Explikat
Die Antithese dient der deutlichen Herausarbeitung eines semantischen Gegensatzes. Dieser Gegensatz kann entweder allein über die Sachverhalte oder Gedanken und die auf diese verweisenden Ausdrücke markiert werden oder aber durch die rhetorischen Figuren Parallelismus oder Chiasmus auch auf syntaktischer Ebene ausgestellt werden. Das Oxymoron stellt eine Sonderform der Antithese dar. Bestimmte Dichtungsformen wie das Sonett, das Epigramm oder auch der Alexandriner sind durch antithetische Ausdrücke geprägt (vgl. Spörl 2007).
Durch die Verbindung zweier Gegensätze wird über die Antithese zunächst ein Widerspruch ausgedrückt, der jedoch zum einen eine tiefere Wahrheit auszudrücken vermag – die Antithese als rhetorisches Pardoxon – zum andern kann die Antithese dabei helfen einen inneren Zwiespalt auszudrücken (vgl. ebd.). Zur Illustration der Vielfalt und Vielschichtigkeit eines Sachverhaltes kann die Antithese ebenfalls verwandt werden (vgl. ebd.). So scheint die Welt durch die antithetische und gleichzeitig parallele Struktur in Karlsson fliegt wieder wirklich "so groß" (Lindgren 1969, S. 7) und voller Häuser: "Große Häuser und kleine Häuser gibt es, hübsche Häuser und häßliche Häuser, alte Häuser und neue Häuser." (Ebd.)
Bibliografie
Primärliteratur
- Lindgren, Astrid: Karlsson fliegt wieder. Hamburg: Verlag Friedrich Oetinger, 1969.
Sekundärliteratur
- Spörl, Uwe: Antithese (mit Oxymoron und Paradoxon). 2007. In: http://www.li-go.de/uebungsansicht/rhetorik/antithesemitoxymoronundparadoxon.html (16.01.2016)