Inhalt
Happi, Igur und Permilla sehen aus wie kleine Spielzeugdinosaurier, die nichts weiter können als herumzustehen. Doch der sechsjährige Juri weiß es besser: Denn bei ihm werden die lustigen Mini-Dinos lebendig und bringen Chaos in seinen Alltag. Während Happi alles anknabbert, ist Igur unglaublich neugierig und Permilla eine Meisterin im Verkleiden. Doch alle haben eins gemeinsam: Genau wie Juri lieben sie es, mit dem Game Boy zu spielen. So packt Juri diesen in seinen Ranzen, bevor Happi, Igur und Permilla ihn in die Schule begleiten. Er hat Angst, dass sie sich im Unterricht langweilen könnten. Tatsächlich fällt es den drei Dinosauriern in Juris Schultasche schwer, leise zu sein. Damit sie sich beruhigen, macht Juri den Game Boy an. Plötzlich steht seine Lehrerin Frau Sauerrahm neben ihm. Sie möchte wissen, wo der Krach herkommt. Da Juri seine Freunde nicht verraten will, gibt er zu, einen Game Boy dabei zu haben. Da diese im Unterricht nicht erlaubt sind, nimmt Frau Sauerrahm den Game Boy erst einmal an sich. Das können die Dinos nicht akzeptieren und tun alles, um die "Quietschkiste" wiederzuholen. Juri ist traurig, weil seine Freunde verschwunden sind. Aber die Mini-Dinos schaffen es, ohne entdeckt zu werden, Juri den Game Boy wiederzubringen – leider mit einem Sprung auf dem Display. Doch dem Happy End steht nichts im Weg: Trotz des kleinen Sprungs können die Vier nach der Schule gemeinsam mit der "Quietschkiste" spielen.
Kritik
Dem Buchcover ist nicht zu entnehmen, für welches Alter der erste Band der Dinorinos-Buchreihe gedacht ist. Doch die große Schrift, die leichte Sprache, kurzen Kapitel und die knallbunten, teils seitenfüllenden Bilder lassen vermuten, dass es sich um ein Buch für Leseanfänger/innen handelt. Auch die Homepage des Loewe-Verlags gibt an, dass es für Kinder "ab 5 Jahren zum Vorlesen und ab 7 Jahren zum ersten Selberlesen" geschrieben wurde. Den Leseanfänger/innen wird es allerdings nicht leicht gemacht: Nicht nur, dass die kleinen Dinos einen Sprachfehler haben, der sich in Wörtern wie "Entsudigung" und "gesmeckt" widerspiegelt und Komik in den Text bringen soll. Sie gebrauchen auch Fantasiewörter wie etwa "wümpf" und "brontosaurös", die es Leseranfänger/innen erschweren, den Text flüssig zu lesen.
Verwunderlich ist ebenfalls, dass die gesamte Geschichte um ein aus der Mode gekommenes japanisches Produkt gebaut wurde: Auf den 80 Seiten taucht der Name "Gameboy" [sic!], gekennzeichnet mit dem für Leseanfänger/innen sehr irritierenden Marken-R, 29 Mal auf und liest sich fast wie ein Werbetext mit passenden Illustrationen. Da der Produktname jedoch falsch geschrieben ist – "Gameboy" [sic!] statt "Game Boy", lässt sich dieser Verdacht nicht erhärten und auf einen unglücklich gewählten Plot schließen. So bleibt die Frage, warum eine Geschichte um eine solches Produkt Kindern erzählt werden muss bzw. ob die Erzählung nicht auch mit einem No-name-Handy oder einem anderen elektronischen Gerät ohne Markennennung funktioniert hätte. Es bleibt zu hoffen, dass der zweite Band der Reihe Die Dinorinos wollen Kekse und Band 4 und 5, die im Sommer 2017 erscheinen sollen, weniger irritierende und für Leseanfänger/innen geeignetere Geschichten über die drei ohne Frage niedlichen Mini-Dinos erzählen.
Fazit
Auch wenn Die Dinorinos können alles von Katharina Wieker witzige Ideen und niedliche Zeichnungen beinhaltet, wird Leseanfänger/innen das Selberlesen durch Fantasiewörter und für Kinder unbekannte Zeichen wie das Marken-R unnötig erschwert. Es bleibt abzuwarten, ob für die nächsten Bände der Buchreihe geeignetere Ansätze gewählt werden.
- Name: Wieker, Katharina