Titel des Projekts/Title: Ein Bergwerk der Bilder: Michael Endes diskurspoetische Erzählkunst
VerfasserIn/Author:
Fiona Mirzai-Amirabadi
(
Sprache/Language: Deutsch
Art des Projekts/Type: Dissertation
Projektlaufzeit/Duration: 2024-
Universität/University: Universität Hamburg
Keywords: Traummotiv, Motivanalyse, Intertextualitätstheorie, Psychoanalyse
Beschreibung/abstract:
Die unendliche Geschichte, Momo, Der Spiegel im Spiegel: Michael Endes Erzählwelten sind bevölkert von Bildern und Denkfiguren, die nicht nur seiner eigenen Fantasie entspringen, sondern oftmals aus komplexen Geflechten literarischer, philosophischer, künstlerischer Quellen stammen. Endes Intertextualitätsverfahren zeichnet sich in der "Rekombination und Transformation von Stoffen" (Benner/Braun 2023) aus – an diesen Ansatz anknüpfend fragt das Dissertationsprojekt danach, mit welchen erzählerischen, sprachlichen und medialen Verfahren Ende seinen Geschichten kulturhistorische Bild-Texte und Diskurs-Texte einschreibt. Dabei werden traditionsreiche Motive, narrative Strukturen, stilistische Anspielungen, intermediale Verweise und intratextuelle Selbstbezüge analysiert, um die poetische Beschaffenheit dieses Netzwerks sichtbar zu machen.
Die Betrachtung erfolgt werkübergreifend und bezieht Erzählungen und Theaterstücke, darunter auch bislang nicht untersuchte sowie unveröffentlichte Texte des Autors ein. Statt der isolierten Analyse einzelner Texte sollen zentrale diskurspoetische Strategien identifiziert und in ihrer Funktion für Endes Œuvre beschrieben werden.
Ziel ist es, die poetischen Mechanismen sichtbar zu machen, mit denen Ende verschiedenste Diskurse literarisch verarbeitet und resemiotisiert . Die Untersuchung kann so neue Einsichten in die Funktionsweise von Endes Erzählkunst liefern und zu einem vertieften Verständnis dieser beitragen.
The Neverending Story, Momo, Mirror in the Mirror: Michael Ende’s narrative worlds are populated with images and conceptual figures that not only arise from his own imagination but also often originate from complex intertwining of literary, philosophical and artistic sources. Ende’s methods of intertextuality are characterized by the "recombination and transformation of material" (Benner/Braun 2023). Building on this approach, the dissertation project asks which narrative, linguistic, and medial techniques Ende employs to integrate and transform external image-texts and discourse-texts. It examines narrative structures, motifs and characters, stylistic allusions, intermedial references, and intratextual self-references in order to make visible the poetic composition of this network.
The analysis takes a cross-work perspective and includes the author’s prose and plays, especially lesser-known and unpublished texts by the author. Instead of viewing individual texts in isolation, the aim is to identify central discourse-poetic strategies and describe their function within Ende’s Oeuvre. The goal is to reveal the poetic mechanisms through which Ende processes and re-semiotizes a wide range of discourses in literary form. In doing so, the study seeks to provide new insights into the functioning of Ende’s narrative art and to contribute to a deeper understanding of it.
Biographische Informationen/CV:
Fiona Mirzai-Amirabadi ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Hamburg im Bereich Kinder- und Jugendliteratur. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind des Kinder- und Jugendliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts, Philosophie und Kulturgeschichte, Psychoanalytische Literaturwissenschaft, Traumnarrative und Literaturdidaktik
Weitere Informationen/Additional information:
Fiona Mirzai-Amirabadis Internetseite an der Universität Hamburg