Inhalt

Weihnachten steht kurz vor der Tür. Lotta und ihre Freundin Cheyenne freuen sich. Am 1. Dezember initiiert ihre Klassenlehrerin Frau Kackert einen vorweihnachtlichen Wettbewerb, der auf Nächstenliebe und gute Taten abzielt. Für jede gute Tat gibt es in der Adventszeit ein Klebesternchen, und wer am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien die meisten Sternchen bekommen hat, erhält eine Belohnung. Begeistert wollen auch Lotta und Cheyenne sich beteiligen – doch, Leser und Fans der Lotta-Reihe ahnen es schon – es geht alles schief. So wollen die beiden Heldinnen des seriell erzählten Comicromans einer alten Dame über die Straße helfen und übersehen dabei komplett, dass diese auf ein Taxi wartet und gar nicht über die Straße will. Lotta und Cheyenne ziehen die Frau mit Gewalt über die Straße, mit dem Ergebnis, dass dieser das Taxi davonfährt. Da machen sich die beiden Mädchen lieber schnell aus dem Staub. Und so geht es weiter mit den Lotta-typischen Missgeschicken in diesem turbulenten Dezember: Senioren im Altenheim verlassen angesichts von Lottas Blockflötenspiel schreiend den Saal, und alle Versuche, Cheyennes kleiner Schwester zu erklären, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, schlagen komplett fehl. Kurz vor Weihnachten überführen Lotta und Cheyenne noch einen Bankräuber, und kurzzeitig ist die Leichtigkeit der Protagonistin getrübt, weil ihr kleiner Bruder auf dem Eis ausrutscht. Aber: Am Heiligabend ist natürlich alles wieder gut!

Kritik

Dieser weihnachtliche Comicroman ist der 11. Band der seriell erzählten Lotta-Reihe, der demselben Prinzip folgt wie alle vorherigen Bände. Es handelt sich um schematisch strukturierte Unterhaltungsliteratur, die mit dem comicartigen Illustrationen an die Popularität von Gregs Tagebuch anknüpft. Das Layout ist dominiert durch die vielen Bilder und Schrifttypen, welche ungeübten Lesern die Lektüre erleichtern. Das Besondere an diesem Band ist die weihnachtliche Ausrichtung, die dem altbewährten , Adventskalender-Prinzip folgt, das seit dem Klassiker Schnüpperle von Barbara Bartos-Höppner immer wieder bemüht wird, aber leider nie wieder so gut funktioniert hat. Für jeden Tag im Dezember gibt es eine kurzweilige Geschichte von Lotta, an die der kindliche Leser erst gelangt, wenn er die perforierten Seiten aufgetrennt hat. Und damit ist die haptische Aufforderung an die Rezipienten noch nicht erschöpft. Am Ende jedes Kapitels finden sich Seiten, auf denen der Leser, ähnlich einem Freunde-Buch, eigene Eintragungen vornehmen kann, zu Fragen wie: "Hast du eine Idee, wem du in der Adventszeit was Gutes tun könntest?“ (S. 8) "Mein coolstes Nikolausgedicht" (S. 32) oder auch Rätsel, in denen man beispielsweise den Weg zum Weihnachtsmann anhand vorgezeichneter Linien sucht.

Viel mehr ist nicht zu sagen: Der Titel ist einzuordnen in dieserielle, schematische Unterhaltungsliteratur, die sicherlich die Lesemotivation von Kindern im höheren Grundschulalter fördern kann, weil hier durch die leichte Lesbarkeit und die comicartige Gestaltung keine hohen Ansprüche an die Rezeptionskompetenz gestellt werden. Die Witze, deren Niveau sich im Namen der Lehrerin Frau Kackert erschöpft (was an den Antagonisten Herrn Kackmann in den populären Bibi und Tina-Filmen erinnert) treffen sicherlich auf den Humor vieler Grundschulkinder, die sich auch nicht an der stereotypen Figurenkonzeption und den klischeehaften Geschichten stören werden.

Fazit

Wer für seine Grundschulklasse im 2./3. Schuljahr in der Adventszeit eine Lesekiste mit Büchern unterschiedlicher Leseniveaus zusammenstellen will, der ist mit Mein Lotta-Leben. Süßer die Esel nie singen als einem Text, der leicht zu lesen ist, gut beraten. Ebenso kann die Empfehlung an Eltern leseungeübter Mädchen ausgesprochen werden, die Ausschau halten nach einer vergnüglichen Lektüre, die nach dem Adventskalender-Prinzip funktioniert.

Titel: Mein Lotta-Leben. Süßer die Esel nie singen
Autor/-in:
  • Name: Pantermüller, Alice
  • Name: Kohl, Daniela
Erscheinungsort: Würzburg
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Arena Verlag
Altersempfehlung Redaktion: 8 Jahre
Pantermüller, Alice/Kohl, Daniela: Mein Lotta-Leben. Süßer die Esel nie singen