Explikat

Die Alliteration ist eine rhetorische Figur, die durch gleiche Anlaute (und damit zumeist auch identische Anfangsbuchstaben) zweier oder mehrerer zumeist direkt aufeinanderfolgender Wörter gekennzeichnet ist und damit die Zusammengehörigkeit dieser Ausdrücke betont (vgl. Spörl 2007) — auch oder gerade wenn eben diese Zugehörigkeit semantisch nicht immer gegeben ist wie etwa bei "Erbsen und Eierkuchen" (Lindgren 1995, S. 11) in Mio, mein Mio. Deutlicher ist die semantische Verbindung in der Beschreibung des Kinderheims in Erich Kästners Das Doppelte Lottchen, welches von "Gelächter, Geschrei, Getuschel und Gekicher" (Kästner 2000, S. 8) geprägt ist. Des Weiteren sorgt die Alliteration für erhöhte Aufmerksamkeit und damit auch Einprägsamkeit, weswegen sie häufig in Werbetexten verwendet wird (vgl. Spörl 2007): Ein Umstand von dem auch "Bertie Botts Bohnen" (Rowling 1998, S. 112) und "Bubbels Bester Blaskaugummi" (Rowling 1998, S. 113) profitieren. 

Dies gilt auch für den alliterativen Namen des Protagonisten in Michael Endes Die Unendliche Geschichte Bastian Balthasar Bux, der zum einen über seinen Namen markiert wird. Zum anderen wird über diesen auch die Nähe Bastians zum Buchhändler und Phantásien-Reisenden Karl Konrad Koreander illustriert. 

Die aufmerksamkeitssteigernde Wirkung der Alliteration lässt sich dabei auch an Texttiteln wie das Die drei ???-Abenteuer The Mystery of Monster Mountain oder eines der Märchen aus The Tales of Beedle the Bard: The Fountain of Fair Fortune nachweisen. 

Auch in pointierten Wendungen und zahlreichen Zungenbrechern (Fischers Fritze fischt frische Fische; Frische Fische fischt Fischers Fritze) spielt die Alliteration eine wichtige Funktion, wobei ihr neben den bereits benannten Funktionen auch die eines Strukturelements zukommt. So lässt sich über die Alliteration nicht nur der Fokus auf bestimmte Textelemente lenken, sondern auch der Text selbst sowohl auf phonologischer, als auch auf musikalischer Ebene strukturieren. Deshalb überrascht es vielleicht auch nicht, dass auch im Rap die Alliteration eine zentrale Rolle spielt ebenso wie die Assonanz.  

Die Verbindung der Alliteration zum Stabreim und damit auch zur Gattung der Zaubersprüche lässt sich dabei noch in einigen der Zaubersprüche in Harry Potter wiederfinden. So ist Gilderoy Lockharts Wichtelspruch: "Peskiwichteli Pesternomi" (Rowling 1999, S. 107) zwar untauglich, dennoch eine Alliteration. Ebenso wie Ronald Weasleys "Schluck Schnecken" in der filmischen Adaption – dieser allerdings mit durchschlagenderer Wirkung. 


Bibliografie

Primärliteratur

  • Kästner, Erich: Das doppelte Lottchen. Hamburg: Cecilie Dressler Verlag, 2000.
  • Lindgren, Astrid: Mio, mein Mio. Hamburg: Verlag Friedrich Oetinger, 1995.
  • Rowling, J.K.: Harry Potter und der Stein der Weisen. Hamburg: Carlsen, 1998.
  • Rowling, J.K.: Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Hamburg: Carlsen, 1999.

Film

  • Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Chris Columbus. USA 2002).

Sekundärliteratur