2023 feierte das Sams aus der Feder Paul Maars – eine der bekanntesten und erfolgreichsten Figuren der Kinderliteratur und -medien – seinen 50. Geburtstag. Andreas Wicke hat ihm und uns in der Reihe Fünfzig Jahre voller Samstage ein Dutzend literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher Blicke auf das Sams-Universum geschenkt. Hier werden die vergnüglichen wie fundierten Beiträge erstmalig gebündelt veröffentlicht. Rein-, rüber- und rum-, kreuz- und quer- (oder durch-)lesen lohnt sich!

Runde Geburtstage laden dazu ein, gebührend gefeiert zu werden, auch wenn es sich nicht um Onkel Alwin, sondern um das Sams handelt. Und tatsächlich wurde der 50. des junggebliebenen Störenfrieds vielfältig begangen: Das Feuilleton (etwa der ZEIT) kam zu Gast, der Oetinger-Verlag gratulierte mit einer bunten Pressemappe, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur schenkte einen gedeihlichen Workshop. Teilweise wollten die Gratulant*innen zwar eher Paul Maar als dessen Schöpfung feiern; das Sams wurde dann als Schlüssel zum besseren Autorenverständnis herangezogen (Feuilleton). Teilweise wurde aber tatsächlich das Sams in den Fokus gerückt (Workshop). All diese Glückwünsche einte jedoch ein bestimmter Veröffentlichungstermin. Klar, man kann nicht mit so vielen gleichzeitig feiern.

Der Ansatz, den der Literaturwissenschaftler und -didaktiker Andreas Wicke, selbst bekennender Samsfreund, wählte, war ein anderer: Er machte gleich das gesamte Jahr 2023 zum Jubiläum und veröffentlichte auf KinderundJugendmedien.de in der Reihe Fünfzig Jahre voller Samstage jeden Monatsersten einen neuen Blick auf Paul Maars imposantes kinderliterarisches Erfolgsprojekt.

Jetzt, da alle Beiträge endlich gleichzeitig vorliegen und man nicht mehr warten muss, laden wir alle feierlich zur Lektüre ein. Im Dezember ist man zwar meist verwöhnt, haben doch Adventskalender stolze 24 Türchen und die in Rede stehende Reihe nur zwölf – die sind indessen doppelt reich gefüllt. Das Spektrum der Serie reicht nämlich von der teilweise erstveröffentlichten Ur-Sams-Handschrift und Rezeptionskontexten, Detailblicken auf Figuren und Fantastiktheorien bis zu Illustrationen und Adaptionen; von didaktischen Perspektiven über Übersetzungen bis zu aufschlussreichen Auszügen aus dem Briefwechsel zwischen Autor und Verlag.

Das wirklich Gehaltvolle dieses Panoramas erschöpft sich allerdings nicht im Perspektivenreichtum selbst, sondern resultiert maßgeblich auch aus der Darbietung: Erstens sind die Beiträge voll mit Wissenswertem (prodesse), zweitens sind sie unglaublich angenehm zu lesen (delectare), drittens dabei aber zugleich auch wahre Fundgruben für weiterführende Arbeiten: Denn fügt man alle zwölf Literaturverzeichnisse zusammen, ist ein trittfestes Fundament künftiger Sams-Forschungen bereits gegossen.

Dem Sams nachträglich auch von der Redaktion alles Gute – und herzlichen Dank an Andreas Wicke für sein Geschenk.