Titel des Projekts/Title: A Dramaturgy of Nostalgia - Film Adaptations of Picturebooks

VerfasserIn/Author: Johanna Tydecks (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Sprache/Language: Englisch

Art des Projekts/Type: Dissertation

Projektlaufzeit/Duration: 2013-2023

Universität/University: Eberhard Karls Universität Tübingen

Keywords: Narratologie, Filmnarratologie, Bilderbuchnarratologie, Filmadaption, Medienwechsel, Transmedialität, Mediennostalgie, Memory Studies

 

Beschreibung/abstract:

Ein Blick auf die Oscar-Nominierungen der letzten Jahre zeigt, dass Bilderbuchverfilmungen aus Australien, Europa und den USA wie zum Beispiel Shrek (2002), Der Grüffelo (2011), The Lost Thing (2011), The Polarexpress (2009) oder Ernest et Célestine (2014) ihren Weg in die Kategorie Bester Animierter Spielfilm oder Bester Animierter Kurzfilm gefunden haben. Neben Animationsfilmen werden auch Adaptionen in Realfilme wie Madeline (Frankreich/USA 1998) oder in hybride Formen wie Where The Wild Things Are (USA 2009) immer populärer. Während es zur filmischen Adaption von Kinderliteratur schon verschiedene Untersuchungen gibt, blieb der Bereich der Bilderbuchadaptionen bisher auf wenige, einzelne Untersuchungen beschränkt.
Anders als andere literarische Gattungen funktioniert das Medium Bilderbuch sowohl über die sprachlichen Zeichen der (erzählenden) Literatur als auch über seine visuelle Narration. Anhand eines eigenen theoretischen und methodischen Rahmens setzt sich das Forschungsprojekt mit Bilderbuchadaptionen als transmedialem Phänomen auseinander, das serielle Narrationsformen umfasst. Aus einer Fülle von Material untersucht das Projekt eine Auswahl geeigneter Bücher und ihrer Adaptionen jeweils hinsichtlich ihrer Zielgruppe, des Plots und ihrer spezifischen Erzählformen, im Rahmen der jeweiligen sozialen, historischen und kulturellen Kontexte. Eine Verbindung wird über das Nostalgie-Konzept von Svetlana Boym hergestellt: Neben Elementen von "personal nostalgia“ aufgrund der erweiterten Zielgruppe hin zur ganzen Familie beim Family Film, spielen historische Nostalgie, fiktionale Nostalgie und Mediennostalgie in den untersuchten Adaptionen eine große Rolle. Die dramaturgische Funktion von Nostalgie wird dabei mit der interdisziplinären Erinnerungsforschung, den Memory Studies, verknüpft.

 

Unlike other literary genres, the medium of picturebooks features both verbal and visual narration. Using its own theoretical and methodological framework, this research project deals with picturebook adaptations as a transmedial phenomenon including serial forms of narration. From a wide range of material, the project examines a selection of relevant picturebooks and their adaptations, each in terms of their target audience, plot, and specific narrative forms, in the context of their respective social, historical, and cultural settings. A connection is made via Svetlana Boym's concept of nostalgia: In addition to elements of "personal nostalgia" due to the expanded target audience towards the whole family in the case of the Family Film, historical nostalgia, fictional nostalgia and media nostalgia play a major role in the examined adaptations. The dramaturgical function of nostalgia is linked to interdisciplinary memory studies.

 

Biographische Informationen/CV:

Johanna Tydecks studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Buchwissenschaft und Deutsche Philologie an der Johannes Gutenberg University in Mainz (Deutschland) und der Université de Bourgogne in Dijon (Frankreich). Ihre Magister-Arbeit behandelte die Komik im Werk von Franz Kafka im Vergleich zu zwei dramatischen Texten von Samuel Beckett. Nach dem Studienabschluss arbeitete sie als Produktionsassistentin am Theater Kiel, in der Veranstaltungsorganisation, in leitender Funktion in der Öffentlichkeitsarbeit am Theater Baden-Baden, als Presseferentin am Theater und Orchester Heidelberg, als Lehrbeauftragte an der Universität Bremen und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Frankfurt am Main. Seit Dezember 2022 ist sie als Leiterin der Kommunikation am Kulturzentrum Kaserne Basel tätig.