Inhalt 

Die Geschichte beginnt eines Morgens in der Dämmerung des bunten Waldes. Die Farben leuchten wie nie zuvor. Doch zwischen den rot schillernden Bäumen und satten grünen Wiesen liegt etwas Schwarzes und jeder Waldbewohner fragt sich nun: Was könnte das sein?

Der Leopard ist sich sicher: Das ist einer seiner Flecken! Schnell zieht er los, um seinen Freunden Bescheid zu geben, bevor auch sie all ihre Flecken beim Jagen verlieren. Am Abend kreist der Rabe über dem Wald und entdeckt das Schwarze. Das kann nur ein Stern sein, denn bald wird der Himmel einstürzen! Eilig fliegt er los, um die anderen zu informieren. Der Lärm des Raben lockt noch weitere Waldbewohner und -bewohnerinnen zu dem Schwarzen. Sie schauen es sich an und überlegen, was es bedeuten könnte. Und so fürchtet der Fuchs, dass es sich um das Tuch der Prinzessin handelt und nun die Truppen des Königs in ihren Wald kommen, um danach zu suchen. Der Hirsch glaubt, es sei ein Hufeisen der Armeepferde, die bald in den Wald marschieren würden. Die Eule ist sich sicher, dass es sich um ein Drachen-Ei handelt. Bald wird der Drache schlüpfen und den Wald niederbrennen!
Im Wald herrscht ein heilloses Durcheinander und jeder Waldbewohner berichtet, was er gesehen hat. Von dem Flecken, dem Stern, den Hufeisen und tausend anderen Dingen, die das Schwarze sein könnten. Jedes Tier ist sich aber ganz sicher: Das Schwarze bedeutet Gefahr.
Aber vielleicht ist das Schwarze bloß… etwas Schwarzes?

Kritik

Etwas Schwarzes ist die erste deutsche Übersetzung eines Buches des persischen Illustrators Reza Dalvand. Seine Erzählung setzt Dalvand auf seine ganz eigene Weise um. Die bunten und satten Farben gepaart mit den detailverliebten und doch kindlich wirkenden Zeichnungen von Tieren und Umgebung sind es, die beim Lesen zum Verweilen einladen. Auch die Darstellung des Schwarzen deutet durch den bunten, regenbogenartigen Schatten, das es wirft, auf die vielen Facetten hin, die es für den Betrachtenden bereithält. Das Cover des Buches mag auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich für ein Kinderbuch erscheinen. Doch die bunte Eule auf schwarzem Hintergrund bietet einen ersten Eindruck von der ausgezeichneten künstlerischen Arbeit Dalvands und lädt damit Groß und Klein zum Entdecken ein.

Das vermeintlich gefährliche Schwarze ist vielleicht gar nicht gefährlich. Vielleicht ist es liebenswert und ganz und gar ungefährlich? Vielleicht bringt es keine Gefahr, sondern Freude? Dies lässt auch Dalvand am Ende offen und lädt die Leserinnen und Leser zum Nachdenken ein.

Fazit

Diese kurze und doch tiefgreifende Geschichte erzählt mit einem Augenzwinkern von den Schwierigkeiten im Umgang mit dem Fremden. Damit lädt Etwas Schwarzes Groß und Klein dazu ein, sich selbst einen Spiegel vorzuhalten und sich zu fragen: Wie würde ich auf das Schwarze reagieren? Und obwohl diese Geschichte eine Altersempfehlung von sieben Jahren hat, kann damit im betreuten Lesen auch mit jüngeren Kindern ab fünf Jahren das Thema Fremdheit besprochen werden. Ein besonderes Highlight bietet der Originaltext des Autors, den man sich kostenlos auf der Website des Verlags herunterladen kann. Damit wird nicht nur der Ursprung der Geschichte berücksichtigt, sondern auch eine Tür in die Mehrsprachigkeit der Kinder- und Jugendliteratur geboten. 

Titel: Etwas Schwarzes
Autor/-in:
  • Name: Dalvand, Reza
Originalsprache: Persisch
Übersetzung:
  • Name: Nazli Hodaie
Illustrator/-in:
  • Name: Dalvand, Reza
Erscheinungsort: Basel
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Baobab Books
ISBN-13: 978-3-905804812
Seitenzahl: 32
Preis: 16,50 €
Altersempfehlung Redaktion: 5 Jahre
Dalvand, Reza: Etwas Schwarzes