Explikat 

Im Unterschied zur Metapher stehen beim metonymischen Ersetzungsverfahren die beiden Ausdrücke in einer Kontiguitätsbeziehung, die sich durch räumliche, zeitliche, kausale oder sachliche Nähe auszeichnen kann (vgl. ebd.). 

Diese Beziehungen umfassen: 

  • Ursache-Wirkung 

  • Autor-Werk
    • So schenken Ilse und Marlene dem Nesthäkchen nicht Theodor Storm, sondern seine Werke: "'Wir haben uns vorgenommen, dir jedes Jahr einen Band dazu zu schenken, bis du den Storm vollständig hast', erklärte Marlene."(Ury) Auch Annemarie selbst drückt sich metonymisch aus, wenn sie ausführt: "Nesthäkchen lesen den Struwwelpeter und nicht den Gerhart Hauptmann." (ebd.)
  • Erzeuger-Erzeugnis 
  • Produkt-Material

  • Gefäß-Inhalt
  • Ort-Bewohner
    • Gandalf personifiziert nicht etwa das Auenland, wenn er ausführt: "Du hast deinen Spaß gehabt und die Mehrzahl deiner Verwandten erschreckt oder beleidigt und dem ganzen Auenland Gesprächsstoff für neun oder höchstwahrscheinlich neunundneunzig Tage geliefert. Hast du noch mehr vor?" (Tolkien 2014, S. 13) Vielmehr verweist er mit der Metonymie auf die im Auenland wohnenden Bewohner, die sich über Bilbos plötzliches Verschwinden sicherlich für lange Zeit unterhalten werden
  • Ort-Funktion 
  • Funktion-Funktionsträger
  • Zeit-Zeitgenossen

Die Kontiguitätsbeziehung der Relation von Teil und Ganzem zählt nicht zu den metonymischen Verfahren, sondern wird der Synekdoche zu geordnet. Ebenso wie viele andere tropische Äußerungen sind auch zahlreiche Metonymien und Metonymie-Muster bereits in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen (vgl. Spörl 2007). 

Funktional dient die Metonymie der variablen Gestaltung eines Textes und der in ihm vorkommenden Benennungen und Bezeichnungen (vgl. ebd.). 


Bibliografie

Primärliteratur

Sekundärliteratur