Inhalt

Hochmut kommt vor dem Fall – gerade eben hatte sich Captain James T. Kirk (Chris Pine) noch selbst dazu beglückwünscht, einen fremden Planeten vor seiner Zerstörung durch eine Naturkatastrophe gerettet zu haben, nun wird ihm wegen ständigem Ignorierens der Regeln der Sternenflotte das Kommando über die Enterprise entzogen. Während Kirk noch damit beschäftigt ist, in Selbstmitleid zu versinken, wird die Sternenflotte von zwei Terroranschlägen erschüttert, bei denen zuerst eine geheime Forschungseinrichtung zerstört wird und anschließend zahlreiche hochrangige Mitglieder der Sternenflotte getötet werden. Als Täter wird John Harrison (Benedict Cumberbatch), ein ehemaliger Agent der Flotte, identifiziert.

Die Crew der Enterprise wird entsandt, um den flüchtigen Terroristen zu fassen. Der militärische Charakter der Operation sorgt für Streit zwischen Kirk und seiner Mannschaft: zuerst ist es Spock (Zachary Quinto), der sich gegen seinen Kapitän stellt, und dann verlässt sogar Scotty (Simon Pegg) aus Protest die Enterprise. Die Verhaftung Harrisons gelingt, doch damit fängt der Ärger erst richtig an. Die Aussagen des charismatischen Verbrechers – der sich als der klassische Star-Trek-Antagonist Khan entpuppt – bringen Kirks Weltbild ins Wanken, und bald ist er sich selbst nicht mehr sicher, welches Ziel der oberste Kommandant der Sternenflotte eigentlich verfolgt.

Tatsächlich findet sich die Crew der Enterprise schon kurz darauf im Zentrum eines militärischen Komplotts wieder, das die gesamte Föderation der Planeten in einen Krieg stürzen soll. Zahlreiche spektakuläre Kämpfe und Verfolgungsjagden später gelingt es der Besatzung der Enterprise natürlich, die Pläne sämtlicher Bösewichte zu vereiteln und die Föderation vor dem Krieg zu retten.

Das gemeinsam bestandene Abenteuer führt die Crew wieder zusammen, und Kirk findet endlich in seine Rolle als Kapitän des Raumschiffs. Der Film endet mit dem Aufbruch der Enterprise zu einer fünfjährigen Forschungsmission und dem berühmten Logbucheintrag des Kapitäns: "Der Weltraum. Unendliche Weiten…"

Abrams StarTrekIntoDarkness abbAbb. 1: Screenshot aus Star Trek – Into Darkness (2013). Verleih: Paramount

Kritik

Star Trek – Into Darkness ist ein bildgewaltiges Science-Fiction-Spektakel, das mit atemberaubender Geschwindigkeit Action-Szene an Action-Szene reiht. Futuristische Weltraumschlachten sieht der Zuschauer dennoch nur selten, viel häufiger fliegen die Fäuste. Insgesamt wird die etwas verschrobene Seite des Genres auf ein Minimum beschränkt, vielmehr wird die Darstellung auf ein breites Publikum ausgerichtet. Sie orientiert sich deutlich am zeitgenössischen Blockbuster-Kino und passt sich damit den Sehgewohnheiten vor allem jüngerer Zuschauer an.

Die viele Action wäre allerdings überhaupt nicht nötig, denn der Film zieht seine Spannung vor allem aus der Interaktion zwischen den einzelnen Figuren. Wie Jim Kirk fragt man sich auch als Zuschauer ständig, wer eigentlich die Guten und die Bösen sind. Selbst wenn manche Wendungen gerade für Kenner der Originalserie und vor allem der Filme aus den 1980er Jahren vorhersehbar sein dürften, wird gerade im Hinblick auf Khans wahre Intentionen eine große Unsicherheit aufgebaut. Dies liegt vor allem an der grandiosen Schauspielleistung von Benedict Cumberbatch, der den undurchsichtigen Bösen wirklich perfekt verkörpert.

Obwohl die Star-Trek-Filme seit der Wiederaufnahme des Franchise in einem Paralleluniversum spielen und daher nicht im Handlungsrahmen der Fernsehserie und der Filme aus den 1960er bis 80er Jahren verortet sind, orientiert sich Regisseur J.J. Abrams deutlich daran. Vor allem Star Trek II: Zorn des Khan dient als inhaltliches Vorbild. Die Referenzen reichen von kleinen Anspielungen bis hin zur fast wörtlichen Übernahme einzelner Dialoge.

Abrams StarTrekIntoDarkness abb2Abb. 2: Screenshot aus Star Trek – Into Darkness (2013). Verleih: Paramount

Doch Abrams begnügt sich nicht, die alten Geschichten neu zu erzählen, sondern er deutet gleichzeitig die Schlüsselelemente des Films vollständig um: während Zorn des Khan seine alternden Protagonisten mit den Themen Tod und Verlust konfrontierte, geht es in Into Darkness viel mehr um die Identitätsfindung junger Menschen. Zahlreiche Szenen werden dazu verwendet, persönliche Entwicklungen der Figuren darzustellen.

Dies betrifft vor allem Jim Kirk, der lernt, mit der Verantwortung seiner Position als Kapitän umzugehen. Für ihn besteht diese Rolle anfangs vor allem darin, aufregende Abenteuer im Weltraum zu erleben, doch im Verlauf der Handlung lernt er auch die Schattenseiten kennen. Diese Erfahrungen ermöglichen es ihm am Ende, tatsächlich die Verantwortung für ein Raumschiff und seine Crew zu übernehmen.

Auch Spocks Identitätsfindung wird sehr viel Raum gegeben. Als Halb-Vulkanier stößt er immer wieder auf das Unverständnis seines Umfelds, wenn er vermeintlich unemotional und rein logisch handelt. Obwohl er sein vulkanisches Verhalten in der Regel verteidigt, begibt er sich gleichzeitig auf eine innere Suche nach seiner menschlichen Seite und findet diese schließlich auch.

Durch diese emotionale Seite des Films werden die Protagonisten als Identifikationsfiguren zugänglich und insbesondere auch für jüngere Zuschauer interessant.

Trotz des insgesamt düsteren Grundtenors des Films gibt es für die Zuschauer auch viel zu lachen. Die grundsätzliche Ernsthaftigkeit wird durch zahlreiche komische Dialoge entlastet. Diese rutschen zwar manchmal fast schon in Slapstick ab, der eigentlich nicht zu dem Film passt, lassen ihn aber auch sehr kurzweilig werden.

Abrams StarTrekIntoDarkness abb3Abb. 3: Screenshot aus Star Trek – Into Darkness (2013). Verleih: Paramount

Fazit

J.J. Abrams hat mit Star Trek – Into Darkness einen Film geschaffen, der auf ganz unterschiedlichen Ebenen Zuschauer anspricht, ohne dabei seicht und gesichtslos zu werden. Ihm gelingt es, eine neue und interessante Geschichte zu erzählen, ohne dabei die Tradition der Serie und der früheren Filme zu vergessen. Der Film dürfte angestammte Star-Trek-Fans ebenso zufriedenstellen wie jüngere Liebhaber von Science Fiction.

Titel: Star Trek – Into Darkness
Regie:
  • Name: Abrams, J. J.
Drehbuch:
  • Name: Orci, Roberto
  • Name: Kurtzmann, Alex
  • Name: Lindelof, Damon
Erscheinungsjahr: 2013
Dauer (Minuten): 132
Altersempfehlung Redaktion: 12 Jahre
FSK: 12 Jahre
Format: DVD/Blu-ray
Star Trek – Into Darkness (J.J. Abrams, 2013)