Handlung

Allgemeines

Die sieben Bände der Reihe – Harry Potter und der Stein der Weisen (1997, Originaltitel: Harry Potter and the Philosopher’s Stone), Harry Potter und die Kammer des Schreckens (1999, Originaltitel: Harry Potter and the Chamber of Secrets, 1998), Harry Potter und der Gefangene von Askaban (1999, Originaltitel: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban), Harry Potter und der Feuerkelch (2000, Originaltitel: Harry Potter and the Goblet of Fire), Harry Potter und der Orden des Phönix (2003, Originaltitel: Harry Potter and the Order of the Phoenix), Harry Potter und der Halbblutprinz (2005, Originaltitel: Harry Potter and the Half-Blood Prince) und Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (2007, Originaltitel: Harry Potter and the Deathly Hallows) – erzählen die Geschichte des Waisenjungen Harry Potter, der im Alter von 10 Jahren erfährt, dass er ein Zauberer ist. Er beginnt daraufhin seine Ausbildung an der "Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei". Die erzählte Zeit jedes Bandes deckt ein Schuljahr ab und verfügt über eine in sich geschlossene Handlung. Darüber hinaus hat die Reihe einen übergreifenden Handlungsbogen: Harry Potters gesamtes Leben wird von einer drohenden Konfrontation mit dem bösen Zauberer Lord Voldemort überschattet. In den ersten Bänden tritt dieser als körperloses Wesen auf, das lediglich über den Einfluss auf Handlanger handeln kann. Diese wiederum versuchen, Harry Potter zu töten und ihren Herrn wieder auferstehen zu lassen. Über die Jahre spitzt sich die Situation zu und endet mit einer großen Schlacht um Schloss Hogwarts und der finalen Konfrontation zwischen Harry Potter und Lord Voldemort, in der natürlich das Gute über das Böse triumphiert.

Neben dieser universalen Bedrohung sieht sich Harry Potter mit den normalen Widrigkeiten des Erwachsenwerdens konfrontiert. Er findet Freunde in Hogwarts, muss sich im Unterricht in ungewöhnlichen Fächern beweisen, verliebt sich zum ersten Mal und setzt sich mit seiner Familiengeschichte auseinander. Darüber hinaus muss er lernen, mit der Verantwortung seiner Auserwähltenrolle umzugehen.

Die Romane verbinden verschiedene Genres wie phantastische Literatur, School Story, Kriminalgeschichte, Märchen und andere (vgl. Petzold 2001). Darüber hinaus greifen sie viele für die Kinder- und Jugendliteratur typische Motive auf, zum Beispiel Elternferne, Bewährung und kindliche Verweigerung (vgl. Lexe 2003, S. 177ff.)

Harry Potter und der Stein der Weisen

Der zehnjährige Harry Potter lebt seit dem Tod seiner Eltern, als er noch ein Baby war, bei seiner Tante Petunia und seinem Onkel Vernon. Dort wird er schlecht behandelt und muss in einem Schrank unter der Treppe wohnen. Als er erfährt, dass er ein Zauberer ist und das Zaubererinternat Hogwarts besuchen darf, ist er überglücklich. In Hogwarts findet er schnell in Ron Weasley und Hermine Granger neue Freunde, aber auch einen Feind in Draco Malfoy. Harry lernt zu zaubern und auf Besen zu fliegen und bewährt sich in der Zauberersportart Quidditch. Auch mit den meisten Lehrern versteht sich Harry gut, nur mit Severus Snape, dem Lehrer für Zaubertränke, gibt es Konflikte.

Ausserdem erfährt Harry, dass er in der Zaubererwelt als Auserwählter gilt. Seine Eltern starben nicht, wie es ihm immer vermittelt wurde, bei einem Autounfall, sondern wurden von dem dunklen Magier Lord Voldemort ermordet. Auf wundersame Weise gelang es Lord Voldemort jedoch nicht, Harry ebenfalls zu töten: sein eigener Fluch fiel auf ihn zurück und ließ ihn körperlos und geschwächt zurück. Harry hingegen trug lediglich eine blitzförmige Narbe auf der Stirn davon.

Harry und seine Freunde finden heraus, dass in Hogwarts ein geheimnisvoller Gegenstand versteckt ist. Es stellt sich heraus, dass es sich um den Stein der Weisen handelt, der ewiges Leben ermöglicht. In Harry wächst der Verdacht, dass jemand versuchen wird, ihn zu stehlen. Der Verdacht stellt sich als begründet heraus, und Harry und seine Freunde schaffen es knapp, die Pläne des Diebes zu vereiteln: es handelte sich um einen der Lehrer, Professor Quirell, der damit dem körperlosen Lord Voldemort zu neuem Leben verhelfen wollte.

Nach dem erfolgreich bestandenen Abenteuer endet das Schuljahr und Harry muss zurück zu seinen Verwandten reisen, um dort die Ferien zu verbringen.

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry kehrt nach katastrophalen Ferien bei seinen Verwandten erleichtert zurück nach Hogwarts. Doch dort werden er und seine Freunde bald in neue Abenteuer verwickelt: auf mysteriöse Weise werden mehrere Personen versteinert aufgefunden. Harry, Ron und Hermine stellen Nachforschungen an und finden heraus, dass es unter dem Schloss Hogwarts einen geheimen Raum, die "Kammer des Schreckens" geben soll, in dem ein furchtbares Monster lebt. Dies soll nur der wahre Erbe Slytherins, eines der Gründer von Hogwarts, rufen können. Nachdem Hermine ebenfalls versteinert wurde, beschließen Harry und Ron, den Eingang zur Kammer des Schreckens zu suchen und das Monster zu bekämpfen. Unterwegs verletzt sich Ron, und Harry muss sich alleine dem Monster – einem Basilisken – stellen. Dabei findet Harry auch heraus, wer das Monster gerufen hat: Tom Riddle, der später zu Lord Voldemort wurde und seine Erinnerung in einem Tagebuch lebendig gehalten hat. Natürlich gelingt es Harry auch diesmal, das Böse zu besiegen.

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Das neue Schuljahr beginnt mit einer schlechten Nachricht: der Verbrecher Sirius Black ist aus dem Zauberergefängnis Askaban ausgebrochen und hat augenscheinlich vor, Harry Potter zu töten. In Hogwarts steht Harry fortan unter ständiger Beobachtung. Aus Askaban werden so genannte Dementoren geschickt, Kreaturen, die Menschen jegliches Gefühl von Glück und Hoffnung nehmen und ihnen sogar die Seele aussaugen können. Harry durchlebt beim direkten Kontakt mit ihnen immer wieder die schlimmsten Momente seines bisherigen Lebens, nämlich den Tod seiner Eltern. Durch Nachforschungen zu seiner Familiengeschichte findet Harry heraus, dass für diesen offenbar Sirius Black verantwortlich ist. Als Freund der Potters sollte er eigentlich zu deren Schutz beitragen, hat sie aber anscheinend an Lord Voldemort verraten.

Schließlich lernt Harry Sirius Black kennen und erkennt die Wahrheit: nicht Sirius, sondern ein anderer Freund hat Harrys Eltern verraten. Sirius Black wurde unschuldig zur Verantwortung gezogen und in Askaban eingesperrt, während sich der eigentliche Schuldige, Peter Pettigrew, in eine Ratte verwandelte und jahrzehntelang unerkannt als Haustier der Weasleys lebte.

Harry, Ron und Hermine, können Sirius zwar zur Flucht vor den Dementoren verhelfen, doch auch Peter Pettigrew gelingt die Flucht.

Harry Potter und der Feuerkelch

In Hogwarts kündigt sich ein großes Ereignis an: die Schule wird ausgewählt, das "Trimagische Turnier" auszurichten, ein Zaubererturnier zwischen drei Zauberschulen verschiedener Länder. Obwohl Harry eigentlich zu jung ist, findet er sich unfreiwillig unter den Teilnehmern wieder. In mehreren Prüfungen muss er gegen Drachen und Meermenschen bestehen und schließlich in einem magischen Labyrinth den Feuerkelch finden. Unterstützt wird er dabei neben seinen Freunden auch von Mad-Eye Moody, einem neuen Lehrer. Dieser ist ein alter Freund Dumbledores und ein bekannter Kämpfer gegen schwarze Magier.

Doch das Turnier ist von Beginn an manipuliert. Es stellt sich heraus, dass Mad-Eye Moody nicht er selbst ist, sondern ein Betrüger, der dessen Gestalt angenommen hat. Sein Plan war von Anfang an, das Trimagische Turnier dafür zu nutzen, Harry Potter zu Lord Voldemort zu bringen. Und dieser Plan gelingt; Harry muss mit ansehen, wie Lord Voldemort mit Hilfe seiner Anhänger wieder aufersteht und wie sein Mitschüler Cedric Diggory getötet wird.

Harry kann zwar entkommen und nach Hogwarts zurückkehren, muss aber einsehen, dass sein Leben sich von nun an grundlegend ändern wird. Lord Voldemort ist zurück, der Kampf von Gut gegen Böse beginnt.

Harry Potter und der Orden des Phönix

Eine Widerstandsbewegung gegen den bösen Lord Voldemort formiert sich unter der Führung von Albus Dumbledore. Harry muss sich nicht nur mit der Angst um sein Leben und das seiner Freunde auseinandersetzen, sondern auch mit dem Vorwurf des Zaubereiministeriums, ein Lügner zu sein. Lord Voldemort versteckt sich indes und baut im Geheimen eine Armee auf.

Harry erfährt immer mehr über die Hintergründe des Kampfes zwischen Lord Voldemort und den Mitgliedern des Ordens des Phönix und die Rolle seiner Eltern in der Widerstandsbewegung. Außerdem wird ihm klar, dass das Ziel von Lord Voldemorts Angriff nicht seine Eltern waren, sondern er selbst. Es existiert eine Prophezeiung, nach der ein im Sommer geborener Sohn von Eltern, die Lord Voldemort bereits zwei Mal besiegt haben, dessen Untergang sein wird. Harry wird das Ausmaß seiner Rolle in dem Konflikt bewusst, was ihn zutiefst verstört.

Auch der Schulalltag wird immer schwieriger. Das Zaubereiministerium schickt eine neue Lehrerin nach Hogwarts, um indirekt Dumbledore zu überwachen. Diese streitet die Möglichkeit einer Rückkehr Lord Voldemorts vehement ab, was zu mehreren eskalierenden Streitsituationen zwischen ihr und Harry führt.

Es kommt zum großen Endkampf zwischen den Mitgliedern des Ordens des Phönix und den Anhängern Lord Voldemorts, nach dem auch das Zaubereiministerium nicht mehr ignorieren kann, dass Lord Voldemort erneut zum Leben erwacht ist.

Dumbledore entlässt Harry mit einer großen Bürde in die Ferien. Er teilt Harry den genauen Wortlaut der Prophezeiung mit, die das Verhältnis von Lord Voldemort und Harry erklärt: keiner kann leben, solange der andere lebt.

Harry Potter und der Halbblutprinz

In Harrys sechstem Schuljahr versucht Dumbledore, Harry auf den nahenden Kampf gegen Lord Voldemort vorzubereiten. Gemeinsam stellen sie Nachforschungen über Lord Voldemorts Vergangenheit an und finden heraus, dass dieser seine Seele in 7 Teile gespalten hat und diese Bruchstücke in Gegenständen, so genannten Horkruxen, versteckt hat. Nur, wenn sämtliche Horkruxe zerstört sind, besteht eine Chance, Lord Voldemort zu besiegen. Gemeinsam machen sich Harry und Dumbledore auf die Suche nach diesen Gegenständen. Am Ende des Schuljahres gelingt es ihnen auch tatsächlich, einen Horkrux zu finden und nach Hogwarts zu bringen.

Doch bei ihrer Rückkehr nach Hogwarts wird Dumbledore von Severus Snape ermordert. Harry wird klar, dass er den Kampf gegen Lord Voldemort nun alleine weiterführen muss.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry ist entschlossen, alleine nach den weiteren Horkruxen zu suchen und diese zu zerstören. Natürlich werden seine Fluchtpläne von Ron und Hermine entdeckt, und sie bestehen darauf, ihn zu begleiten. Über Monate reisen die Freunde gemeinsam durch Großbritannien, ständig auf der Flucht vor Lord Voldemorts Anhängern.

Gleichzeitig hat Lord Voldemort offen die Herrschaft über die Zaubererwelt übernommen. Das Zaubereiministerium ist nun verantwortlich dafür, für die strikte Reinhaltung magischen Blutes zu sorgen. Zauberer ohne magische Vorfahren oder so genannte "Halbblüter" – Kinder eines Zauberers und eines Nicht-Zauberers – werden diskriminiert und verfolgt. Auch die Mitglieder des Ordens des Phönix müssen sich verstecken, wenn sie überleben wollen.

Harry und seinen Freunden gelingt es, die meisten Horkruxe zu zerstören. Unterdessen kommt es zur großen Schlacht um Schloss Hogwarts. Harry erfährt, dass Severus Snape nicht wirklich böse ist, sondern als Doppelagent für den Orden des Phönix tätig war. Doch eine andere Neuigkeit hat noch viel weitreichendere Konsequenzen: Harry wird klar, dass er selbst ein Horkrux ist und einen Teil von Lord Voldemorts Seele in sich trägt. Er muss sich daher opfern, um die vollständige Zerstörung Lord Voldemorts möglich zu machen.

Doch Harry hat Glück: Lord Voldemorts Todesfluch zerstört nur den Horkrux, nicht Harry selbst. Mit Hilfe seiner Freunde gelingt es Harry, Lord Voldemort endgültig zu besiegen.

Populärrezeption

Der erste Band der Heptalogie erschien 1997 bei dem kleinen englischen Verlag Bloomsbury mit einer Auflage von nur 500 Exemplaren. Joanne K. Rowling hatte Probleme, für ihr Manuskript einen Verlag zu finden, da die Geschichte für zu lang befunden wurde. Auch deutsche Verlage interessierten sich meist nicht für den Roman (vgl. Karg/Mende 2010, S. 13). Konrad Heidkamp hält den Erfolg der Reihe für nicht vorhersehbar:

"Nach der Logik des Marktes dürfte Harry Potter nie stattgefunden haben: Bücher, die zwischen 350 und 450 Seiten dick sind – der vierte Band soll sogar weit über 500 Seiten umfassen – veraltete Hardware wie Eulen, Besen und Zaubertränke, uncoole Themen wie Freundschaft, Vertrauen und Opferbereitschaft." (Heidkamp 2000, S. 52).

Dennoch sicherte sich der deutsche Carlsen-Verlag die Rechte für die ersten drei Bände, da der Verleger Klaus Humann von der Geschichte so begeistert war. Die Verkaufszahlen schienen die Vorbehalte zu bestätigen, der Erfolg der Bücher kann zunächst als mäßig bezeichnet werden. Doch 1999, mit dem Erscheinen des dritten Bandes, änderte sich diese Situation grundlegend. Die Harry-Potter-Bücher belegten wochenlang die ersten drei Plätze der Bestsellerliste der New York Times. Bei der Veröffentlichung der weiteren Bände bildeten sich lange Schlangen vor den Buchläden, Fans verkleideten sich als Zauberer, und die Auflagen beinhalteten von Band zu Band mehr Exemplare (vgl. Karg/Mende 2010, S. 13f.).

Die Harry-Potter-Romane sind nicht nur bei der eigentlichen Zielgruppe erfolgreich, sondern werden offensichtlich auch von Erwachsenen gelesen. Die Buchverlage reagierten auf diese Rezeption mit so genannten "Adult Editions" (vgl. http://harrypotter.bloomsbury.com/books/archive), die denselben Text enthielten, aber dezenter gestaltete Titelseiten.

Von Band zu Band wird das öffentliche Interesse an den Büchern größer. Es gipfelt im öffentlichen Diskurs vor der Veröffentlichung des siebten und letzten Bandes der Reihe, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. In namhaften Printmedien wird über den Ausgang der Geschichte spekuliert, und die Frankfurter Zeitung schreibt sogar eine öffentliche Wette aus, ob Harry Potter am Ende des siebten Bandes überlebt oder nicht. Der Carlsen-Verlag lässt T-Shirts drucken, auf denen steht "Ich bin kein Schlussverräter!" (http://www.abendblatt.de/kultur-live/article870612/Ich-bin-kein-Potter-Verraeter.html).

Die Harry-Potter-Romane wurden mittlerweile in 65 Sprachen übersetzt, zu denen unter anderem auch Altgriechisch, Latein und Walisisch gehören (vgl. Karg/Mende 2010, S. 17f.).

Längst ist Harry Potter nicht mehr nur eine Romanserie, sondern ein riesiger Medienverbund, der neben den Büchern auch Filme, Hörbücher, Computerspiele, Brettspiele und diverse Begleitpublikationen wie das in den Büchern erwähnte Fantastic Beasts and where to find them gehören. Die Merchandising-Artikel zu den Büchern und Filmen umfassen jede Art von "gadget", Lego-Sets, Kleidung und sogar Sockenwolle und Strickmuster. Ausserdem gibt es eine unüberschaubare Anzahl von offiziellen und inoffiziellen Internetseiten, auf denen sich einerseits Fans der Bücher austauschen (z. B. http://forum.harrypotter-xperts.de/, http://www.hp-fans.de/, http://www.harry-potter-community.de/ und http://potters-armee.de/), andererseits aber auch die Geschichte in Form von Fan Fiction selbst um- und weiterschreiben (z. B. http://www.fanfiction.net/book/Harry-Potter/, http://www.harrypotterfanfiction.com/ und http://www.hpfanficarchive.com/stories/).

Die Populärrezeption der Harry-Potter-Reihe stellt also ein einzigartiges Kultur- und Medienphänomen dar, das im öffentlichen Diskurs sogar noch überhöht wird:

"Die Berichterstattung über Harry Potter mit den ständig sich überschlagenden Erfolgszahlen vermittelt den Eindruck eines weltweit kolossalen Phänomens, das noch nie dagewesen ist und von dem nicht vorstellbar ist, dass es jemals überboten werden könnte. Es ist umso unbegreiflicher, da die Autorin immer wieder betont hat, sie habe die Geschichte nur für sich selbst geschrieben und nicht auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet. Als Fakten werden Einzelheiten einer ebenso spektakulären wie singulären Erfolgsgeschichte präsentiert, die auf diese Weise als Tatsache besonders beeindruckend und zugleich in ihren Ursachen unerklärbar erscheint. Rowlings Harry-Potter-Bücher sind ein zum Mythos hinstilisiertes Phänomen […]." (Karg/Mende 2010, S. 16)

Wissenschaftliche Rezeption

Die Harry-Potter-Heptalogie erregte wie kaum ein anderes Kinder- und Jugendbuch Interesse in der akademischen Forschung. Die Romane wurden nicht nur als Lektüre für junge Leserinnen und Leser gewürdigt, sondern im Hinblick auf die unterschiedlichsten Aspekte einer literaturwissenschaftlichen Analyse unterzogen. So wurde die Frage nach dem Genre, dem die Bücher zuzuordnen sind, behandelt (z. B. Petzold 2001, Hiebert 2002 und Nitzschmann 2007), der All-Age-Charakter der Heptalogie thematisiert (z.B. Just 2007) und natürlich auch immer wieder dem "Geheimnis" des Erfolges der Romane nachgegangen (z. B. Spinner 2001, Garbe/Philipp 2006 und Karg/Mende 2010). Auch die Eignung der Harry-Potter-Romane für den Unterricht wurde vielfach überprüft (z. B. Gundt 2003, Nickel-Bacon 2006 und Bartenstein 2008).

Im Rahmen der Seminar- und Tagungsreihe "Kinder- und Jugendliteratur intermedial" fand im Juli 2010 eine Tagung im Filmmuseum Düsseldorf zum Thema "Harry Potter intermedial" statt. Eine Publikation hierzu erschien im Mai 2014.

Die wissenschaftlichen Publikationen zu Harry Potter haben mittlerweile ein unüberschaubares Ausmaß angenommen. Dokumentiert werden die Erscheinungen von Cornelia Rémi in ihrer einzigartigen Bibliographie zur Harry-Potter-Forschung (http://www.eulenfeder.de/hpliteratur.html), die laufend aktualisiert wird.

Bibliografie

Primärliteratur

  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Philosopher’s Stone. London: Bloomsbury, 1997/Harry Potter und der Stein der Weisen. Hamburg: Carlsen, 1997.
  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Chamber of Secrets. London: Bloomsbury, 1998/Harry Potter und die Kammer des Schreckens. Hamburg: Carlsen, 1999.
  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Prisoner of Azkaban. London: Bloomsbury, 1999/Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Hamburg: Carlsen, 1999.
  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Goblet of Fire. London: Bloomsbury, 2000/Harry Potter und der Feuerkelch. Hamburg: Carlsen, 2000.
  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Order oft he Phoenix. London: Bloomsbury, 2003/Harry Potter und der Orden des Phönix. Hamburg: Carlsen, 2003.
  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Half-Blood Prince. London: Bloomsbury, 2005/Harry Potter und der Halbblutprinz. Hamburg: Carlsen, 2005.
  • Rowling, Joanne K.: Harry Potter and the Deathly Hallows. London: Bloomsbury, 2007/Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Hamburg: Carlsen, 2007.

Begleitpublikationen

  • Rowling, Joanne K.: Die Märchen von Beedle dem Barden. Hamburg: Carlsen, 2008.
  • Scamander, Newt: Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind. Hamburg: Carlsen, 2001.
  • Whisp, Kennilworthy: Quidditch im Wandel der Zeiten. Hamburg: Carlsen, 2001.

Filme

Forschungsliteratur

  • Anelli, Melissa: Das Phänomen Harry Potter. Alles über einen jungen Zauberer, seine Fans und eine magische Erfolgsgeschichte. Autorisiert u. m. e. Vorw. v. J. K. Rowling. Hamburg: Edel Edition, 2009.
  • Bartenstein, Ines: Harry Pottter and the Half-Blood Prince. In: Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch 42 (2008). H. 93. S. 42-59.
  • Die Philosophie bei Harry Potter. Hrsg. von Gregory Bassham. Weinheim: Wiley-VCH-Verlag, 2010.
  • Bonacker, Maren: Power-Prinzessinen und harmlose Helden – Rollentausch in der Fantasy? In: Neue Leser braucht das Land. Zum geschlechterdifferenzierenden Unterricht mit Kinder- und Jugendliteratur. Hrsg. von Annette Kliewer und Anita Schilcher. Baltmannsweiler: Schneider, 2004. S. 35-48.
  • Bowers, Maggie Ann: Magic(al) Realism. London/New York: Routledge, 2005; Cherland, Meredith: Harry’s Girls: Harry Potter and the Discourse of Gender. In: Journal of Adolescent and Adult Literacy 52 (2008). H. 4. S. 273-282.
  • Duttler, Sabine-Michaela: Die filmische Umsetzung der Harry-Potter-Romane. Hamburg: Kovac, 2007.
  • Harry Potter – Ein Literatur- und Medienereignis im Blickpunkt interdisziplinärer Forschung. Hrsg. von Christine Garbe und Maik Philipp. Hamburg: Lit Verlag, 2006.
  • Grillberger, Judith: Holocaust und globales Gedächtnis. Am Beispiel der Harry-Potter-Romane. Saarbrücken: AV Akademikarverlag, 2012.
  • Gundt, Christa: Bestseller im Unterricht? Harry Potter und der Stein der Weisen. In: Praxis Deutsch. Sonderheft. Seelze: Friedrich, 2003. S. 62-63.
  • Heidkamp, Konrad: Harry für alle. In: Die Zeit (23.03.2000). S. 52.
  • Critical Perspectives on Harry Potter. London/New York: Routledge, 2009.
  • Heinen, Stefanie: Kampf um Aufmerksamkeit. Die deutschsprachige Literarturkritik zu Joanne K. Rowlings Harry-Potter-Reihe und Martin Walsers Tod eines Kritikers. Berlin/Münster: Lit Verlag, 2007.
  • Jelinek, Linda: Das Phänomen Harry Potter. Eine literaturwissenschaftliche Analyse des Welterfolgs. Saarbrücken: Vdm Verlag Dr. Müller, 2006.
  • Just, Martin Christoph: Harry Potter und die Nürnberger Prozesse. Mehrfach-Kodierung in Rowlings Romanen. In: Das Kind im Leser. Phantastische Texte als all-ages-Lektüre. Tagungsband zum wissenschaftlichen Symposium „Pinocchios Freunde“ 7. bis 9. Mai 2004, Trier. Hrsg. von Maren Bonacker. Trier: Wissenschaftlicher Verlag, 2007. S. 39-47.
  • Karg, Ina/Mende, Iris: Kulturphänomen Harry Potter. Multiadressiertheit und Internationalität eines nationalen Literatur- und Medienevents. Göttingen: V&R unipress, 2010.
  • Harry Potter Intermedial: Untersuchungen zu den (Film-)Welten von Joanne K. Rowling. Hrsg. von Tobias Kurwinkel, Philipp Schmerheim und Annika Kurwinkel. Würzburg: Königshausen&Neumann. Im Druck; Lexe, Heidi: Pippi, Pan und Potter. Zur Motivkonstellation in den Klasssikern der Kinder- und Jugendliteratur. Wien: Edition Praesens, 2003 (= Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich, 5).
  • Macor, Laura Anna: Harry Potter und die Heiligtümer der Philosophie. Nahkampf mit dem Tod. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2012.
  • Nitzschmann, Karin: Die phantastische Welt des Harry Potter. Analyse des siebenbändigen Entwicklungsromans. Frankfurt: Brandes&Apsel, 2007;.
  • Nickel-Bacon, Irmgard: Harry Potter und der Stein der Weisen in der Schule. Überlegungen zu einer medienintegrativen Literaturdidaktik. In: Harry Potter – Ein Literatur- und Medienereignis im Blickpunkt interdisziplinärer Forschung. Hrsg. von Christine Garbe und Maik Philipp. Hamburg: Lit Verlag, 2006. S. 279-300.
  • Petzold, Dieter: Die Harry-Potter-Bücher: Märchen, fantasy fiction, school stories – und was noch? In: Im Bann des Zauberlehrlings? Zur Faszination von Harry Potter. Hrsg. von Kaspar H. Spinner. Regensburg: Pustet, 2001. S. 21-41.
  • Im Bann des Zauberlehrlings? Zur Faszination von Harry Potter. Hrsg. von Kaspar H. Spinner. Regensburg: Pustet, 2001.

Internet