eckige Klammern [...] markiert. Wenn man selbst Ergänzungen einfügt, stehen diese ebenfalls in eckigen Klammern. Wichtig ist, dass wörtliche Zitate absolut originalgetreu wiedergegeben werden, d. h., dass z. B. keine Anpassung der alten Rechtschreibung an die neue erfolgt und Großschreibungen zu Beginn lyrischer Verse beibehalten werden.

Es ist sowohl möglich, einen vollständigen Satz aus einer Quelle zu übernehmen, als auch nur einen Satzteil oder einen Begriff. Dieser wird dann in einen eigenen Satz in der Ausarbeitung integriert und durch Anführungszeichen gekennzeichnet.

Ist ein Zitat länger als zwei Zeilen, bietet es sich an, dieses vom restlichen Text abzuheben. Dies geschieht, indem ein neuer Absatz begonnen wird, der nur das Zitat enthält. Dieser ist dann eingerückt und besitzt einen geringeren Zeilenabstand. Ist dies der Fall, sind die Anführungszeichen zu Beginn und am Ende der Übernahme nicht mehr nötig und entsprechend ist eine Änderung dieser Zeichen im Zitat selbst ebenfalls hinfällig.

Wenn Verse oder Strophen aus z. B. lyrischen Werken zitiert werden, müssen die Versenden durch eine Virgel ( / ), Strophenenden durch zwei ( // ) gekennzeichnet werden. Übersichtlicher ist es jedoch, wenn die Zitate in diesem Fall nicht in den Fließtext integriert werden, sondern in der originalen Form wiedergegeben werden – die Vorgehensweise ist hierbei wie bei den oben genannten Absatzzitaten.

Eben diese Regeln gelten auch für fremdsprachige Zitate. Handelt es sich um eine nicht gebräuchliche Sprache, sollte in einer Fußnote eine Übersetzung bereitgestellt werden, der der Name des Übersetzers beigefügt wird – ggf. ist dies der eigene.

Wörtliche Zitate werden nur in begrenzter Anzahl verwendet, da eine wissenschaftliche Arbeit die Leistung der Autorin bzw. des Autors sein sollte und keine Aneinanderreihung von fremden Gedanken. Am sinnvollsten sind sie, um einen Sachverhalt oder einen Begriff sehr prägnant äußern bzw. definieren zu können. Wenn möglich, sollte man jedoch versuchen, die Darstellungen in eigenen Worten zu formulieren.

7.2.2 Sinngemäße Zitate

Neben den direkten Zitaten sind auch sinngemäße zu kennzeichnen – sie treten insgesamt häufiger auf als direkte. Hierbei wird das Wissen einer anderen Person für den eigenen Text genutzt, ohne den direkten Wortlaut wiederzugeben. Folglich sollte darauf geachtet werden, eine eigene Formulierung und einen eigenen Wortlaut zu finden. Durch die Verwendung sinngemäßer Zitate zeigt sich zudem, dass man sich mit einer Thematik auseinandergesetzt hat und bereits vorhandene Erkenntnisse in eigene Gedanken integrieren kann.

Sinngemäße Zitate werden nicht in Anführungszeichen gesetzt, sondern direkt in den eigenen Schreibfluss integriert. Gekennzeichnet werden sie durch die Fußnote oder mit der Harvard-Zitierweise. Ob Fußnoten verwendet werden oder die Zitation im Harvard-Stil erfolgt, liegt grundsätzlich im Ermessen der Verfasserin bzw. des Verfassers einer wissenschaftlichen Arbeit – sollte im Zweifel jedoch mit den Dozierenden abgesprochen werden. Bei der Zitation ist Einheitlichkeit besonders wichtig.

 7.2.3 Fußnoten

Fußnoten erfüllen den Zweck, die Quellennachweise der Zitate zu notieren oder ergänzende Kommentare zum Text zu verfassen. Verwendet werden arabische Ziffern. Die Zählweise ist durchgehend, es wird also nicht bei einer neuen Seite oder einem neuen Kapitel erneut mit der Zahl 1 begonnen. Am übersichtlichsten und einfachsten für die Lesenden ist es, wenn die Fußnoten direkt auf der Seite der Verweisziffer stehen. Sie werden durch einen Trennstrich vom Haupttext getrennt, weisen einen geringeren Zeilenabstand auf und sollten in einer kleineren Schriftgröße verfasst werden.

Bei wörtlichen Zitaten muss die entsprechende Verweisziffer direkt auf die abschließenden Anführungszeichen folgen, bei sinngemäßen Zitaten und ergänzenden Kommentaren steht sie am Ende eines Sinnzusammenhangs (z. B. Satz- oder Absatzende). Wird eine Fußnote an das Satzende gesetzt, steht die Verweisziffer hinter dem Satzzeichen.

Wenn eine Quelle zum ersten Mal in der Ausarbeitung Verwendung findet, ist es gebräuchlich, den gesamten Beleg aufzuführen (s. Literaturverzeichnis). Im weiteren Verlauf erfolgt der Nachweis in Form eines Kurzbelegs. Dieser kann unterschiedlich aussehen – wichtig ist Einheitlichkeit.

Name, gekürzter Vorname: Kurzform des Titels. Seitenzahl x-y.
Beispiel: Aschenberg, H.: Eigennamen im Kinderbuch. S. 51-52.

Name Erscheinungsjahr: Seitenzahl x-y.
Beispiel: Aschenberg 1991: S. 51-52.

Bei der Angabe eines Kurzbelegs zu einer Internetquelle wird nicht die URL angegeben.

Sind mehrere Quellen einer Autorin bzw. eines Autors vorhanden, die zudem im gleichen Jahr erschienen sind, werden sie mithilfe von Buchstaben durchnummeriert: Aschenberg 1991a / Aschenberg 1991b etc.

Hat eine Quelle mehrere Autorinnen bzw. Autoren werden bei der erstmaligen Nennung alle Namen angegeben, getrennt durch einen Querstrich. Im Kurzbeleg werden die ersten drei Autorennamen angegeben. Bei mehr als drei Autorinnen und Autoren wird nach dem dritten Namen ein "et al." angegeben.

Name, gekürzter Vorname/Name, gekürzter Vorname/Name, gekürzter Vorname et.al.: Kurzform des Titels. Seitenzahl x-y.
Beispiel: Abraham, U./Kepser, M./Ritter, A. et al.: KJL im Unterricht. S. 382-383.

Name/Name/Name et.al. Erscheinungsjahr: Seitenzahl x-y.
Beispiel: Abraham/Kepser/Ritter et al. 2020: S. 382-383.

Wenn in aufeinanderfolgenden Kurzbelegen auf dieselbe Quelle verwiesen wird, kann ab dem zweiten Mal die Angabe durch "ebd." (=ebenda) ersetzt werden, ggf. ergänzt durch die Seitenzahl, sofern sich diese ändert.

Bei indirekten, sinngemäßen Zitaten wird dem (Kurz-)Beleg ein "vgl." vorangestellt. Auch hier müssen die Seitenzahl / Seitenzahlen angegeben werden, damit das wenn auch indirekt verwendete Gedankengut in der Quelle identifizierbar ist.

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Bestandteilen eines Kurzbelegs sollten bei Primärquellen wie Romanen, Dramen etc. neben der Seitenzahl auch die Kapitel, Aufzüge, Akte oder Szenen angegeben werden, da so ein Nachvollziehen unabhängig von der Textausgabe möglich ist. In diesem Fall kann der Kurzbeleg direkt hinter dem Zitat im Text stehen und dementsprechend nicht in einer Fußnote.

Sätze in Fußnoten werden wie normale ganze Sätze behandelt: Sie beginnen mit einem Großbuchstaben und werden mit einem Satzzeichen abgeschlossen. 

7.2.4 Harvard-Zitierweise

Bei der Harvard-Zitierweise wird auf die Verwendung von Fußnoten als Quellennachweis verzichtet. Stattdessen werden die Nachweise der Zitate in Klammern im Fließtext angegeben. Hinter dem Zitat – sowohl bei einem direkten als auch bei einem indirekten Zitat – wird in Klammern der Name der Autorin oder des Autors, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl angegeben; z.B. (Maiwald 2005, 102). Eine ausführliche Quellenangabe folgt im Literaturverzeichnis.

Sind mehrere Quellen einer Autorin bzw. eines Autors vorhanden, die zudem im gleichen Jahr erschienen sind, werden sie mithilfe von Buchstaben durchnummeriert: Aschenberg 1991a / Aschenberg 1991b etc.

Wenn in aufeinanderfolgenden Belegen auf dieselbe Quelle verwiesen wird, kann ab dem zweiten Mal die Angabe durch "ebd." (=ebenda) ersetzt werden, ggf. ergänzt durch die Seitenzahl, sofern sich diese ändert.

Bei indirekten Zitaten wird dem Quellennachweis ein "vgl." vorangestellt. Auch hier müssen die Seitenzahl / Seitenzahlen angegeben werden, damit das wenn auch indirekt verwendete Gedankengut in der Quelle identifizierbar ist; z.B. (vgl. Maiwald 2005, 102).

7.3 Kurzbelege

Wenn eine Quelle zum ersten Mal in der Ausarbeitung Verwendung findet, ist es gebräuchlich, den gesamten Beleg aufzuführen (s. Literaturverzeichnis). Im weiteren Verlauf erfolgt der Nachweis in Form eines Kurzbelegs. Bei Kurzbelegen von direkten und indirekten Zitaten sind je nach Art der Quelle unterschiedliche Angaben zu machen, um die Quelle des Zitats so genau wie möglich nachzuweisen. Das betrifft sowohl die Verwendung von Fußnoten als auch die Harvard-Zitierweise.

Wenn in aufeinanderfolgenden Kurzbelegen auf dieselbe Quelle verwiesen wird, kann ab dem zweiten Mal die Angabe durch "ebd." (=ebenda) ersetzt werden, ggf. ergänzt durch die Seitenzahl, sofern sich diese ändert.

Bei indirekten, sinngemäßen Zitaten wird dem Kurzbeleg ein "vgl." vorangestellt. Auch hier müssen die Seitenzahl / Seitenzahlen angegeben werden, damit das wenn auch indirekt verwendete Gedankengut in der Quelle identifizierbar ist.

7.3.1 Literatur

Dazu zählt sowohl Primär- als auch Sekundärliteratur, die in gedruckter Form oder als E-Book erschienen ist und umfasst damit die meisten Quellen, die in einer wissenschaftlichen Arbeit verwendet werden, beispielsweise literarische Werke, Bilderbücher, Monographien und Sammelbände.

Nachname Jahr, S. x.
Beispiel: Aschenberg 1991, S. 20.

 

7.3.2 Hörbücher/-spiele

Anstatt der Seitenzahl werden bei Hörbüchern bzw. Hörspielen die Tracknummer und der Zeitstempel angegeben.

Nachname Jahr, Track/Timecode (Stunde:Minute:Sekunde).
Beispiel: Donelly 1980, III/00:00:57.

 

7.3.3 Musikstücke, Filme und Theaterstücke

Auch bei Musikstücken, Filmen und Theaterstücken wird der Zeitstempel genannt, wenn eine bestimmte Stelle zitiert wird. Wichtig ist außerdem die Nennung des Titels.

Titel Jahr, Timecode (Stunde:Minute:Sekunde).
Beispiel: Pledging My Time 1966, 00:02:33.
Beispiel: Die Unendliche Geschichte 1984, 00:15:20.

 

7.3.4 Serien

Beim Verweis auf eine Serie ist nicht nur die Angabe des Zeitstempels wichtig. Zu nennen sind auch die Staffel- und Folgennummer. Auch hier wird der Titel vorangestellt.

Titel Jahr, Staffelnummer Folgennummer Timecode (Stunde:Minute:Sekunde).
Beispiel: Der Wunschpunsch 2000–2001, S1 F1 00:00:57.

 

7.3.5 Computerspiele

Bei Computerspielen ist die Angabe eines Zeitstempels nicht sachdienlich, da das Spiel durch den interaktiven Charakter für jeden Spielenden zeitlich anders verläuft. Stattdessen sollten Strukturmerkmale des Videospiels zur genaueren Zitation herangezogen werden, beispielsweise Level oder Missionen, aber auch Videosequenzen.

Titel Jahr, Level/Mission/Zwischensequenz.
Beispiel: Pharao 1999, Mission 1: Nubt.

 

7.3.6 Internetquellen

Die Angabe einer Internetquelle erfolgt in der Regel ausschließlich mit Autor und Jahreszahl, da keine Seitenzahl vorhanden ist. Davon abzugrenzen sind PDF-Dateien, die wie Literatur belegt werden. Bei der Angabe eines Kurzbelegs zu einer Internetquelle wird die URL nicht angegeben.

Nachname Jahr.
Beispiel: Blümer 2012.