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[19.06.2017]

Eine Fachjury, bestehend aus vier Redakteur*innen öffentlich-rechtlicher sowie privater Fernsehsender, entschied am 14. Juni über die Gewinnerprojekte der Produktionsinitiative für TV-Serien FERNSEHEN AUS THÜRINGEN. Den Gewinnern "findher" der Firma bigchild aus Weimar/Isseroda und "Psychos" der Münchner Firma NEOS Film soll mit je 50.000 Euro die Möglichkeit zur Weiterentwicklung bis zur Produktion eines Serienpiloten gegeben werden. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Kinder-Medien-Festivals GOLDENER SPATZ statt. 

Die Thüringer Staatskanzlei (TSK) und die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) initiieren und finanzieren bereits das fünfte Jahr in Folge die Initiative FERNSEHEN AUS THÜRINGEN. Ihr Bestreben ist die gezielte Förderung neuer Projekte für Kinder und Jugendliche sowie ihre Ansiedlung im Kindermedienland Thüringen. Die Verwendung der Preisgelder ist daher an eine Umsetzung in Thüringen gebunden. Durch die frühzeitige Einbindung der Redakteur*innen in Form einer Fachjury wird eine Entwicklung nahe am Bedarf der Sender und der jungen Zuschauer gewährleistet, was eine zeitnahe Realisierung attraktiver und innovativer Serienformate ermöglichen soll.

Zu den Gewinnern im Jahrgang 2016/17 mit je 50.000 Euro:

  • FINDHER
    Anika Soisson und Kai Schöttle (bigchild, Weimar/Isseroda)
    Webserie, 26x5min, ab 17 Jahren
    Tim ist 29 Jahre alt und alt fühlt er sich auch! Nach einer gescheiterten Beziehung setzt akute Torschlusspanik ein und Tim meldet sich bei einer Dating-App an. Nun bekommt er maßgeschneiderte Vorschläge, die sich beim genaueren Hinsehen selten als tatsächliches "Match" herausstellen. Tim trifft sich mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, die mit ihrer individuellen Art den inzwischen allgegenwärtigen Problemen des Singledaseins der sogenannten "Generation Beziehungsunfähig" begegnen. Diese schrägen, lustigen und denkwürdigen Dates bringen Tim vielleicht nicht die große Liebe, dafür lernt er eine Menge über sich selbst. "findher" erzählt über Generationen und Geschlechter hinweg von dem steinigen Weg der Selbst- und Partnerfindung. Zusätzlich zur linearen Webserie gibt es eine Erweiterung für Social Media.

 

  • PSYCHOS
    Niko Ballestrem und Christoph Menardi (NEOS Film, München)
    Kinderserie, 13x25min, ab 8 Jahren Caspar, Lila, Fred, Milana, Adi und Tatjana sind grundverschieden und haben doch eines gemeinsam: Sie sind anstrengend und werden deshalb in die 6d versetzt – die Klasse der "Psychos". Die sechs Kinder fühlen sich mit Fettleibigkeit, Asperger-Syndrom, Kleptomanie, krankhaftem Lügen, Internetsucht und Hyperaktivität gestraft. Doch dann verschwindet Lilas Vater und die Psychos bekommen die Chance ihres Lebens. Sie lernen, dass sie neben ihren Schwächen auch außergewöhnliche Fähigkeiten haben. Gemeinsam lösen sie kleine und große Probleme in ihrem Umfeld und werden dadurch zu Helden ihrer Schule. "Psychos" ist ein Plädoyer für Kreativität und Toleranz – und eine Liebeserklärung ans Anderssein.

[Quelle: Pressemitteilung]

[09.10.2017]

Bei der 40. Ausgabe von LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans standen 16 Langfilme und 21 Kurzfilme im Wettbewerb um die insgesamt sieben Preise, davon fünf dotierte LUCAS-Preise. Über deren Vergabe entschieden auch Kinder und Jugendliche. Am Samstag, den 07.10.2017, beglückwünschten Festivalleiterin Julia Fleißig und der Frankfurter Stadtrat Eugenio Muñoz del Rio die Gewinner im Kino des Deutschen Filmmuseums.

Insgesamt präsentierte LUCAS in seiner 40. Ausgabe 72 Filme aus 35 Ländern. Darunter sind 30 Langfilme, davon 16 in den Wettbewerben, sowie 43 Kurzfilme, davon 21 in den Wettbewerben. Die beiden Jurys in den Altersgruppen 8+ und 13+ setzten sich paritätisch aus je drei Kindern oder Jugendlichen und drei Filmexpert/innen zusammen. "Eine aufregende Festivalwoche liegt hinter uns und ich hoffe, dass die Besucher/innen Erinnerungen an einzigartige Begegnungen mit nach Hause genommen haben", sagt die Festivalleiterin Julia Fleißig rückblickend. "Am meisten beeindruckt haben mich die lebhaften Diskussionen zwischen unseren jungen Gästen und den Filmschaffenden. Die Kinder und Jugendlichen beobachteten die filmische Handlung im Detail und stellten im anschließenden Filmgespräch direkte und unglaublich reflektierte Fragen, die zum Nachdenken und Diskutieren anregten. Das waren ganz besondere Momente für beide Seiten - für die Gäste und die Filmschaffenden."

Die Gewinner

Kurzfilme:
Die mit jeweils 2000 Euro dotierten Preise in der Sektion Kurzfilme gingen an Cher Papa (Lieber Papa, BE 2016, R: div. Kinder - Altersgruppe 8+) und an Mister Coconut (NL 2016, R: Margien Rogaar - Altersgruppe 13+). Von der Jury der Alterssektion 8+ erhielt Theodors magiske Revansj (Theodors magische Rache, NO 2017, R: Jim Hansen) eine lobende Erwähnung.

Langfilme:
Die mit jeweils 5000 Euro dotierten Preise für die abendfüllenden Filme gingen an Oskar's America (Oskars Amerika, NO/SE 2017, R: Torfinn Iversen - Altersgruppe 8+) und Ava (FR 2017, R: Léa Mysius - Altersgruppe 13+). Eine lobende Erwähnung widmete die Jury der Altersgruppe 8+ Karera ga honki de amu toki wa (Familienbande, JP 2017; R: Naoko Ogigami). Der Film erzählt die Geschichte der elfjährigen Tomo, die bei ihrem Onkel und seiner neuen Freundin, die früher mal ein Mann war, eine liebevolles Zuhause findet.

Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung:

  • Gamichi (Steuermann, IR 2016, R: Majid Esmaeili)

Award of the European Children's Film Association:

  • Das Mädchen vom Änziloch (CH 2016, R: Alice Schmid)

Publikumspreis:

  • Villads fra Valby (Villads aus Valby, DK 2015, R: Frederik Nørgaard)

[Quelle: Pressemitteilung]

  • Erstveröffentlichung: 10.06.2025

Kinder inszenieren Erwachsene und führen Regie im Projekt PROPS gehen raus. In der Uraufführung von Don’t stop dreaming werden damit am 12. Juni 2025 um 17:00 die Machtverhältnisse im Kindertheater auf den Kopf gestellt.

[23.05.2019]

Ende Februar luden die Pressevertreter der Verlage arsEdition, Bohem, Coppenrath, cbj/cbt, Dorling Kindersley und Tessloff zur Pressebörse "EinBlick" nach Hamburg ein. Dort wurden die Verlagsprogramme für das Frühjahr und teilweise auch für den Herbst dieses Jahres vorgestellt. In persönlichen Gesprächen konnten die Besucherinnen und Besucher mehr über die Neuerscheinungen der einzelnen Verlage erfahren. 2019 scheint ein Jahr der Jubiläen zu sein.

Mit Wettlauf zum Mond fügt Dorling Kindersley der Sachbuchreihe Superleser! ein weiteres informatives Werk für Erstleser hinzu, passend zum 50-jährigen Jubiläum der Mondlandung. Auch der Tessloff Verlag greift in einem neuen Was ist Was-Buch das Thema Weltall auf und widmet sich der internationalen Raumstation. Ein besonderes Highlight bietet das Interview mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst.

30 Jahre nach dem Mauerfall veröffentlicht der cbj-Verlag den Roman Mauerpost, geschrieben von Maike Dugaro und Anne-Ev Ustorf. Erzählt wird die Geschichte einer Brieffreundschaft zwischen Ost- und Westberlin im Jahre 1988. Ebenfalls anlässlich dieses Jubiläums kommt im September 2019 das Kinder- und Jugendsachbuch Mein Mauerfall: Von der Teilung Deutschlands bis heute aus dem Hause arsEdition in die Läden.

Auch der Hase Felix begeht ein Jubiläum: die Figur feiert bereits ihren 25. Geburtstag. Seit 1994 veröffentlicht der Coppenrath Verlag die von Annette Langen verfassten und von Constanza Droop illustrierten Kinderbücher rund um die Abenteuer des Kuscheltiers. Die acht Bücher der Reihe sind in 20 Ländern erschienen und über 7 Millionen Mal verkauft worden. Coppenrath feiert den Geburtstag mit einer Jubiläumsausgabe des Klassikers Briefe von Felix.

Der Verlag Dorling Kindersley bringt zum 80-jährigen MARVEL Jubiläum eine illustrierte Enzyklopädie sowie ein Lexikon der Superhelden heraus. Nach den zahlreichen Sachbüchern über die Avengers, Spider-Man und andere Superhelden werden MARVEL-Fans auch an den zwei neuen Werken Gefallen finden.

Ein letztes Trendthema ist Umweltschutz. Für den Herbst 2019 sind zahlreiche Sachbilderbücher rund um das Thema geplant. Auf diesem Wege sollen auch Kinder, die noch nicht im Lesealter sind, über Recycling, Klimawandel und Luftverschmutzung lernen.

Für KinderundJugendmedien.de waren Sara Aitchafhi und Tanja Pieper bei der Pressebörse.

[04.07.2017]

Der Preuschhof-Preis für Kinderliteratur 2017 geht an Michael Petrowitz für das Erstlesebuch "Kung-Fu im Turnschuh" aus dem Ravensburger Verlag (Leserabe).

Bereits zum vierten Mal vergeben das Forum Bildung Wilhelmsburg (FBW) – das Bildungsnetzwerk auf den Hamburger Elbinseln – und die Preuschhof-Stiftung im Rahmen der Wilhelmsburger Lesewoche "Die Insel liest" den Preuschhof-Preis für Kinderliteratur. Der mit 1000,- € dotierte Preis prämiert jeweils das beste Erstlesebuch aus dem Vorjahr. Aus 75 Titeln, die zum Wettbewerb eingereicht wurden, hat eine professionelle Vorjury Anfang des Jahres 10 Titel für die Shortlist nominiert. Eine Kinderjury, an der sich über 600 Grundschüler*innen der Hamburger Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel beteiligt hatten, hat nun den Sieger bestimmt.

Der Preis wird am 13. November 2017 im Rahmen der Wilhelmsburger Lesewoche "Die Insel liest" in Hamburg überreicht.

[Quelle: Pressemitteilung]

  • Erstveröffentlichung: 23.10.2023

Zum 100. Geburtstags von Otfried Preußler widmet das Stabi Kulturwerk dem berühmten Kinderbuchautor eine umfangreiche Ausstellung. Ausgehend vom Nachlass des Autors zeigt die Ausstellung Preußlers persönliche und künstlerische Entwicklung, die Rezeption seiner Werke im In- und Ausland sowie den intensiven Austausch des Autors mit seinen Leser:innen. Präsentiert werden Manuskripte, Erstausgaben, Bühnenfassungen und Hörspielbearbeitungen, Filmrequisiten, Originalillustrationen und Briefe. Eine eigens entwickelte Rauminstallation setzt sich künstlerisch mit Preußlers bekanntestem Werk Krabat auseinander.

Die Gewinnerprojekte des 2. Jahrgangs der Initiative FERNSEHEN AUS THÜRINGEN 2014/15 stehen fest. An zwei Konzepte vergibt eine Jury aus Redakteuren des Kinderfernsehens insgesamt 100.000 Euro für die Produktion des Serienpiloten. An die Comedy-Mystery HALBSTARK von Megaherz aus Unterföhring gehen 70.000 Euro. Das Spielshow-Konzept 5 GEGEN L von Gauger Film aus München erhält 30.000 Euro.

Die Verleihung erfolgte am 14. Juli in der Thüringer Staatskanzlei, in Anwesenheit des Staatssekretärs für Medien und Bevollmächtigten des Freistaats Thüringen beim Bund Malte Krückels. Die Zielstellung der Produktionsinitiative ist, serielle TV-Formate für Kinder und Jugendliche zu fördern, die am Standort Thüringen realisiert werden, denn die Preisgelder sind an eine Produktion in Thüringen gebunden. 

HALBSTARK von Sina Flammang und Doris Seisenberger (Produzent: Fidelis Mager / Megaherz Unterföhring)

Synopsis: Danny und Mecki (15) wollen dem öden Dorfleben entfliehen, doch der ätzende Poltergeist ihres verstorbenen Mitschülers Luther hindert sie daran. Luther rächt sich an ihnen für die Bosheiten, die er zu Lebtag erfahren hat. Für Danny und Mecki gilt es nun herauszufinden, wer Luther ermordet hat, damit der Geist erlöst wird und sie endlich in die ersehnte Freiheit starten können. Comedy-Mystery, 8x45min, ab 12 Jahren

5 GEGEN L von Torsten Gauger und Michael Wolf (Produzent: Torsten Gauger /Gauger Film München)

Synopsis: Jede Folge eine andere Stadt. Der YouTube-Star Alberto Trovato -genannt "L"- ist Moderator und Herausforderer der Outdoor-Gameshow "5 GEGEN L". Er stellt einer Gruppe von 5 Jugendlichen 5 Aufgaben, die sie mit Mut, Geschick, Cleverness und Teamgeist lösen müssen. Der Schwierigkeitsgrad steigt mit jeder Runde und nur, wenn sie sich richtig einschätzen, winkt am Ende ihres Parcours ein Maximalgewinn von 10.000 Euro. Spielshow, 30min, 8 -14 Jahre

In er Fachjury saßen: Corinna Schier (KiKA), Christa Streiber (MDR), Katrin Pilz (ZDF), Petra Zirkel (SuperRTL), Matthias Körnich (WDR) und Tim Biedert (nickelodeon). Moderiert wurde die Sitzung von Margret Albers (Geschäftsführerin der Deutschen Kindermedienstiftung GOLDENER SPATZ).

Parallel hat eine neue Ausschreibungsrunde begonnen. Bis zum 28. August können sich deutschlandweit professionelle Produzenten klein- und mittelständischer Unternehmen mit Ideen für eine live-action Kinder- oder Jugendserie, die auf die Zielgruppe 3 bis 12 Jahre oder 13 bis 25 Jahre ausgerichtet ist, bewerben. Dabei spielt das Format der Serie keine Rolle. Die Einreichbedingungen und das Bewerbungsformular sind auf www.fat-tv.de zu finden.

Ablauf der Produktionsinitiative FERNSEHEN AUS THÜRINGEN 2014/15: Aus 28 deutschlandweiten Einsendungen wurden die 18 besten Projekte im Oktober zu einem dreitägigen Auswahlworkshop nach Erfurt eingeladen. An dessen Ende wählte eine neunköpfige Fachjury aus Sendervertretern und Mentoren die sechs besten Konzepte für live-action Kinder- und Jugendserien der ersten Stufe und zeichnete sie mit jeweils 15.000 Euro für eine Weiterentwicklung des Formats aus. In den darauffolgenden Monaten konnten die prämierten Autoren und Produzenten gemeinsam mit den Mentoren Sarah Winkenstette und Paul Schwarz ihre Serienbibeln ausarbeiten und die Konzepte weiterentwickeln. Auch lag neben Einzelcoachings mit den Mentoren der Fokus auf den transmedialen Möglichkeiten der Serien sowie auf den Bedürfnissen der Zielgruppe. Da es das Bestreben von FERNSEHEN AUS THÜRINGEN ist, bedarfsgerechte und markttaugliche Konzepte zu fördern, lieferte ein Pitch vor Vertretern von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern wertvolles Feedback. Eine gemeinsame Veranstaltung mit der Akademie für Kindermedien, in der Serien, Bücher und Spielfilme für Kinder entwickelt werden, ermöglichte den medienübergreifenden Austausch, Netzwerk- und Kontaktaufbau.

Zu den sechs prämierten Serienideen aus der ersten Runde gehörten: DIE MACHT DER SCHWARZEN STEINE von Patricia Eckermann, Dagmar Niehage (Dagstar Film, Köln); HALBSTARK von Sina Flammang und Doris Seisenberger, Fidelis Mager (Megaherz, Unterföhring); NO SMART von Yvonne Beckel und Annette Koziel, Yvonne Beckel (STARSHIP Film, Berlin) und Michael Luda; 5 GEGEN L (ehem. PARADISE) von Torsten Gauger (Gauger Film, München); TIMM UND SCHMITZKE ERMITTELN von Ilo Gansel, Matthias Adler (Ziegler Film, Berlin); WEN KÜSS ICH UND WENN JA WIE VIELE? von Ruth Olshan, Susanne Mann (Zischlermann Filmproduktion, Dresden) und Katharina Rietz.

Produktionsinitiative "Fernsehen aus Thüringen"

"Fernsehen aus Thüringen" ist eine Produktionsinitiative, initiiert und finanziert von der Thüringer Staatskanzlei (TSK) und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT); organisiert vom Förderverein deutscher Kinderfilm e.V.. Ziel ist, Firmen zu fördern, die Formate für Kinder und Jugendliche produzieren, um diese dann am Standort Thüringen zu realisieren. Durch die Einbindung der Sendervertreter als Teil der Fachjury wird eine bedarfsgerechte Entwicklung gewährleistet, die zu attraktiven und zeitnah realisierbaren Serien-Projekten führt. Mehr Informationen gibt es unter: www.fat-tv.de 

[10.04.2016]

Aus 11 eingereichten Projekten wählte die Jury des IBBY-Asahi Reading Promotion Awards die beiden Initiativen "Big Brother Mouse" (Laos) und "Read with me" (Iran) aus. 

Der begehrte Preis wird durch das International Board on Books for Young People (IBBY) vergeben und durch den japanischen Zeitungsverlag Asahi Shimbun gesponsert. Alle zwei Jahre geht die Auszeichnung an zwei herausragende, nachhaltige Projekte der Leseförderung. Sie ist mit jeweils 10.000 US-Dollar dotiert und wird im August im Rahmen des internationalen IBBY-Kongresses 2016 in Auckland/Neuseeland verliehen. Der Arbeitskreis für Jugendliteratur unterstützte die Nominierung des laotischen Leseförderprojekts "Big Brother Mouse" durch die Schweizer IBBY Sektion gemeinsam mit der französischen und der dänischen Sektion.

In Laos gibt es keine ausgeprägte Lesekultur. Dies möchte die gemeinnützige Organisation "Big Brother Mouse" ändern. Im Rahmen des Projekts produzieren Einheimische Bücher, die laotischen Kindern Spaß am Lesen vermitteln, und veranstalten Leseförderaktionen in ländlichen Gegenden.

Die Initiative "Read with me" wurde von der iranischen IBBY Sektion vorgeschlagen. Das Leseförderprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, benachteiligten Kinder und Jugendliche in den Randgebieten der großen Städte, in entlegenen und armen Gegenden in Iran Zugang zu qualitativ hochwertigen Büchern zu verschaffen.

Weitere Informationen zu den Preisträgern finden Sie unter www.ibby.org.

 

(Quelle: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.)

[14.07.2020]

Unter dem Titel LeoPLUS startet die Non-Profit Organisation Librileo ab sofort mit Vorlesevideos für Kinder. Benno Fürmann, Yvonne Catterfeld, Johanna Klum, Katharina Thalbach, Meret Becker, Bürger Lars Dietrich und Inez Bjørg David machen als prominente Lesebotschafterinnen und -botschafter den Anfang und begeistern die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer mit spannenden Geschichten.

Sie lesen in einem ganz besonderen Ambiente: Vor 40 Jahren war der Librileo Vorlesebus noch als Krankenwagen unterwegs. Jetzt dient er dem Team als mobiles Aufnahmestudio – ausgestattet mit einem Vorlesesessel und jeder Menge Büchern.
Die Non-Profit Organisation Librileo hat aufgrund der Corona-Pandemie vorerst alle Lesestunden einstellen müssen. Normalerweise finden die Lesestunden bundesweit in Familienzentren und Bibliotheken statt. Da diese geschlossen werden mussten, hat sich Librileo eine Alternative einfallen lassen. Mit dem Lesebus fahren die Initiatorinnen und Initiatoren zu den Prominenten, die dort Geschichten für Kinder im Alter von ein bis sieben Jahren vorlesen. Gedreht wird derzeit vor allem in und um Berlin, später soll der Lesebus in ganz Deutschland unterwegs sein.

"Ich liebe diesen Bus, den wir auf den Namen 'Hilde' getauft haben. Sie hat uns in den letzten Wochen tolle Dienste geleistet. Jetzt bin ich gespannt, ob die Familien die Videos so toll finden, wie wir und unsere drei Kinder", erklärt Julius Bertram, Gründer und Geschäftsführer von Librileo.

Um einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten, setzt sich die gemeinnützige Organisation dafür ein, allen Kindern Zugang zu Büchern zu ermöglichen.

Das Angebot von Librileo besteht aus altersgerechten Bücherboxen und Lesestunden. Ab sofort wird es erweitert um LeoPLUS. Familien in prekären Lebenslagen können die Kosten für das Angebot über das Bildungspaket zurückbekommen.

Eine Mitgliedschaft bei Librileo kostet 10 Euro pro Monat. Dafür erhalten Familien Zugang zu LeoPLUS. Zusätzlich empfangen sie vierteljährlich eine altersgerechte Bücherbox mit einem Kinderbuch, einem Eltern-Ratgeber und einem kleinen Spiel per Post nach Hause. Sobald wie möglich, gehört auch der Zugang zu Lesestunden in vielen deutschen Städten wieder zum Mitgliedschafts-Paket dazu.

Über Librileo

Librileo ist ein Leseförderprogramm für die Frühförderung von Kindern von 0 bis 6 Jahren. Das Ziel von Librileo ist es, dass jedes Kind in Deutschland Zugang zu Büchern und damit gute Bildungschancen für eine erfolgreiche Zukunft erhält. Familien, die auf Leistungen u.a. nach dem SGB II oder dem AsylbLG angewiesen sind, können dabei eine Übernahme der Kosten über das Bildungs- und Teilhabepaket beantragen. Die gemeinnützige Librileo UG wurde Anfang 2015 vom Gründerpaar Sarah Seeliger und Julius Bertram ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft von Bundesministerin Dr. Franziska Giffey.

[Quelle: Pressemitteilung]

[13.09.2016]

Den Nachwuchspreis für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur im Jahr 2016, dotiert mit 1.500 €, erhält Que Du Luu für ihren Roman "Im Jahr des Affen".

Die Preisverleihung findet am 18. November 2016, ab 18 Uhr, in Volkach statt. Zudem findet am Donnerstag, dem 20. Oktober 2016, ab 11 Uhr im Kinderbuchzentrum der Frankfurter Buchmesse (Halle 3.0) ein Podiumsgespräch mit den Preisträgern des Autoren- und Illustratorenpreises aus diesem und dem letzten Jahr statt. Hier sollen die Preisträger Gelegenheit haben, die Entstehung ihrer Bücher zu präsentieren.

Zum Preisbuch "Im Jahr des Affen"

Wer bin ich? Woher komme ich? Diese Fragen beschäftigen viele Jugendliche und werden in unterschiedlichen Nuancen in der Jugendliteratur immer wieder thematisiert. Auch Que Du Luu setzt sich in ihrem Roman "Im Jahr des Affen" mit diesen Fragen auseinander und erweitert diese um Flucht und Ankunft. Die 16-jährige Mini, die eigentlich Mäi Yü heißt, lebt seit ihrem dritten Lebensjahr mit ihrem Vater in Deutschland. Da jedoch niemand ihren chinesischen Namen aussprechen kann, nennt sie sich Mini.

Der Titel des Romans bezieht sich auf das chinesische Horoskop, in dem das Jahr des Affen alle zwölf Jahre zurückkehrt und Veränderung sowie Bewegung bedeutet. Die Handlung ist 1992 in einer "langweiligen westfälischen Kleinstadt" (S. 10) angesiedelt, in der Mini und ihr Vater bislang kaum Besuch von ihren Angehörigen bekamen. Doch plötzlich kommt Onkel Wu zu Besuch, Minis Vater erkrankt und Mini muss sich nicht nur im Familienrestaurant behaupten, sondern sich auch mit ihrer Vergangenheit und der Frage, wer sie sei, beschäftigen. Ganz nebenbei ist sie verliebt – doch für die Liebe bleibt ihr wenig Zeit.

Die Autorin, die selbst mit drei Jahren über das Meer nach Europa flüchtete, erzählt authentisch über Probleme der Identität und Identitätsfindung. Überzeugend ist ihr Blick auf Menschen, die seit Jahren in Deutschland leben, hier arbeiten und dennoch in ihrer eigenen Welt zu Hause sind, was besonders in der Wahl des Schauplatzes, eines chinesischen Restaurants, zum Ausdruck kommt. Geschickt setzt die Autorin dies großenteils in Dialoge um und bringt sprachlich ganz selbstverständlich auch chinesische Passagen mit ein. Der Vater spricht mit Mini chinesisch, bewegt sich fast ausschließlich im Restaurant und lebt chinesische Traditionen weiter. Nicht so Mini als Vertreterin der zweiten Generation: Sie hat deutsche Freunde, spricht fließend Deutsch und bewegt sich vor allem in der deutschen Kultur. Ihr Onkel Wu bezeichnet sie daher als eine Banane: Außen gelb, innen weiß. Erst mit Onkel Wu und der Krankheit ihres Vaters setzen in Minis Leben Veränderungen ein und ihr Leben kommt, so deutet es der Titel an, in Bewegung, aber anders, als man Bewegung definiert: Ihr Umfeld wird beschränkt, denn ihr Leben findet nur im Restaurant statt und Luu inszeniert ihren Roman wie ein Kammerspiel. Dennoch bewegt sich Mini, denn sie reflektiert ihr Verhalten und fragt nach ihren Wurzeln. Sie erfährt etwas über ihr Leben in Vietnam, beginnt die Einsamkeit ihres Vaters zu erahnen und denkt über ihr Leben nach. In einzelnen Episoden erinnert sich Mini an ihre Geburtstage und sieht die Bemühungen des Vaters, die Mini nicht immer gewürdigt hat. Erst in den Gesprächen ihrer unmittelbaren Umwelt erkennt Mini die Bedeutung der Flucht und sieht, dass vieles zusammenhängt und sie letztendlich zu der Person macht, die sie ist.

Es gibt wenige Romane, die so detailliert und klar das Leben von Menschen mit Migrationshintergrund beschreiben und sich der zweiten Generation zuwenden. Die Autorin zeigt zwar eine geglückte Integration, verschweigt aber nicht die Schwierigkeiten und beschreibt klar das Dilemma in Minis Leben zwischen den Kulturen. Aber Luu erzählt es nebenbei und äußerst sensibel, wenn sich Mini an frühere Geburtstage oder an Besuche bei Freunden erinnert. Solche Passagen zeichnen den Roman aus und lassen ihn als literarisch hochwertiges Jugendbuch erscheinen.

 

(Quelle: Pressemitteilung Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V.)