Handlung

Bibi Blocksberg ist ein multimedialer Serienkomplex ohne fortlaufende Handlung: Im Gegensatz zum auf Kontinuität in der Narration setzenden Serial verfügt jede Hörspielfolge, jedes Buch oder jeder Film über eine eigene, in sich geschlossene Handlung. Der Wiedererkennungswert und die gemeinsame Basis der einzelnen Episoden werden durch Kontinuitäten im Figurenpersonal und den Handlungsorten geschaffen. Dabei knüpft Bibi Blocksberg an Donnellys Hörspielserie Benjamin Blümchen an und ist in der gleichen fiktiven Stadt Neustadt angesiedelt. Im Gegensatz zu Benjamin Blümchen sollte sich Bibi Blocksberg hauptsächlich an Mädchen richten, aber keine typische Mädchen-Pferdeserie sein. Seit 1991 fokussiert der Ableger Bibi und Tina, der auf einem Reiterhof spielt, diese Thematik.

Die Grundidee zu Bibi Blocksberg bestand darin, ein vorlautes, mutiges, tierliebes Mädchen aus der heutigen Zeit zu schaffen, das sich durch seine noch nicht ganz perfekten Hexereien immer wieder in ausweglose Situationen bringt (Baier 2003, S. 5). Mutter Barbara, mit der Bibi zusammen mit Vater Bernhard in Neustadt lebt und die auch eine Hexe ist, fungiert dabei häufig als rettende Instanz. Bibis Bruder Boris ist nur in den ersten sieben Folgen der Hörspielserie Teil des Figurenpersonals. Er wurde hauptsächlich über seine Eifersucht auf die weiblichen Hexenfähigkeiten charakterisiert und damit zu einer Verdopplung der bereits vorhandenen Perspektive Bernhard Blocksbergs. In Bibi verliebt sich (Folge 9) wird erwähnt, dass Boris aufgrund einer Lungenerkrankung zu den Großeltern an die Nordsee gezogen ist; damit ist die Figur aus dem Serienkomplex vollständig verschwunden. Weitere Neustädter_innen, die auf der Homepage www.bibiblocksberg.de als dauerhafter Bestandteil der agierenden Figuren aufgeführt werden, sind Karla Kolumna, die rasende Reporterin, der namenlose Bürgermeister, sein Sekretär Pichler und Bibis Freunde Flori, Moni und Marita. Darüber hinaus sind Hexenfreundinnen von Bibi und Barbara, wie Schubia, Mania, Amanda, Xenia oder Arkadia handlungstragende Figuren.

Wie Hollerweger nachzeichnet, hat eine deutliche Handlungsverschiebung im Laufe der Zeit stattgefunden. Die ersten Hörspielfolgen unter Donnellys Feder sind vorwiegend im Neustädter Raum und Alltagsgeschehen verortet und drehen sich um Handlungsstränge zu den Themen Familie, Freunde, Schule, Tiere und Umwelt (Hollerweger 2013, S. 118). Klassische Titel dieser Zeit lauten dementsprechend Hexerei in der Schule (Folge 2), Ein verhexter Urlaub (Folge 5), Bibi hat Geburtstag (Folge 12), Das Schulfest (Folge 16), Das Sportfest (Folge 19) oder Ohne Mami geht es nicht (Folge 41).

Der moderne Medienverbund hat eine Vielautorenschaft und Neuausrichtung zu Abenteuern in der Hexenwelt mit sich gebracht, die auch mit dem Erfolg von Harry Potter in Verbindung gebracht werden können. So finden sich vermehrt Hörfolgen mit Titeln wie Die Junghexenbande (Folge 89), Die verbotene Hexeninsel (Folge 95), Die große Hexenparty (Folge 100), Der Hexenball (Folge 109) oder Die Hexprüfung (Folge 113). Bibi Blocksberg erscheint heute als eine zweigeteilte Figur (Hollerweger 2013, S. 120), deren Hexenkraft sie zu einer Grenzgängerin zwischen den Welten und Medien macht. Gerade auch die Realverfilmungen Bibi Blocksberg – Der Film und Das Geheimnis der blauen Eulen legen einen Fokus auf die Verzahnung von bürgerlicher und hexischer Welt, die darüber hinaus auf eine transmediale Weiterverarbeitung einer weiteren Donnelly-Hörspielfigur, Elea Eluanda, abzielen. Die Handlungs- und Erzählschemata folgen dabei einheitlichen Gut-Böse-Strukturen. Sowohl in den in der realen Welt angesiedelten Geschichten als auch in der Hexenwelt werden Probleme stets innerhalb einer Episode mit Erfolg gelöst. Bibi Blocksberg überwindet ihre Gegenspieler_innen wie den Bürgermeister oder Malicia mit Hilfe der Presse, vertreten durch die Figur von Karla Kolumna, oder ihren Junghexenfreundinnen. Dabei werden Spannungsbögen häufig durch humoristische Passagen unterbrochen, um eine altersgerechte Rezeption für Kinder ab vier bis sechs Jahren zu ermöglichen. Bibi Blocksberg wird damit dem Genre der Funnies zugeordnet.

Populärrezeption

Gerade die vom Verlag anvisierte Altersgruppe macht in der Populärrezeption einen geringen Anteil der Hörerschaft aus, auch wenn bei den Jüngeren laut der KIM-Studie von 2014 Bibi Blocksberg auf Platz 2 der beliebtesten Tonträger bei den sechs- bis 13-Jährigen liegt. Wie Annette Bastian in ihrem populärwissenschaftlichem Buch Das Erbe der Kassettenkinder: ... ein spezialgelagerter Sonderfall (Bastian 2003) herausgearbeitet hat, gibt es in Deutschland eine spezielle Kinder- und Jugendhörspielkultur, die in den 1970er Jahren ihren Anfang nahm und dazu geführt hat, dass sich eine Generation der Kassettenkinder herausbildete, die Kinder- und Jugendhörspiele für einen All-Age-Markt öffneten. Dies zeigt sich besonders an einem Kultstatus, der sich rund um die ???-Fragezeichen Hörspiele etabliert hat. Auch wenn Bibi Blocksberg nicht den gleichen Erfolg verbuchen kann, wurden allein von den Hörspielen doch über 45 Millionen Tonträger verkauft (Ewert 2010). Außerdem werden Bibi Blocksberg-Episoden auf Internetplattformen, die sich dieser Hörkultur widmen wie beispielsweise http://www.hoerspielland.de/ ausführlich diskutiert, ebenso auf Verkaufsseiten wie Amazon. Darüber hinaus gibt es eigene Fanpages. Zum 30. Geburtstag von Bibi Blocksberg im Jahr 2010 haben auch die Feuilletons der Süddeutschen Zeitung und der Welt ausführlich über das Phänomen Bibi Blocksberg und die Hörspielrezeption von Erwachsenen berichtet. Christina Herbert (2016) stellte die Frage: "Gerade auch explizite Kinderhörspiele, wie etwa Bibi Blocksberg, werden häufig von Erwachsenen gehört – besonders gern als eine Art 'Einschlafhilfe'. Die Fans kennen viele Texte in- und auswendig. Wie viel hat das Ganze mit Psychologie oder auch Nostalgie zu tun?" Der Nostalgiefaktor wird auch von Bastian als entscheidend für die Kontinuität des Erfolgs angeführt und bezieht sich dabei vorwiegend auf die Hörspiele.

Im Gegensatz dazu werden gerade die Filme, Bücher, Computerspiele und Merchandise-Artikel von der Zielaltersgruppe konsumiert. Die Verlagswebsite bietet so auch interaktive Möglichkeiten für junge Fans mit der Figur Bibi Blocksberg und öffnet sich damit in eine Transmedialität, die immer selbstverständlicher wird. Interaktionen beziehen sich hierbei zumeist auf ein Thema, das durch einen Eintrag in Bibis Tagebuch angestoßen wird und der jungen Internetcommunity zum Austausch dient. Häufig dreht es sich um die Möglichkeiten und Potentiale durch Hexfähigkeit. So lautet ein Gastbeitrag auf bibiblocksberg.de: "Wen ich hexen könnte, würde ich zuallererst die Welt zu einen besseren Ort machen! (Wenns klappt...)". Auch Bibi Blocksberg wird in der Populärrezeption mit einer ironischen Konnotation häufig als pädagogisch aktive Weltverbesserin dargestellt, so titelte die Welt: "Bibi Blocksberg – Gutmensch-Hexe und Demo-Tante" und bezog sich dabei auf das linksliberale Milieu, das in Neustadt durch Benjamin und Bibi vertreten wird und weist in diesem Zusammenhang auch auf emanzipierende Strukturen hin, die zu einer Revolution im Kinderzimmer führen können.

Wissenschaftliche Rezeption

Bibi Blocksbergs politisches und feministisches Potential sind dann auch zwei der Forschungsbereiche, mit denen sich in der Wissenschaft auseinandergesetzt wurde. Die Genrezugehörigkeit zu den populärkulturellen Funnies lässt den Serienkomplex aber generell eher zu den Forschungsdesideraten gehören, wie Andreas Wicke (2016) herausstellt. Baier unterstützt die Position, das Unterhaltungsmedien keiner vertieften Inhalts- und Formanalysen bedürfen, wenn sie ihre Arbeit zum Medienverbund um Bibi Blocksberg mit dem fatalen Fazit schließt: "In meinen Augen ist aber gegen bloße Unterhaltung nichts einzuwenden. Jeder Erwachsene würde heftig protestieren, würden ihm seine Liebes- oder Kriminalromane verwehrt. Bei Kindern sollten keine anderen Maßstäbe angelegt werden." (Baier 2003, S. 57)

Gerade diesem kommerziell erfolgreichem Unterhaltungsmodus stellt Horst Heidtmann entgegen, dass Kinder nicht nur unterhaltsame Geschichten konsumieren, sie "hören mehr, und das, was sie hören, sollte mehr Aufmerksamkeit verdienen" (Heidtmann 2001, S. 2). In diese Richtung geht auch Gerd Strohmeier in seinem Artikel für die Bundeszentrale für politische Bildung: "Mit dem Erfolg der Hörspiele von Benjamin Blümchen und Bibi Blocksberg wächst die Bedeutung der Frage nach den darin vermittelten Inhalten sowie deren Einfluss auf den Sozialisationsprozess von Kindern. Nicht zu unterschätzen ist dabei der politische Aspekt, hat doch eine Vielzahl der Blümchen- bzw. Blocksberg-Hörspiele einen politischen Bezug." (Strohmeier 2005, S. 1) Dieser politische Aspekt wird dabei häufig dem Unterhaltungswert untergeordnet und in leicht konsumierbare humoristische Schwarz-Weiß-Schemata eingearbeitet, deren inhärentes politisches Sozialisationspotential sich dann auf folgende Darstellungen bezieht. So ist die Politik hauptsächlich durch den Neustädter Bürgermeister vertreten, der eine Neigung zu anti-demokratischem, korruptem, eigennützigen und dem Gemeinwohl gegenüber unverantwortlichem Denken zeigt. Er ist bei den Bürger_innen äußerst unbeliebt, zum Teil sogar eine lächerlich unfähige Figur, die viele der humoristischen Passagen trägt und wird regelmäßig von Bibi Blocksberg und Karla Kolumna zu Recht gewiesen. Die Presse personalisiert durch Karla Kolumna ist der Gegenpol zur entwerteten Politik und steht für Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Informationsfluss. Auch wenn die Gier nach Geschichten manchmal in eine übertriebene Sensationslust abzurutschen droht, steht Karla Kolumna auf der Seite der Heldinnen.

Dass es sich wiederum meist um Heldinnen bzw. die Heldin Bibi Blocksberg handelt, verschiebt das Urteil Strohmeiers, der Bibi Blocksberg aus politikwissenschaftlicher Sicht keinesfalls das Prädikat wertvoll verleihen würde. In der genderorientierten Forschung rückt die Tatsache, dass überhaupt eine weibliche Heldin konzipiert ist, Bibi Blocksberg in den Fokus. Daneben wird aber auch die Darstellung der Figur positiv beleuchtet. So wird Bibi Blocksberg von Maya Goetz als erfreuliche Ausnahme einer starken und komplexen Mädchenfigur gewertet (Goetz 2009). Und auch Elisabeth Hollerweger spricht von einer "Inszenierung von Bibi als neue[m] Mädchenideal auf einem Markt, der weiterhin von rosa Prinzessinnen und übersexualisierten Busenwundern überschwemmt wird." (Hollerweger 2013, S. 123) Lang führt diese Neupositionierung von Mädchenfiguren mit der Aufwertung der Hexenfigur in der feministischen Kinder- und Jugendliteratur zusammen, die mit Otfried Preußlers Die kleine Hexe ihren Anfang nahm. Die Hexe wurde hier erstmals zur moralisch positiven Instanz, wie sie auch im Zusammenhang mit Bibi Blocksberg gesehen wird: "Die neuen Hexen sind Mutmacherinnen und Gehilfinnen bei der Selbstfindung des Kindes." (Lang 2001, S. 14) Die Zusammenführung von Hexe und Weiblichkeit bzw. weibliche Stärke und Selbstbewusstsein durch Hexenkraft ermöglicht ein Anschreiben gegen das weibliche Verstummen des Mädchens in der klassischen Backfischliteratur. Die Hexe bleibt laut und bestimmt ihr Leben selbst. Besonders die Figur von Barbara Blocksberg als moderne Hexe und Vorbild Bibis ist dabei aus Genderperspektive von Interesse. Hollerweger, die sich die Entwicklung der Figur über die Jahrzehnte und im Medienverbund genauer angesehen hat, schließt damit, dass Barbaras Emanzipation allerdings ausschließlich visueller Art sei, die sich von blond mit Topfschnitt zu rothaarig mit Stufenschnitt und von sackartigen Gewändern zu moderner taillierter Hose aufgeschwungen habe (Hollerweger 2013, S. 123). Barbara Blocksberg begibt sich in der Tat freiwillig in ein traditionelles Familien- und Gesellschaftsverhältnis. Sie ist hauptsächlich kochende Hausfrau und das Gegenteil einer historisch-diskursiven Unmutter, das das Hexenbild in den Märchen der Gebrüder Grimm repräsentierte. Diese Rolle wird sowohl über die Erzählinstanzen in den Hörspielen nachdrücklich dargestellt als auch über verschiedene Erzählformen des bildlichen Charakterisierens. So ist sie in den dramatis personae der Bücher zumeist mit einem Kochtopf in der Hand zu sehen und auch auf der Homepage in der Küche abgebildet. Sowohl Kochen als auch Küche werden dabei durch den Zusatz Hexe als nicht nur rein hausfrauliche Tätigkeiten konnotiert. So stellt der Inhalt des Kochtopfes einen Hexentrank und damit etwas, was Macht und Stärke beinhaltet, dar. Tätigkeiten, die in patriarchalen Strukturen häufig in abwertenden gesellschaftlichen Relationen stehen, werden hier also für die Frau durch den Zusatz Hexe aufgewertet.

Bisher wenig Eingang in die Forschung hat die Problematisierung gefunden, dass diese als positiv bewertete weibliche Emanzipation häufig auf Kosten verschobener Unterdrückungsmechanismen operiert. Die erhobene Stimme der weiblichen Heldin Bibi Blocksberg wird über die unterdrückte Stimme einer postkolonialen Subalterne gestellt. So wird in der Folge Und das feuerrote Nashorn (Folge 62) Bibi zur Urwaldprinzessin gekrönt, die über die Einwohner_innen eines nicht näher spezifizierten afrikanischen Dorfes herrscht. Bibi ist Teil einer alten Vorhersehung, die weissagt, dass ein weißes Mädchen mit gelben Haaren das Dorf retten wird. Die Darstellung der afrikanischen Bewohner_innen ist von kolonialrassistischen Erzählmustern durchzogen, wie sie sich aus intertextueller Perspektive auch bei Pippi Langstrumpf finden. Im Unterschied zu den Pippi Langstrumpf-Büchern, die aus literaturwissenschaftlicher Perspektive bereits auf textinhärente Rassismen untersucht wurde und dies auch dazu geführt hat, dass der Verlag mit bestimmten Markierungen und Kommentierungen dieser Thematik arbeitet (Wollrad 2010), ist dies bei Bibi Blocksberg nicht der Fall. Eine Herausforderung, die besonders für Hörspielproduktionen in diesem Zusammenhang greift, ist darin zu sehen, dass jegliche nachträgliche Änderung an einem Hörspiel einer Neuproduktion gleich käme. So bleiben kulturelle Stereotypisierungen und Diskriminierung älterer Folgen bestehen und schreiben sich bis heute fort. Dabei bedienen sowohl Bibi Blocksbergs Hexenkraft auf Figurenebene als auch Erzählverfahren auf übergeordneter Instanz kritisch zu betrachtende westliche Hegemonialdiskurse.

Als Beispiel sei hier Bibi im Orient und der Umgang mit der Figur des Sultans angeführt. Der Sultan Hatschi al Nasi in Bibi im Orient wird von Grund auf durch diskriminierende und auslassende Erzählformen lächerlich gemacht bzw. in seiner figuralen Wirkmacht als eingeschränkt dargestellt. So ist zum einen bereits sein Name eine rassistische Verunglimpfung, da bei Hatschi das übliche d durch ein t ersetzt wird. "Hadschi bzw. al-Hadsch ist ein Ehrentitel für einen Muslim, der erfolgreich die Pilgerfahrt [hadsch] absolviert hat. Der Titel wird aber auch oft genutzt, um eine ältere Person zu ehren, unabhängig davon, ob er bei der Pilgerfahrt war." (eslam 2016) Diese Ehrbezeichnung wird ins Lächerliche gezogen, in dem noch das Nasi angehängt wird, was ein wohl als humoristisch gemeintes Wortspiel darstellen sollte. Darüber hinaus werden mit Hatschi bzw. Hadschi intertextuelle Referenzen zu Karl Mays Figur Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah wachgerufen. Diese tritt überwiegend in den im Osmanischen Reich spielenden Orient-Romanen auf, die das westliche Orient-Bild nachhaltig prägten. Der Sultan wird so zu einer Figur, deren Agenscharakter darauf beschränkt ist, ein westliches Orientbild zu bestätigen und den damit einhergehenden Macht-Diskurs zu repräsentieren. Unterstützt wird dies weiterhin durch die extradiegetische Auslassung in den bereits erwähnten dramatis personae der Bücher. In der Regel werden in den Büchern weitere Figuren, die neben den Neustädter_innen eine Rolle spielen vorgestellt. Der Sultan und alle weiteren Figuren aus dem sogenannten Orient nicht. Sie sind mehr Repräsentanten eines am Genre des Abenteuerromans orientierten Diskurses als eigene Figuren.

Diese Inhaltsanalysen auf Basis der eingesetzten Erzählverfahren rücken auch narratologische Zusammenhänge in den Fokus des Interesses. So macht Andreas Wicke (2016) zum Beispiel auf die Besonderheit der personifizierten Erzählinstanz Erwin Erzähler in den Bibi Blocksberg-Hörspielen aufmerksam, den bereits Katharina Gosse (2015) als "Stalker hinter dem Baum" bezeichnet. Das erzähltheoretische Verfahren der Metalepse, das heißt das Überschreiten von erzähllogisch getrennten Ebenen ist für Erwin Erzähler ein geläufiger Erzählmoment. So ist er gleichzeitig literarische Figur und narratologische Instanz. Doch gerade in diesem Bereich, der auf die transmedialen und besonderen Erzählverfahren ohne direkten Fokus auf didaktische Kommentare zielt, liegen noch besondere Forschungsdesiderate.

Es lässt sich also abschließend zusammenfassen, dass Bibi Blocksberg eine kontroverse Figur darstellt und der gesamte Erzählzusammenhang Bibi Blocksberg von komplexen transmedialen Strukturen geprägt ist, die auf der inhaltlichen Ebene wiederum in starken Gut-Böse-Dichotomien und moralischen Wertungen resultieren.

Bibliografie

Primärquellen

Hörspiel

  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Hexerei in der Schule (Regie: Ulli Herzog, Karussell 1980).
  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Ein verhexter Urlaub (Regie: Ulli Herzog, Karussell 1982).
  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Bibi verliebt sich (Regie: Ulli Herzog, Karusell 1983). 
  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Bibi hat Geburtstag (Regie: Ulli Herzog, Karusell 1983).
  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Das Schulfest (Regie: Ulli Herzog, Karusell 1983).
  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Das Sportfest (Regie: Ulli Herzog, Karusell 1984).
  • Elfie Donnelly: Bibi Blocksberg. Ohne Mami geht es nicht (Regie: Ulli Herzog, Karusell 1989).
  • Ulli Herzog: Bibi Blocksberg. Das feuerrote Nashorn(Regie: Ulli Herzog, Kiddinx 1995).
  • Ulli Herzog: Bibi Blocksberg. Bibi im Orient (Regie Ulli Herzog, Kiddinx 2007).
  • Nelly Sand: Bibi Blocksberg. Die Junghexenbande (Regie: Jutta Buschenhagen, Kiddinx 2008).
  • K.-P. Weigand: Bibi Blocksberg. Die verbotene Hexeninsel (Regie: Michael Schlimgen. Kiddinx 2009).
  • K.-P. Weigand: Bibi Blocksberg. Die große Hexenparty (Regie: Michael Schlimgen, Kiddinx 2010).
  • K.-P. Weigand: Bibi Blocksberg. Der Hexenball (Regie: Michael Schlimgen, Kiddinx 2013).
  • K.-P. Weigand: Bibi Blocksberg. Die Hexprüfung (Regie: Michael Schlimgen, Kiddinx 2015).

Film

  • Bibi Blocksberg im Orient (Gerhard Hahn und Royce Ramos. Deutschland 2002).
  • Bibi Blocksberg – Der Film (Hermine Huntgeburth. Deutschland 2002).
  • Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen (Franziska Buch 2004).

Buch

  • Schwartz, Theo: Bibi Blocksberg im Orient. München: Egmont Franz Schneider Verlag, 2002.

Internet


Forschungsliteratur