Inhalt
...nämlich mit einer Tour durch fünf Jahrzehnte Historie in Etappen, geboten von Comic-Experte Volker Hamann. Ein durchaus holpriger Weg, den das Magazin da gegangen ist, mit wiederkehrenden Unterbrechungen – und resilientem erneuten Aufstehen (statt mir in den Sinn gekommenem "Wieder-Auferstehen", das wäre a bissal blasphemisch, oder?)... Was in der "Jubiläums-No." 1284 mit einigen Leseproben nur angedeutet wird, kann die Leserschaft hier in ausgiebigen (Komplett-)Storys genießen, etwa Robin Ausdemwald (S.88ff.), natürlich an Robin Hood angelehnt – und für mich neu, wie manch anderer der im Band vereinigten Comics (siehe unten *). Und dann jenes Leit-Tier [Abb. 1], das vielleicht gar Marc-Uwe Kling zu seinen entsprechend Känguru-Chroniken benamsten Strips inspiriert haben mag (ab 2009 zusammen mit Zeichner Bernd Kissel), wenn da auch die Hoch-Zeit des Magazins schon Vergangenheit war: Wer weiß, klingt jedenfalls naheliegend.
Abb. 1: Känguru. ©2025 Egmont Ehapa Media
Kritik
Ja, tatsächlich, angelehnt an den O-Ton Verlag: YPS mit Gimmick - allein die Erinnerung an das Comicheft mit dem karierten Känguru (hier übrigens ausgiebig S. 171ff. geboten) lässt manch Nostalgiker-Herz höher schlagen. Da erinnert sich der eine oder die andere natürlich an die Urzeitkrebse, sogar ich, (siehe oben *) der ich nur vereinzelt ein YPS in der Hand gehalten habe – dann allerdings tatsächlich die Zwischendurch-Wiederaufleb-Ausgabe 1283 im August 2022 mit erneut eben jenem Kleingetier – oder an Edelsteinsand oder Solarzeppeline? Ganz zu schweigen von den Comics: Frankobelgische Starzeichner waren im Heft ebenso vertreten wie deutsche Vertreter der Neunten Kunst. "Zum 50-jährigen Jubiläum der Erstausgabe (mit dem Schleuderkatapult) erscheint dieses Best-of-Buch mit einer Auswahl klassischer Comics und einem erhellenden redaktionellen Teil, der die YPS-Historie von 1975 bis heute beleuchtet." Den liefert äußerst professionell ein bekannter Experte als eigentliches Highlight, das mit den gebotenen Comic-Strecken direkt verzahnt ist: Zur "Theorie" kommt also gleich die jeweilige "Praxis", da geht Comic-Fans das Herz so richtig auf… Mit Einblicken auch zu den "Eigen-Produktionen" (S. 130ff.) neben den vielerlei (von Pif) übernommenen frankobelgischen Storys wie etwa Asterix & Obelix oder Percy Pickwick, informativ wie unterhaltsam! Da sind Western- und Dschungel- sowie Weltraum-SciFi-Comics geboten, die naturgemäß a bissal an Vorbilder erinnern, wie Wangaroo an Tarzan oder Captain York an den Weltraum-Helden Nick (und weitere Piccolos der 1950er und 1960er Jahre)... Vielfalt an Themen, Zeichenkunst und Quellen einerseits also, ähnlich in Figuren und Layout-Auftritten – ist es das, was ein Comic-Magazin demnach speziell auszeichnet, inklusive Kurz-Comics wie eben YPS & Co. oder "Moderation" der Gimmicks etwa durch Pif [Abb. 2]? Siehe die Kombination mit redaktionellem Teil bei der klassischen Micky Maus wie auch in Mosaikschen Abrafax-Heften, Leser-Club und weitere aktivierende Elemente inklusive?! Klar werden dürfte vor allem dies: Nostalgie wird ggf. den Erfolg neu aufgelegter früherer Magazine (bzw. Serien) ausmachen, publiziert primär für jene Käuferschaft, die vor Jahrzehnten in einem passenden Alter waren – und nun auch zu Neuem greifen.
Abb. 2: Pif-Kurz-Comic. ©2025 Egmont Ehapa Media
Fazit & Ausblick
Das allerdings ziemlich gelungen mehr zu bieten hat als den sprichwörtlichen "alten Wein in neuen Schläuchen", oder? Ich meine: ja! Davon mögen Interessierte sich schlicht selbst davon überzeugen, von dieser feinen Hardcover-Ausgabe, u.a. mit des YPS-Karos im Vorsatz... Und wie wird´s weiter gehen, mit dem Magazin (plus Gimmick)? Nun, das wird schlicht vom Verkaufs-Erfolg zunächst einmal der Jubiläums-Doppel-Ausgabe abhängen, soviel ist klar: Daumen drücken & Hefte holen :)!
- Name: Hamann, Volker; Redaktion
